aus Newsgroup: cl.gruppen.greenpeace Presseerklärung vom 11.11.1998 |
Hamburg, 11.11.1998:
Greenpeace-Meeresbiologe Dr. Christian Bussau hat heute morgen angesichts der zunehmenden Oelverseuchung durch die havarierte "Pallas" in der Nordsee die sofortige Bekaempfung der Oelausbreitung gefordert. Bussau: "Jetzt muss umgehend das restliche Oel aus dem Wrack, ansonsten sind zigtausende Seevoegel vom Tode bedroht. Vor allem aber fordert Greenpeace, dass die Verantwortlichen fuer das Desaster festgestellt werden, damit sich sowas nicht bei naechster Gelegenheit wiederholt." Um in Zukunft eine aehnliche Situation zu vermeiden, muessen nach Ansicht von Greenpeace jetzt umgehend folgende Fragen beantwortet werden. Warum ist der Hochseeschlepper "Oceanic" der Hamburger Bugsier-Reederei nicht zum fruehestmoeglichen Zeitpunkt eingesetzt worden, obwohl dieser Schlepper von der Bundesregierung gechartert wurde, um die deutsche Bucht vor Schiffshavarien zu schuetzen? Warum lag die "Oceanic" in der Anfangsphase des Ungluecks stattdessen zeitweise einsatzbereit auf Helgoland? Wurde das Schiff bewusst nicht eingesetzt? Haben die anfangs eingesetzten Mehrzweckschiffe "Mellum" und "Neuwerk" wirklich ausreichende Kapazitaeten, um in Seenot geratene Schiffe von der Groesse der "Pallas" abzuschleppen? Sollte durch den Einsatz der "Mellum" nicht womoeglich bewiesen werden, dass in Zukunft auf die teurere "Oceanic" verzichtet werden kann? Waren die Verantwortlichkeiten fuer Havarie-Massnahmen zwischen dem Kieler Umweltministerium und der Kuestenwachzentrale Nordsee in Cuxhaven eindeutig festgelegt? Wird die Bundesregierung auch 1999 einen Hochseeschlepper der "Oceanic"-Klasse chartern, der mit einem klaren Bergungsauftrag einsatzbereit in der deutschen Bucht steht? Welche konkreten Schritte werden von den Behoerden jetzt unternommen, um Havarien und Strandungen wie bei der "Pallas" in Zukunft zu vermeiden? Nach Greenpeace-Auffassung haben die bisherigen Bergungsaktivitaeten durch bislang neun eingesetzte Schiffe deutlich gezeigt, dass es keinen ausreichenden Schutz der Kueste und des Nationalparks Wattenmeer vor Havarien und Oelkatastrophen gibt. Greenpeace-Meeresbiologe Christian Bussau: "Die Pallas ist gestrandet, obwohl ihre Bergung nicht unmoeglich war. Was dazu unternommen worden ist, stellt den zustaendigen Behoerden und Ministerien ein Armutszeugnis aus. Wir haben den Verdacht, dass eklatante Fehler gemacht wurden. Der Fall Pallas muss umfassend aufgeklaert werden. Nur dann laesst sich das Wattenmeer in Zukunft gegen Schiffshavarien und Umweltkatastrophen schuetzen." |