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1998

Rubrik
Soziale
Bewegungen
 
Berlin

Aktion "Umverteilung Juni 98"

Eltern bereiten landesweiten Boykott der Kitagebühren vor

Zur Zeit bereiten sich in Berlin die Eltern der städtischen Kindertagesstätten auf einen landesweiten Boykott der Kitagebühren vor. Am 22. April wurden dem Regierenden Bürgermeister 27.118 Unterschriften von Eltern überreicht, die damit gegen die katastrophalen Verschlechterungen im Kitabereich protestierten.

Als Boykott-Monat wurde auf dem nachfolgend dokumentierten Flugblatt, das in vielen Kitas Berlins bereits verteilt wurde, der Juni bestimmt. Zur Zeit laufen die logistischen Vorbereitungen auf Hochtouren. Hotlines wurden in allen 23 Bezirken eingerichtet.

Kreuzberger Kita-Eltern hatten es 1997 vorgemacht und entzogen dem Staat weit über 50.000 DM in einem Monat. Diese Sprache verstanden die SozialraubspezialistInnen und gaben nach!!! Nun sollen mit dieser Methode landesweit Erfolge gegen die Sozialraubpolitik eingefahren werden.

Für den 15.Juni ist ein zentrales Kinderfest vor dem Roten Rathaus geplant. Abends soll es ein Hearing geben. Wie wünschen toi, toi, toi und werden berichten.
/ Kamue


L E A K

Landeselternausschuß

Berliner Kindertagesstätten

c/o Landesvorsitzende Karin Gerstel Jungfernheideweg 35 D-13629 Berlin

Aktion "Umverteilung Juni 98"

Wir wehren uns gemeinsam, und zahlen den Kitabeitrag für unsere Kinder auf ein Sperrkonto !!!

Extreme Kitakostenerhöhung- Es reicht!

  • 1996 - 11. Monatsbeitrag
  • 1997 - 12. Monatsbeitrag
  • 1998 - drastische Kitakostenerhöhung

Folge: Noch mehr Kinder auf der Straße - Bildung nur für Bessergestellte.

Vertretungsmittel- Akten bleiben liegen , Kinder nicht!!

  • 1994 - pro Bezirk ca. 900 000,-DM
  • 1998 - in ganz Berlin völlig gestrichen
  • Folge : Gruppenzusammenlegung, Keine Vertretungen bei Krankheit, Urlaub und Fortbildung. Kaum Zeit für Elterngespräche und Individuelle Betreuung.

Gewachsene Pädagogische Beziehungen werden zerrissen!!!

  • ErzieherInnen werden auf die Überhangsliste gesetzt und aus eingespielten Teams und Gruppen gerissen - vielfach ohne Info / Absprache mit den Eltern.

Folge : Wechselnde Bezugspersonen in den Ostbezirken am laufenden Band. Pädagogische Konzepte sind nicht mehr durchführbar.

Neues Kitagesetz und neue Personalbemessung bringen weiteren Sozialabbau!!!!

  • Die Veränderungen sind dem Diktat des Geldes unterworfen und nicht einer zeitgemäßen Pädagogik verpflichtet!

Folge: Individuelle Förderung der Kinder ist vorbei, obwohl notwendiger denn je. Gruppenvergrößerungen - Arbeitsverdichtungen - mehr Streß

Fazit der Eltern:
"Unsere Kinder bekommen immer weniger und wir zahlen immer mehr !?!

Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung und Entwicklung!

Wir haben die Pflicht dieses Recht einzufordern!"

Daher fordern wir gemeinsam für unsere Kinder:

  • Mehr ErzieherInnen
  • einsetzbare Vertretungsmittel ,Stand 1994
  • Kitaplatz für jedes Kind durch Reduzierung der Kitakosten