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1998

Rubrik
Soziale
Bewegungen

Presseerklärung der Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.

Internationales Netzwerk seit 1983 CBG,
Postfach 15 04 18, 40081 Düsseldorf
Tel: 0211-333 911 Fax: 0211-333 940

DATUM: 17. März 1997

Anläßlich der heutigen Bilanz-Pressekonferenz von BAYER in Lever-
kusen erklären die Kritischen BAYER Aktionäre, daß sie die Tages-
ordnung der diesjährigen Hauptversammlung am 30. April um zentrale
Punkte ergänzen werden. Hierzu befähigt sie das umfangreiche Aktien-
paket der Familie Nold, die ihre Stimmrechte erneut den Kritikern zur
Verfügung stellt.
In den Mittelpunkt der Diskussion wird die Frage einer umfassenden
Produkthaftung gerückt, besonders im Fall von risikoreichen Pharma-
produkten und Pestiziden. Auf Einladung der Kritiker wird daher Todd
Smith, der selbst durch Blutprodukte des BAYER-Konzerns mit Aids
infiziert wurde und der in den USA seit Jahren für eine gerechte Ent-
schädigung kämpft, nach Deutschland reisen und auf der Hauptver-
sammlung sprechen. Vom BAYER-Vorstand verlangt er eine Ent-
schuldigung sowie einen fairen Vergleich auf Basis einer in Japan ge-
schlossenen Vereinbarung.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt fordern die Kritiker, daß - so
wörtlich - ,die Gesellschaft keine Güter produziert oder entwickelt, die
für militärische Zwecke verwendet werden können". Aktueller Anlaß
für diese Forderung ist ein Großauftrag des amerikanischen Verteidi-
gungsministeriums für die BAYER-Tochter Agfa. Besonders vor dem
Hintergrund der Firmengeschichte in den beiden Weltkriegen halten die
Kritischen Aktionäre solche Geschäfte für unverantwortlich.
Im Hinblick auf aktuelle Investitionen in China wird die Firma aufge-
fordert, ,ihren Beschäftigten weltweit in allen Niederlassungen wei-
testgehende gewerkschaftliche Freiheit" zu garantieren. Weiter heißt es
,in Staaten, in denen sie diese Rechte nicht garantieren kann, unterhält
sie keine Niederlassungen. In Ländern, deren Regierungen keine de-
mokratische Legitimation besitzen oder aus denen Berichte über staat-
lich veranlaßte oder geduldete Menschenrechtsverletzungen vorliegen,
tätigt die Gesellschaft keine Geschäfte." Alle Forderungen werden auf
der Hauptversammlung ausführlich diskutiert werden.

Für Rückfragen und Interviews (auch mit Todd Smith) stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Coordination gegen BAYER-Gefahren, Philipp Mimkes Tel.: 0211/333 911, Fax: 0211/333 940
eMail: Co_gegen_Bayer@Nadeshda.gun.de