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1998

Rubrik
Repression & Widerstand
 

KUNDGEBUNG FÜR FRIEDEN UND EINIGKEIT KURDISTANS
Reinoldistr. 17 - 19, 44135 Dortmund
Tel. : 0231 /5860362 bzw. 5860383, Fax : 0231/5860386


Dortmund, 21.05.1998


Europaweite Demonstration in Dortmund erwartet
"Kundgebung für Frieden und Einigkeit Kurdistans"



Für Samstag den 06. Juni 1998 rufen zahlreiche Gruppen, Organisationen und
Einzelpersonen aus der Friedens-, Menschenrechts- und Flüchtlingsarbeit zu
einer europaweiten Kundgebung in Dortmund auf.Unter dem Motto "Für Frieden
und Einigkeit Kurdistans" wollen sie gemeinsam ein Signal für eine
friedliche Lösung des unerbittlichen Krieges gegen das kurdische Volk
setzen, der allein in der Türkei bislang mehr als 30.000 Menschen das
Leben gekostet hat. Täglich fordern die Angriffe der türkischen Armee
weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung. Weite Teile Kurdistans wurden
zerstört und Millionen Flüchtlinge sind gezwungen, ein erbärmliches Leben
in den Elendsvierteln der Großstädte zu fristen oder ins Exil zu gehen.
Auch im Westen der Türkei haben die Auswirkungen des Krieges soziales Leid
über die Bevölkerung gebracht. Darüber hinaus führt die türkische
Regierung auch dort den Krieg mit anderen Mitteln fort. Oppositionelle
verschwinden am hellichten Tage, DemokratInnen werden verhaftet, gefoltert
und ermordet, kritische Intellektuelle zu mehreren hundert Jahren
Gefängnis verurteilt. Erst jüngst wurde der Vorsitzende der
Menschenrechtsvereines Opfer eines Attentats rechtsradikaler
Todesschwadronen.
Seit Jahren fordern Kurdinnen und Kurden, Türkinnen und Türken eine Beendigung
des Krieges, Demokratie und Menschenrechte für ihr Land.
Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, werden Kurdinnen und Kurden aus
ganz Europa am 6. Juni nach Dortmund kommen. Die Veranstalter, die beiden
Landtagsabgeordneten Ewald Groth und Jamal Karsli (Bündnis 90 / Die Grünen)
und der Bochumer Arzt Knut Rauchfuss (Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V.)
rechnen mit mehr als 50.000 TeilnehmerInnen.
Die Veranstaltung soll der Hoffnung auf ein Leben in Frieden und
Gleichheit zwischen dem kurdischen und dem türkischen Volk Ausdruck
verleihen.

Die TeilnehmerInnen der Demonstration fordern daher:

  • Einen sofortigen Waffenstillstand in Kurdistan
  • Die Aufnahme von Gesprächen über eine politische Lösung des Konfliktes
  • Einen Stop von Rüstungsexporten und Militärhilfe an die Türkei
  • Die Einstellung der systematischen Menschenrechtsverletzungen durch die türkische Regierung
  • Einen bedingungslosen Abschiebestopp für Flüchtlinge aus der Türkei
  • Die Aufhebung des Betätigungsverbotes der kurdischen Vereine einschließlich der PKK

Die Veranstalter rechnen mit einem friedlichen Verlauf der Demonstration. Damit
soll auch und gerade in Dortmund unter Beweis gestellt werden, daß die
Auseinandersetzungen von 1996 heute der Vergangenheit angehören. Die kurdischen
Vereine in Europa suchen die Unterstützung durch die hiesige Bevökerung, nicht
die Konfrontation. Krieg und Unterdrückung in Kurdistan und der Türkei können
nur durch die Zusammenarbeit aller Menschen, die für Demokratie und
Menschenrechte eintreten, erreicht werden.
In diesem Zusammenhang ist auch eine Behinderung des gleichzeitig stattfindenden
gastronomischen Großveranstalutung "Dortmund á la carte" in den gemeinsamen
Vorgesprächen zwischen Veranstaltern und Polizei durch eine Anpassung der
Demonstrationsrouten ausgeschlossen worden. Die KundgebungsteinehmerInnen
wollen gemeinsam mit den Dortmunder BürgerInnen demonstrieren und feiern,
nicht gegeneinander.
Die Demonstrationsablauf ist daher wie folgt vorgesehen:
Ab 9 Uhr morgens sollen sich die TeilnehmerInnen an zwei Aufstellorten
versammeln. Als Sammelort für den Aufzug West wurde OW III a zwischen
Westfalenstraße und Sunderweg vereinbart. Der Aufzug Süd wird an Parkplatz
D der Westfalenhallen beginnen. Beide Züge werden auf unterschiedlichen
Routen zum Parkplatz E der Westfalenhallen ziehen.Als Zugweg für den
Aufzug West wurden folgende Straßen vereinbart: Sunderweg - Unionstr. -
Kleine Heimstr. - Lange Str. - Möllerstr. - Lindemannstr. - Wittekindstr.
- Im Rabeloh - Strobelallee - Parkplatz E
Der Aufzug Süd wird folgenden Weg nehmen: An der Buschmühle - Ruhrallee -
Neutor - Südwall - Hohe Straße - Ardeystr. - Parkplatz E

Um 11 Uhr sollen beide Züge auf den genannten Routen in Richtung Parkplatz E
aufbrechen. Dort wird die Kundgebung um 14 Uhr beginnen. Das geplante
Kundgebungsende ist für 19 Uhr vorgesehen.
Auf der Kundgebung wird ein Vertreter der Anmelder, Yasar Kaya, Zaher Habas und
Hans Branscheidt sprechen. Als weitere RednerInnen sind der Dortmunder
Oberbürgermeister Samtlebe, Joschka Fischer (MdB), Dr. Heiner Geissler (MdB),
Dr. Norbert Blüm (MdB), Ulla Jelpke (MdB) u.a. angefragt.

Für ein reichhaltiges kulturelles Begleitprogramm ist gesorgt.

Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger Dortmunds zur Teilnahme an der
Veranstaltung ein.



Die Demonstration wird bisher unterstützt von:
Ewald Groth (MdL, Bündnis 90 / Die Grünen) ( Knut Rauchfuss (Arzt, Medizinische
Flüchtlingshilfe Bochum e.V.) ( Jamal Karsli (MdL, Bündnis 90 / Die Grünen) (
Dr. Hisham Hammad (Arzt, Hohensburg) ( Ulla Jelpke (MdB PDS) ( Dr. Winfried
Wolf (MdB PDS) ( medico international ( Prof. Dr. h.c. Ronald Mönch (Rektor der
Hochschule Bremen) ( Aurora Lago (Coordinadora Estatal de Solidaridad con
Kurdistan, Spanien) ( Regionalbüro Friedenszug "Musa Anter" - Bochum (
Deutsch-Schweizer-Internationale Menschenrechtsdelegation 1998 ( Kon-Kurd
(Konföderation der Kurdischen Vereine Europas) ( Zentralamerika-Komitee Bochum
( Sozialistische Zeitung Köln ( Vereinigung für Sozialistische Politik (VSP) (
Jan Adolphsen (Arzt, Büro für Medizinische Flüchtlingshilfe Berlin) ( Apell von
Hannover ( Dr. Hans Branscheidt ( PDS Nordrhein-Westfalen ( Hans Otto Wiebus
(Journalist, München) ( H. Eberhard Schulz (Anwalt, Bremen) ( Kambiz Bebahani
(Bündnis 90 /Die Grünen, Berlin) ( Berrin Özlem Otyakmaz (Dipl.-Psychologin,
Bochum) ( Dieter Balle (Journalist, Durmersheim) ( Internationalt Forum
(Kopenhagen, Dänemark) ( Kurdistan Solidarität Bochum ( Guido Brühl
(Rechtsanwalt, Mühlheim) ( Andres Piqueras (SODEPAZ, Castello Spanien) ( Andres
Tello Lapeña (Paz y Solidaridad, Zaragoza Spanien) ( Dagmar Wolf
(Soziokulturelles Zentrum Bahnhof Langendreer, Bochum) ( Ivan Saldias Barrios
(Colectivo Atelier, Santiago de Chile) ( u.v.a)