trend PARTISAN.net
online
archiv

1998

Rubrik
Repression & Widerstand

Date: 01 Feb 1998 21:57:06 +0100
Reply-To: german@ozgurluk.xs4all.nl

Wem dienen die Lügen der Provokateure,
die sich Journalisten nennen?

Nach dem jüngsten Angriff der Putschisten-Kontra Bande am 30. Januar
in Hamburg, bei dem 2 Sympathisanten der DHKC verwundet wurden,
liefern sogenannte Journalisten besonders der Regionalpresse nicht
etwa Tatsachen- und Hintergrundberichte. Nein, stattdessen versuchen
sie die DHKC zu kriminalisieren und mit Dreck zu bewerfen. Mit jeder
Grundlage entbehrenden und zu Sensationsschlagzeilen aufgebauschten
Beschuldigungen soll die Organisation als eine Bande gewalttätiger und
blutrünstiger Krimineller dargestellt werden. Mit der gleichen Methode
wird in diesem Zusammenhang auch versucht, unsere sozialistische
Wochenzeitung Kurtulus in den Schmutz zu ziehen. Die in der Türkei und
Europa legal vertriebene Kurtulus wird als "Das Kampfblatt der
Dev-Sol" bezeichnet. (Hamburger Morgenpost vom 31. 1. 98) In der
gleichen Ausgabe wird behauptet, Mitglieder der DHKC würden die
Kurtulus mit Gewalt verkaufen: "Entweder man kauft die Zeitung- oder
zahlt Schutzgeld". Die Hamburger Morgenpost geht sogar so weit, die
Tötung des Imbißbesitzers Erol K. im April vergangenen Jahres als
Bestrafungsaktion abgewiesener Kurtulus Verkäufer darzustellen: "Als
die Zeitung Kurtulus im April 97 im Imbiß von Erol K. an der
Veringstraße ausgelegt werden soll weigert sich der 28jährige - und
wird wenig später erschossen. Die Täter: "Karatas" Anhänger." Ohne
jede Recherche wird hier ein Erpressungsszenario mit blutigem Ausgang
entworfen. Für keine der Behauptungen gibt es auch nur den Ansatz
eines Beweises. Offensichtlich gelten für die Schreiberlinge
derartiger Berichte die einfachsten Regeln des Journalismus nicht. Von
einer Berufsehre ganz zu schweigen. Keiner der 'Berichterstatter' der
Hamburger Morgenpost hatte es für nötig befunden sich bei der
Redaktion der Kurtulus in Köln um eine Stellungnahme zu bemühen. Die
Presseerklärung unserer Redaktion, die nach einer gleichartigen
Berichterstattung der Hamburger Morgenpost direkt nach dem Vorfall der
Redaktion der Hamburger Morgenpost zuging, wurde ignoriert. In unserer
Erklärung wurde richtiggestellt, das weder Anhänger der DHKC, noch
Mitarbeiter der Kurtulus etwas mit dem Tod von Erol K. zu tun haben
und eine Berichtigung gefordert. Bis heute gibt es auch keine
Verurteilung in dem Fall, die die lapidare Behauptung "die Täter:
"Karatas" Anhänger" stützen könnte. Aber jede ernsthafte
journalistische Tätigkeit ist den Machern der Hamburger Morgenpost
offensichtlich egal. So egal, daß sie nicht davor zurückschrecken,
sich in ihrer eigenen Zeitung in Widersprüche zu verstricken.
Ebenfalls in der Hamburger Morgenpost wird die bisher dem "Karatas
Flügel der Dev-Sol" zugeordnete Kurtulus plötzlich als Zeitung der
Yagan Bande bezeichnet. Alle diese Diffamierungen haben nur ein Ziel:
Kurtulus, die Stimme des Kampfes der Völker in der Türkei gegen einen
faschistischen Konterguerillastaat zu kriminalisieren und in den Dreck
zu ziehen. Obwohl die Kurtulus auch in der Türkei eine legale
Wochenzeitung ist, werden ihre Leser von den Schergen des Staates
angegriffen, ihre Verteiler und Journalisten verhaftet, gefoltert, für
lange Jahre ins Gefängnis gesperrt oder auf offener Straße erschossen.
Zur Zeit sitzen mehr als 30 Journalisten unserer Zeitung im Gefängnis.
Am 29. Januar, einen Tag vor dem Angriff der
Putschisten-Konterguerilla Bande in Hamburg wurde der verantwortliche
Redakteur der Kurtulus in Adana, Mehmet Topalioglu von der
Konterguerilla ermordet. Im Gegensatz zu den Schreibern von Zeitungen
wie der Hamburger Morgenpost verteidigen die Journalisten der Kurtulus
die Berufsehre des Journalismus. Trotz aller Repression zeigt die
Kurtulus die Realität des faschistischen Konterguerillastaates in der
Türkei. Sie nennt die Verantwortlichen für Folter, Morde und Massaker
und berichtet über die Hintergründe. Und sie berichtet über den
Widerstand und den revolutionären Kampf der Völker in der Türkei um
Gerechtigkeit, Demokratie, Unabhängigkeit und Sozialismus, für eine
Türkei, in der die Völker geschwisterlich ein Leben in Würde führen
können. So wurde die Kurtulus zur Stimme des Kampfes, zur Stimme der
Völker. Ihre Journalisten tragen die Würde, unter Einsatz ihrer
Gesundheit, ihrer Freiheit und ihres Lebens der Pflicht eines
Journalisten auf wahrheitsgemäße und verantwortungsbewußte
Berichterstattung nachzukommen. Die Schreiberlinge von Zeitungen wie
der Hamburger Morgenpost dagegen unterstützen verantwortungslos und
bewußt mit ihren Schmutzkampagnen eben die Mörder, Folterer und Mafia
sowie ihre willigen Unterstützer und Fördere, die Verantwortlichen und
Diener des imperialistischen deutschen Staates mit Lügen und
Demagogie. Sie machen sich zu willigen Helfern all derer, die den
legitimen Kampf des unterdrückten Völker gegen ein gnadenloses, jedes
Recht auf ein menschenwürdiges Leben verweigerndes System in Blut zu
ertränken versuchen.

Kurtulus
Auslandsredaktion
1. Februar 1998


Press Agency Ozgurluk
For justice, democracy and human rights in Turkey and Kurdistan!
Website: http://www.ozgurluk.org