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Rubrik Repression & Widerstand |
Prozessberichte
vom 9.2.1998 - 16.3. 1998
ROS/Marini gegen AnarchistInnen
"Wir nehmen dieses lange Schweigen zur Kenntnis"
- Dies war einer der Abschlusssaetze eines Anwaltes gegenueber dem
Gerichtsvorsitzenden am Ende der Anhoerung von Montag, 9. Februar 1998.
An diesem Tag wurde die "Pentita" (Reuhige Kronzeugin - A.d.Ue.)
in den ZeugInnenstand gerufen, und wir muessen sagen dass dieser Spruch
bestens die Stimmung beschreibt, die sich zwischen den Anwesenden im
Bunkergerichtssaal des Foro Italico im laufe dieser Verhandlung
breitgemacht hat, von dem wir hier berichten.
Verhandlung vom Montag, 9.2.1998
Die ZeugInnenanhoerungen im Prozess Marini gehen weiter, zur Zeit von
Seiten der Anklage. Heute fand eines der wohl wichtigsten Verhoere statt,
da es die "Pentita" Mojdeh Namsetchi war, die sich an diesem
Morgen im Gerichtssaal eingefunden hatte um dem Staatsanwalt Rede und
Antwort zu stehen. Naechsten Montag (16.2.) wird sie dann von der
Verteidigung verhoert.
Genau genommen hat die Namsetchi eben das Bild abgegeben, das sich
bereits alle von ihr gemacht hatten, also eine Person die sich an wenig
oder nichts erinnert. Als sie dem Staatsanwalt uebergeben wurde, begann sie
zoegerlich davon zu sprechen, wie sie die verschiedenen Angeklagten und
anarchistischen GenossInnen kennen gelernt hat - zwischen tausend "kann
mich nicht erinnern", "weiss ich nicht mehr" und den
Einwuerfen des Staatsanwaltes - und wie es dazu gekommen sei, dass sie in
diese angebliche "ORAI" (Der Name der angeblichen bewaffneten
Bande - A.d.Ue.) eingetreten sei. Als Antwort gab die Namsetchi an, dass
der Beginn ihre Beziehung zum Tesseri gewesen sei, und sie darueber die
anderen GenossInnen kennen gelernt habe, die sie jetzt in diesem Prozess
belastet eine subversive Vereinigung und eine bewaffnete Bande gebildet zu
haben. Sie hat dabei die Gegebenheiten dargelegt, die in diesem
Zusammenhang am wichtigsten scheinen koennten.
Da sie eine "Pentita" ist, ist auch sie wegen diverser
Straftaten in diesem Prozess angeklagt, unter anderem einiger
Bankueberfaelle. Wir erinnern daran, dass die Namsetchi sich an nichts
erinnern kann, was diese Ueberfaelle betrifft, sie erinnert sich nicht mehr
an ihre Aufgaben usw. usf.
Das Verhoer hat sich dann mit langen Schweigephasen und "weiss nicht
mehr" hingezogen, es war so absurd und surreal dass mensch sich wie in
einem Kinofilm vorkam. Nach einigen Stunden begann Christos Stratigopulos
aus seinem Kaefig heraus gegen diese Farce zu protestieren. Der Richter hat
dann die Verhandlung unterbrochen und angeordnet, Christos zu entfernen;
als er in den Gerichtssaal zurueck kam hat er sich verstaendnisvoll
gegeben, Christos' Entschuldigung angenommen und ihm erlaubt, im Saal zu
bleiben.
Der Prozess ging dann genauso weiter: Die Namsetchi, die sich an
nichts erinnern konnte, und Marini, der das Verhoer mit Suggestivfragen,
die die Antwort bereits enthielten, weiter bestritt.
Die AnwaeltInnen der Verteidigung haben sich rigoros gegen dieses
gesetzlose Verhalten des Staatsanwaltes gestellt, der ganz dreist der "Pentita"
die Antworten in den Mund legte. Aber, sobald der Gerichtsvorsitzende oder
der Richter einen Punkt vertiefen wollten, antwortete die Namsetchi nach
langem Schweigen "weiss nicht mehr". In dem Wortgefecht, das es
deshalb gab, hat sich der Staatsanwalt Marini aufgeregt und gezeigt was er
wirklich ist indem er mit den Faeusten mehrmals auf den Tisch schlug und
dabei bruellte, das er so nicht arbeiten koenne.
Es ging weiter indem ueber die Delikte, derer die Namsetchi angeklagt
ist, also insbesondere die Bankueberfaelle, gesprochen wurde. Es gab einen
Zeitpunkt, an dem Marini von einem angeblichen Drohbrief sprach, den Carlo
Tesseri an die Namsetchi geschickt haben soll... Marini hat diesen
vorgefuehrt und es handelte sich um eine Postkarte, auf dessen Vorderseite
ein Bild von Ulrike Meinhof war mit dem Aufdruck "Ihr werdet fuer
alles bezahlen", waehrend auf der Rueckseite "Carlo, Carlo,
Carlo, Carlo [...] " Stand. Die Verteidigung des Tesseri hat
beantragt, die Karte als Liebesbrief in die Akten aufzunehmen.
Zum Ende der Verhandlung wurde zu einem anderen Punkt uebergegangen,
auf dem das Konstrukt von Marini aufbaut, sprich zur Organisation (ORAI) --
ueber welche die Namsetchi nichts (mehr) wusste, trotz der Anstrengungen
des Staatsanwaltes. Sie konnte sich nicht mehr an die Theorie der zwei
Ebenen erinnern, die oeffentliche und die konspirative Ebene, auch nicht in
welcher Art die Organisation vorgegangen sein soll... Sie konnte sich an
absolut nichts erinnern. Marini suggerierte ihr, dass die Versammlungen in
den "besetzten Zentren" die oeffentliche Ebene seien und die
Bankueberfaelle die geheime. Diese Pantomime wurde dadurch abgeschlossen,
als der Anwalt der zivilen Nebenklage das Wort bekam und der Namsetchi zwei
Fragen stellte; auch auf diese hat die "Pentita" nicht
geantwortet. Sie wurde tatsaechlich gefragt, welchen Charakter diese
Organisation habe, welches politische Muster sie verfolge -- und die
Namsetchi wusste NICHT "anarchistisch" zu antworten, sie hat sich
im unzaehligsten langen Schweigen verloren.
Als die Anhoerung der Namsetchi beendet war, ist dem Marini
aufgefallen wie enttaeuschend der Eindruck von der "Pentita" war, und
er hat sich beim Gerichtsvorsitzenden beschwert dass sie angefeindet und
eingeschuechtert worden sei, obwohl er der einzige war, der rumgebruellt
hat. Er hat lamentiert, dass das eine Trennwand, die sie vor den Blicken
des Publikums haette schuetzen muessen nicht richtig stand (das Ding stand
so, dass die Angeklagten in den Kaefigen sie nicht sehen konnten, dafuer
aber das Gericht und der der Staatsanwalt, die zivilen Nebenklaeger und die
AnwaeltInnen der Verteidigung konnten sie von der Seite sehen... Das
Publikum, soweit es sich bemuehen kann in diesem Bunkergerichtssaal
ueberhaupt etwas zu erkennen, wird ca. 100 Meter von dem Geschehen entfernt
gehalten, und wenn es etwas besonderes sieht dann im Fernseher der die
Videoaufnahme der Verhandlung zeigt); der Vorsitzende hat ihm nicht
zugehoert und die Verhandlung auf naechsten Montag vertagt.
Es war wirklich eine absurde Anhoerung, die die bekannte informative
Note der ROS absolut untermauert, in der die Rede von einer psychisch
labilen Person ist, die zu Ermittlungszwecken gelenkt werden kann. Wir
koennen sagen dass diese Person sich genauso entpuppt hat, wie sie in
diesem Dokument beschrieben wurde, daher verweisen wir alle auf die
naechste Anhoerung, auf das Verhoer durch die AnwaeltInnen der
Verteidigung, waehrend welchem die "Pentita" sogar zusammenbrechen
koennte. Da sie heute auf die Fragen ihrer befreundeten Seite schon keine
Antworten wusste, werden wir sehen was geschieht wenn sie von den 8
AnwaeltInnen ins Kreuzverhoer genommen wird.
Uebersetzung: Solidaritaetskomitee Italien
Prozess ROS/Marini gegen die AnarchistInnen
Diesen Montag (16.2.1998) fand eine weitere Verhandlung des Prozesses
"Marini" im Bunkergerichtssaal des Foro Italico in Rom statt.
Im laufe dieser Verhandlung, die sich bis 18.00 Uhr hingezogen
hat, wurde erneut die "Pentita" (Reuhige Kronzeugin - A.d.Ue.)
verhoert. Zusammenfassend gesagt, gab es nichts neues im Vergleich mit
letztem Montag, es gab keine grossartigen Enthuellungen... Im Gegenteil.
der unglaubliche Auftritt der "Pentita" ging weiter, in dem sie
eigentlich haette Klarheit schaffen sollen ueber diese angebliche
bewaffnete Bande und umstuerzlerische Vereinigung, aber das einzige was sie
von sich gegeben hat war eine leidliche, langsame und nicht enden wollende
Ansammlung von "Kann mich nicht erinnern". Es ist wohl
ueberfluessig daran zu erinnern, dass ihre aeusserst detaillierten
Aussagen, auf die in der Anklage Bezug genommen wird, vor ueber zwei Jahren
vor Marini abgelegt wurden... Zumindest soll es so gewesen sein.
Die Verhandlung begann mit dem Antrag des Staatsanwaltes Ionta (fuer
die juengeren GenossInnen die ihn nicht mehr kennen, Ionta war und ist
einer der groessten Verfolger von AktivistInnen und RevolutionaerInnen - er
hat es zu mehr traurigem Ruhm gebracht als Marini), die "Mitangeklagte"
erneut verhoeren zu duerfen, obwohl bereits die Zivilen Nebenklage an der
Reihe war. Das Gericht hat die Verhandlung kurz unterbrochen und dann
beschlossen, dass Ionta sie nicht mehr verhoeren koenne und die Nebenklage
fuhr mit den Fragen fort, anschliessend dann die Verteidigung. Unter den
wichtigen "Antworten" der Namsetchi war die bezueglich der
angeblichen Organisation... ein weiteres langes Schweigen... Der inzwischen
schon genervte Gerichtsvorsitzende versuchte zu suggerieren: "Rote
Brigaden, bewaffnete revolutionaere Zellen, bewaffnete proletarische
Zellen, revolutionaere Aktion" und mehr aber erhielt keine Antwort.
Also hat ein Anwalt der Verteidigung gefragt, ob diese Organisation keinen
Namen habe, was die "Pentita" bestaetigte. Die Verhandlung ging
dann - wie gesagt bis 18.00 Uhr weiter, und auch Ionta hatte die
Moeglichkeit zwischen dem einen Anwalt und dem anderen, die "Pentita"
zu befragen.
Die Naechsten Verhandlungstage werden der naechste Montag und Dienstag
(23. bzw 24.2.) sein, auf dem Plan steht die weitere Befragung der
Namsetchi und anschliessend die ersten der Familie Sforza.
Uebersetzung: Solidaritaetskomitee Italien
Es folgt die Uebersetzung einer Nachricht von "buro Jansen &
Jansen"
respub@xs4all.nlueber
die Aktuelle Situation der italienischen Anarchistin Angela Lo Vecchio, die
von italienischen und hollaendischen Polizisten und Interpol in Amsterdam
verhaftet wurde.
Angela Lo Vecchio weiter in Haft
Am Dienstag den 17.2. wurde Angela Lo Vecchio einem Richter
vorgefuehrt. Ein weiteres Mal versuchte ihre Anwaeltin sie frei zu
bekommen, da keine Gefahr besteht das sie aus Holland flieht da sie dort
voellig integriert ist. Vor dem Gerichtsgebaeude haben 40 Menschen fuer die
Freiheit von Angela und gegen die Repression gegen AnarchistInnen in
Italien demonstriert. Viele JournalistInnen waren anwesend, sie waren an
Angelas Geschichte sowohl als auch an den Hintergruenden in Italien
interessiert. Leider beschloss der Richter dass Angela im Knast bleiben
soll, bis ueber den Auslieferungsantrag gegen sie entschieden wurde. Nach
der Verhandlung war ihre Anwaeltin aber optimistisch, weil sie nun mehr
Zeit hat sich ueber die Umstaende zu informieren, unter denen in Frankreich
und Italien einzelne ebenfalls von Marini angeklagte AnarchistInnen frei
gelassen wurden. Sie sagte dem Richter, sie habe nur aus dem Internet
Informationen und dass es in Angelas Fall sinnvoll sei, mit anderen
RechtsanwaeltInnen zu sprechen. Der Richter stimmte zu und so werden jetzt
diese Informationen im Auslieferungsverfahren benutzt werden.
Die zuletzt angegebene Adresse des Knastes, in dem Angela inhaftiert
ist, ist leider falsch - hier die richtige:
Angela Lo Vecchio Postbus 40033 8004 DA Zwolle Holland
Prozess ROS/Marini gegen die AnarchistInnen
Montag morgen, am 23.2.1998, ging der Prozess ROS/Marini gegen die
AnarchistInnen (oder wie sie es als Kode sagen Bonanno + 52) weiter. Die
verschiedenen angeklagten "Pentiti" (KronzeugInnen - A.d.Ue.) sind
zur Zeit an der Reihe. Und zum dritten mal wurde Mojdeh Namsetchi verhoert,
die Haupt-Kronzeugin in diesem Verfahren.
Es muss angemerkt werden, dass die Namsetchi im Laufe der Wochen immer
besser vorbereitet war, so als wenn die ErmittlerInnen ihr Nachhilfe
gegeben haetten damit sie waehrend den Verhandlungen etwas glaubhafter
wirkt. Die Absurditaeten, die sie an diesem Montag von sich gab, bezogen
sich hauptsaechlich auf ihre Bekanntschaft mit Porcu: Sie erklaerte ihn im
Juli 1989 kennengelernt zu haben, obwohl er bereits seit Juni selben Jahres
im Knast sass. Der andere offensichtliche Widerspruch, in den sie sich
verrannte, war der dass sie im Haus eines Angeklagten eine entfuehrte Frau
gesehen haben will (Mirella Silocchi), und zwar im August 1990, waehrend in
einem anderen Prozess sicher gestellt worden war, dass Mirella Silocchi im
Dezember 1989 gestorben war.
Nach anderen "glaenzenden" Antworten wurde die Namsetchi
zeitweilig aus dem Saal gefuehrt und der andere Justizkollaborateur,
Antonio Sforza, wurde in den Saal gebracht. Er berichtete ueber die
Umstaende, unter denen er verschiedene Angeklagte kennen gelernt hat und
was er ueber ihre Aktivitaeten wusste, insgesamt eigentlich nur ueber
allgemeine Straftaten. Hauptsaechlich hat er ueber einen der gravierenden
Umstaende berichtet, naemlich den Bankraub in Pescara bei dem ein Mann
umgebracht wurde (der Mord an Lo Feudo); Sforza gab an, daran teilgenommen
zu haben, aber sowohl aufgrund der Art seiner Antworten als auch aufgrund
des eigentlichen Inhaltes der Geschichte, die er erzaehlte, scheint er
wirklich unglaubwuerdig.
Die Verhandlung wurde dann unterbrochen und auf naechsten Montag
vertagt. Dann wird mit dem Antonio Sforza fortgefahren, der weiterhin vom
Staatsanwalt verhoert werden wird und anschliessend in ein Kreuzverhoer
durch die verschiedenen Seiten genommen werden wird.
Wie immer an dieser Stelle nochmal der Hinweis, dass die Verhandlungen
oeffentlich sind und jeden Montag um 9:30 Uhr im Bunkergerichtssaal des
Foro Italico in Rom beginnen.
Fuer mehr Informationen und Material zu diesem Justizkonstrukt sei auf
die deutschsprachige Solidaritaetsseite im WWW verwiesen:
http://www.tao.ca/~lgh/italien/
in italienischer Sprache:
http://www.ecn.org/zero/cda/
oder
http://vivaldi.nexus.it/commerce/tmcrew/movime/@@@/@nhome.htm
englische Sprache:
http://burn.ucsd.edu/~mai/italy.html
und Infos in Hollaendisch zu Angela Lo Vecchio (in Amsterdam
verhaftete Anarchistin aus Italien):
http://www.xs4all.nl/~respub/
Uebersetzung: Solidaritaetskomitee Italien
Prozess ROS/Marini gegen die AnarchistInnen
Auch am Montag, den 16.3.1998 ging der Prozess gegen die
AnarchistInnen weiter, die vom auf traurige Weise beruehmten Staatsanwalt
Marini und den Superbullen der ROS angeklagt sind, eine "bewaffnete
Bande" gebildet zu haben.
Im Laufe der Verhandlungen der letzten Wochen gingen die
ZeugInnenaussagen weiter. Am Montag, den 2.3. und 9.3. hat der
Justizkollaborateur - und natuerlich "Mitangeklagte" - Antonio Sforza,
Oberhaupt der Familie Sforza, die einst von illegalen Aktivitaeten lebte
und die jetzt alle zu Kollaborateuren mutiert sind - ausgesagt. Der Sforza
wird beschuldigt mit einigen anderen Angeklagten "allgemeine"
Straftaten - wie Einbrueche u.s.w. - begangen zu haben. Wie die andere "Pentita"
im Prozess ist auch er im ersten Verhoer recht Lueckenhaft gewesen -- hat
sich aber im Verlauf der weiteren Verhoere als wesentlich besser
vorbereitet erwiesen. Seine Aussagen waren jedenfalls nicht so peinigend,
anstrengend und paradox wie die der Mojdeh Namsetchi, die "Pentita"
die die Anklage der "bewaffneten Bande" und "subversiver
Vereinigung" begruenden und aufrecht halten soll -- sie hat es
schliesslich in den verschiedenen Verhandlungen, waehrend derer sie "angehoert"
wurde, niemals geschafft den Eindruck zu vermitteln wirklich eine
Organisation nach diesem Muster zu kennen. Wir muessen daran erinnern, das
die ueberaus anstrengende Aussage der Namsetchi eine stundenlange
Ansammlung von Fragen und entweder nicht gegebenen (oder) Antworten nach
dem Muster "kann mich nicht erinnern" war, und langem Schweigen.
Der Sforza hat hingegen ueber allgemeine Straftaten berichtet, im Zuge
derer einige Angeklagte auf frischer Tat ertappt wurden, wegen derer sie
einen Prozess hatten und verurteilt wurden, also ueber die mensch bereits
alles wusste.
Und weiter ging es am 16.3. mit den Verhoeren der "Pentiti" im
Prozess -- oder besser, den "angeklagten MittaeterInnen", genauer
der Familie Sforza. Fabio Sforza wurde verhoert, wobei es ueberwiegend um
das Auto ging, das laut Anklage gestohlen wurde und mit dem dann Luigi De
Blase durch die sogenannte "Autobombe am Prenestino" ermordet worden
sein soll. Dann wurde Massimo Sforza verhoert, der die Angeklagten erst
seit kurzem kannte und daher auch nur recht wenig ueber eigene Kenntnisse
und Beziehungen sagen konnte. Der Staatsanwalt hat sein Verhoer dann
abgeschlossen und die Verhandlung wurde auf den 23.3. vertagt. Dann wird
Roberto Sforza, der letzte der Familie von Justiz-Kollaborateuren, verhoert
werden.
Was die Verhandlung vom 16.3. betrifft ist das dann erstmal alles,
die naechste Verhandlung wird (wie immer) im Foro Italico in Rom
stattfinden, am 23.3. um 9:30 Uhr.
Wir gehen davon aus, dass sich der Prozess noch sehr lange hinziehen
wird, da - wenn der Gerichtsvorsitzende nicht eingreift - die
Staatsanwaelte Marini und Ionta noch 110 weitere ZeugInnen (ueberwiegend
PolizistInnen und Carabinieri) vorladen wollen, dazu noch die ZeugInnen der
Verteidigung.
Letzte Anmerkung: vor einigen Tagen ist Jean Weir aus der Haft
entlassen worden; sie ist ebenfalls in diesem Konstrukt angeklagt.
Uebersetzung: Solidaritaetskomitee Italien
rechtschreibfehler und grammatikalisch wirre konstruktionen sind
beabsichtigt und dienen der Belustigung.
Neuste Infos zum Stand der Repression gegen AnarchistInnen in
Italien: http://www.tao.ca/~lgh/italien/index.html
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