online archiv 1998
Rubrik Kapital & Arbeit |
Presseinformation der IG Medien
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Hauptvorstand - Pressestelle 0711/ 20 18 - 232 / - 231 / - 265
Stuttgart, 6. Maerz 1998 (44)
Robin Art Aktion
Gelbe Linien in ueber
30 Staedten in Deutschland IG Medien
fordert AEnderung
des Urheberrechts
Stuttgart. Robin Art, eine Aktionsgruppe der Fachgruppe Bildende Kunst
in der IG Medien, macht durch eine aussergewoehnliche Aktion wieder
auf das Thema Ausstellungshonorare und die Notwendigkeit einer Aenderung
des Urheberrechts aufmerksam.
Mitglieder der Fachgruppe ziehen seit Anfang der Woche gelbe Linien um
Museen, Kunstvereine und andere Ausstellungsorte, die anzeigen, dass
fuer die hier ausstel-lenden Kuenstlerinnen und Kuenstler keine Honorare
gezahlt werden. Sie weisen damit auf Grenzen hin, die ueberschritten
werden muessen, damit aus einer "honorarfreien Zone" ein Ort
wird, der fuer die bildenden Kuenstlerinnen und Kuenstler mit einem Recht
auf Honorierung verbunden ist.
Bereits am 3. Februar, wenige Tage vor der Kulturdebatte im Bundestag,
war die Fachgruppe mit dem ersten Streik bildender Kuenstlerinnen und
Kuenstler in der Geschichte der Bundesrepublik fuer ihre Forderung
nach Ausstellungshonoraren an die Oeffentlichkeit gegangen.
In der Kulturdebatte im Bundestag am 12. Februar hatten sich dann
zahlreiche Ab-geordnete fuer diese Forderung ausgesprochen. Die SPD
sprach von der Notwendig-keit, "eine weitere Luecke im Urheberecht
(...) durch Ausstellungsverguetung zu schliessen", die Gruenen
unterstuetzten das Ziel, "fuer das oeffentliche Ausstellen von Werken
bildender Kuenstlerinnen und Kuenstler eine Ausstellungsverguetung als
Urheberrechtsanspruch einzufuehren", und Bundesinnenminister Kanther
(CDU) erwiderte sinngemaess: Es bliebe noch die Frage, wie verhindert
werden koenne, dass von einer entsprechenden Gesetzgebung die
Erfolgreichen erheblich, aber die weniger renommierten, jungen
KuenstlerInnen kaum profitierten. Aber man wuerde schon einen Weg
finden.
Robin Art wolle mit der Aktion "Gelbe Linie" den Weg weisen, so
Wolfram Isele, der stellvertretende Vorsitzende der Fachgruppe
Bildende Kunst. Nach Angaben der IG Medien koennen etwa 92 Prozent der
bildenden Kuenstlerinnen und Kuenstler nicht von ihrer Arbeit leben. In
allen anderen kuenstlerischen Bereichen sei eine Honorierung fuer die
Praesentation der Arbeit selbstverstaendlich und durch entsprechende
Gesetze geregelt.
"Jetzt muss das Urheberrecht so geaendert werden, dass endlich auch
wir bildenden Kuenstlerinnen und Kuenstler einen gesetzlichen Anspruch
auf eine Verguetung fuer unsere Leistung haben. Es geht um Geld - und
um die Achtung vor unserer Arbeit."
Noch zwei Wochen lang will die Fachgruppe durch die Aktion in mehr als
dreissig Staedten der Bundesrepublik nachhaltig auf ihre Forderung
aufmerksam machen.
Informationen ueber:
IG Medien, Fachgruppe Bildende Kunst, Tel. (0711) 20 18 - 210
Aktionen der "Gelben Linie" (Stand: 5.3.98)
Di 3.3. Stuttgart - Pforzheim Mi 4.3. Kaiserslautern - Saarbruecken
Do 5.3. Bonn - Koeln - Duesseldorf Fr 6.3. Duisburg - Dortmund Sa 7.3.
Siegen - Kassel So 8.3. Muenster - Osnabrueck - Emden Mo 9.3. Bremen -
Hamburg Di 10.3. Hannover Mi 11.3. Braunschweig Do 12.3. Berlin
Fr 13.3. Berlin Sa 14.3. Dresden - Erfurt So 15.3. Leipzig - Halle -
Weimar Mo 16.3. Augsburg - Nuernberg Di 17.3. Muenchen Mi 18.3.
Mainz - Wiesbaden Do 19.3. Frankfurt |