online archiv 1998
Rubrik Faschismus Rassismus Neue Rechte |
From: M.BLUMENTRITT@CL-HH.comlink.de
Date: Thu, 26 Feb 1998 23:00:00 +0000
Fernschreiben der Hardthöhe an die Truppe
3. Februar 1998, 16.33 Uhr
Betr.: Wochenzeitung *junge freiheit*
1. Die Redaktion der Wochenzeitung *junge freiheit* hat in der
Vergangenheit wiederholt im Rahmen einer Marketing-Initiative
Freiexemplare, Werbeangebote und Aufforderungen zu Meinungsäußerungen
an Dienststellen des Heeres versandt.
2. Der Verfassungsschutzbericht 1996 (Seite 161) stellt zu dieser
Zeitung fest: "Zu einer Erosion der Abgrenzung zwischen Demokraten und
Extremisten tragen Publikationen wie die Berliner Wochenzeitung *junge
freiheit* (JF) bei, die sowohl Demokraten als auch in- und ausländischen
Rechtsextremisten ein Forum bietet, indem sie entsprechende Aufsätze
und Interviews undistanziert abdruckt." Das Amt für den Militärischen
Abschirmdienst (I C 2/Berichtswesen, Informationen für die
Dienststellenleiter und Sicherheitsbeauftragten SMCLN, Thema:
Rechtsextremismus, November 1997, vom 18.11.1997, Seite 5) nennt die *junge
freiheit* unter den Beispielen für rechtsextremistische Periodika.
3. Die Wochenzeitung *junge freiheit* ist nicht geeignet zur dienstlichen
Verwendung. Sie ist in militärischen Liegenschaften nicht auszulegen.
Dienstliche Stellungnahmen gegenüber der Zeitung sind nicht abzugeben.
Es wird darüber hinaus empfohlen, in der politischen Bildung auf den
Charakter der jungen freiheit kurz zu informieren.
gez. Clauss |