Mao Werke


Mao Tsetung:

GROSSE SIEGE IN DEN DREI

MASSENBEWEGUNGEN*

(23. Oktober 1951)


Diese Version aus: Mao Tse-tung, Ausgewählte Werke Band V, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1978, S.63-67


 

Werte Komiteemitglieder und Genossen!

 

Die 3. Tagung des 1. Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz unseres Volkes ist hiermit eröffnet. Außer den Mitgliedern des Nationalkomitees sind auch eigens geladene Gäste anwesend, und zwar Vertreter der Chinesischen Volksfreiwilligen und der Volksbefreiungsarmee, der in Industrie und Landwirtschaft vorbildlich Arbeitenden und Delegierte der alten Stützpunktgebiete, Repräsentanten der in den Bereichen Bildung, Literatur und Kunst Tätigen, der Industriellen und Kaufleute, der Experten verschiedener Bereiche, der religiösen Kreise, der nationalen Minderheiten, der Auslandschinesen, der Frauen und der Jugend, der Konsultativkomitees der Provinzen und Städte usw. sowie viele Kader der Regierungsabteilungen. Unter den ordentlichen Delegierten und geladenen Repräsentanten sind zahlreiche vom Volk allgemein gerühmte Kampfhelden und vorbildlich Arbeitende aus Industrie, Landwirtschaft und anderen Bereichen. Größe und Umfang unserer Tagung zeigen ganz klar, daß die Volksrepublik China an allen Fronten gewaltige Errungenschaften und Fortschritte zu verzeichnen hat.

Seit dem letzten Jahr haben wir in unserem Lande drei großangelegte Bewegungen entfaltet – die Bewegung des Widerstands gegen die USA-Aggression und der Hilfe für Korea, die Bodenreform und die Unterdrückung von Konterrevolutionären. Dabei haben wir große Siege errungen. Die restlichen Konterrevolutionäre auf dem Festland werden bald im wesentlichen aufgerieben sein. Außer in einigen von nationalen Minderheiten bewohnten Gebieten wird die Bodenreform im Jahre 1952 überall zu Ende geführt werden. Das ganze chinesische Volk hat sich in der Bewegung des Widerstands gegen die USA-Aggression und der Hilfe für Korea auf einer noch breiteren Basis zusammengeschlossen als jemals zuvor, und es führt einen entschlossenen Kampf gegen die aggressiven Kräfte des USA-Imperialismus. Die Chinesischen Volksfreiwilligen, den mächtigen Willen des chinesischen Volkes verkörpernd, haben gemeinsam mit der Koreanischen Volksarmee den Wahnsinnsplan des USA-Imperialismus vereitelt, die Koreanische Demokratische Volksrepublik zu überrennen und zu besetzen und dann in das Festland Chinas einzufallen. Das hat die Völker Koreas und Chinas und die anderen friedliebenden Völker Asiens und der Welt ermutigt und ihre Zuversicht für den Kampf zur Verteidigung des Friedens, für den Widerstand gegen die Aggression gestärkt. Unsere Glückwünsche, unsere Hochachtung den heroischen Chinesischen Volksfreiwilligen, der heroischen Koreanischen Volksarmee!

Dank den Siegen in diesen drei Massenbewegungen und den vereinten Anstrengungen der Volksregierungen aller Ebenen und aller Schichten der Bevölkerung hat unser Land eine bisher noch nie dagewesene Einheit erreicht. Die Tibet-Frage ist nun auf friedlichem Wege gelöst worden. Unsere Landesverteidigung ist gestärkt worden. Die demokratische Diktatur des Volkes ist konsolidiert worden. Unsere Währung und unsere Warenpreise sind weiter stabil, und unsere Arbeit der Wiederherstellung und Entwicklung in den Bereichen Wirtschaftsaufbau, Kultur und Bildungswesen ist ein gutes Stück vorangekommen.

Die an der industriellen und der landwirtschaftlichen Front anwachsende patriotische Bewegung zur Produktionssteigerung ist eine neue Erscheinung in unserem Land, die gefeiert werden sollte. Die Verwirklichung der Bodenreform auf dem Land und der demokratischen Reform in den Fabriken und anderen Unternehmen hat die Bedingungen dafür geschaffen, daß unsere Arbeiter und Bauern in ihren patriotischen Anstrengungen, die Produktion zu steigern, enormen Enthusiasmus entfalten und ihr materielles und kulturelles Leben verbessern. Verstehen wir es, uns mit den Arbeitern und Bauern zusammenzuschließen, sie zu erziehen und uns auf sie zu stützen, dann wird die patriotische Bewegung zur Produktionssteigerung unweigerlich im ganzen Land neue Höhen erreichen.

An der Front Kultur und Bildungswesen und unter den Intellektuellen jeglicher Art entfaltet sich eine breitangelegte Bewegung der Selbsterziehung und Selbstumformung entsprechend den von der Zentralen Volksregierung festgelegten Prinzipien – auch sie eine neue Erscheinung in unserem Land, die wir feiern sollten. Am Ende der 2. Tagung des Nationalkomitees habe ich die Methode von Kritik und Selbstkritik für die Selbsterziehung und Selbstumformung vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wird jetzt allmählich in die Tat umgesetzt. Die ideologische Umerziehung, vor allem die der verschiedenen Intellektuellen, ist eine der wichtigen Voraussetzungen für die gründliche Vollendung der demokratischen Reformen auf allen Gebieten und für die schrittweise Industrialisierung unseres Landes. Deshalb wünschen wir der Bewegung der Selbsterziehung und Selbstumformung noch größere Erfolge bei ihrem steten Fortschreiten.

Alle Tatsachen beweisen, daß unser System, die demokratische Diktatur des Volkes, dem politischen System der kapitalistischen Länder weit überlegen ist. Unter diesem System können die Volksmassen unseres Landes ihre unerschöpfliche Kraft zur Geltung bringen. Diese Kraft kann kein Feind besiegen.

Der große Kampf des Widerstands gegen die USA-Aggression und der Hilfe für Korea geht weiter, und er muß so lange fortgesetzt werden, bis die Regierung der USA sich zu einer friedlichen Lösung bereit zeigt. Wir haben nicht die Absicht, in irgendein anderes Land einzufallen; wir widersetzen uns lediglich der Aggression der Imperialisten gegen unser Land. Es ist jedem klar, daß das chinesische Volk nicht gegen die USA-Truppen Krieg führen würde, wenn diese nicht unser Taiwan besetzt hätten, nicht in die Koreanische Demokratische Volksrepublik eingefallen und nicht bis zu unserer Nordostgrenze vorgedrungen wären. Da aber die USA-Aggressoren uns angegriffen haben, können wir nicht anders, als das Banner des Widerstands gegen die Aggression zu erheben. Das ist absolut notwendig und vollkommen gerecht, und das ganze Volk hat dies erkannt. Um diesen notwendigen und gerechten Kampf konsequent weiterführen zu können, müssen wir unsere Anstrengungen für den Widerstand gegen die USA-Aggression und die Hilfe für Korea verstärken; wir müssen die Produktion steigern und sparsam wirtschaften, um die Chinesischen Volksfreiwilligen zu unterstützen. Das ist heute die zentrale Aufgabe des chinesischen Volkes und daher auch die zentrale Aufgabe unserer jetzigen Tagung.

                Wir haben schon vor langem erklärt: Die Korea-Frage sollte auf friedlichem Wege gelöst werden. An diesem Standpunkt halten wir nach wie vor fest. Wenn die USA-Regierung willens ist, diese Frage auf einer fairen und vernünftigen Grundlage zu lösen, anstatt wie bisher mit allen erdenklichen niederträchtigen Mitteln die Verhandlungen zu sabotieren und zu behindern, können Erfolge bei den Waffenstillstandsverhandlungen in Korea erzielt werden; andernfalls ist das unmöglich.

            In den zwei Jahren seit der Gründung der Volksrepublik China haben wir in allen Bereichen unserer Arbeit große Siege errungen. Und zwar deswegen, weil wir uns auf alle Kräfte gestützt haben, mit denen ein Zusammenschluß möglich ist. Im Land haben wir uns auf die feste Einheit aller Nationalitäten, demokratischen Klassen, demokratischen Parteien, Massenorganisationen und patriotischen Demokraten unter der Führung der Arbeiterklasse und der Kommunistischen Partei gestützt. International haben wir uns auf die feste Einheit des Lagers des Friedens und der Demokratie mit der Sowjetunion an der Spitze und auf die tiefe Sympathie der friedliebenden Völker der Welt gestützt. Deswegen haben wir so große Erfolge in allen Bereichen unserer Arbeit erzielt. Das haben unsere Feinde nicht erwartet. Unsere Feinde glaubten: Da die neuentstandene Volksrepublik China zahlreichen Schwierigkeiten gegenübersteht und dazu noch einem von ihnen entfesselten Aggressionskrieg ausgesetzt ist, würden wir nicht imstande sein, unsere Schwierigkeiten zu überwinden und den Aggressoren Gegenschläge zu versetzen. Aber all ihren Erwartungen zum Trotz haben wir dennoch unsere Schwierigkeiten überwunden, Widerstand gegen die Aggressoren leisten und sogar große Siege erringen können. Kurzsichtig, wie unsere Feinde nun einmal sind, sind sie unfähig, die Kraft unserer großen inneren und internationalen Einheit zu erkennen, und können einfach nicht erkennen, daß die Gründung der Volksrepublik China der Zeit, in der das chinesische Volk von ausländischen Imperialisten tyrannisiert werden konnte, ein für allemal ein Ende gesetzt hat. Und sie sind blind für die Tatsache, daß die Geburt der sozialistischen Sowjetunion, der Volksrepublik China und der Volksdemokratien, die feste Einheit der beiden großen Staaten China und Sowjetunion auf der Basis des Vertrags über Freundschaft, Bündnis und gegenseitigen Beistand, die feste Einheit des ganzen Lagers des Friedens und der Demokratie und die tiefe Sympathie der friedliebenden Völker aller Welt für dieses große Lager die Ära, in der der Imperialismus die Welt beherrschen konnte, für immer beendet haben. Unsere Feinde sind für all das blind und wollen immer noch die Volksrepublik China tyrannisieren und die Welt beherrschen. Ich kann euch jedoch mit Gewißheit sagen, Genossen, daß ihre Pläne wahnsinnig, vergeblich und undurchführbar sind. Ganz im Gegenteil, die Volksrepublik China läßt sich nicht tyrannisieren, das große Lager des Friedens mit der Sowjetunion an der Spitze wird keinen Angriff dulden, und die friedliebenden Völker der ganzen Welt können nicht irregeführt werden. Genossen! Seit dem Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in der Sowjetunion steht fest, daß die Völker der Welt den Sieg davontragen werden, und mit der Gründung der Volksrepublik China und der Volksdemokratien ist heute diese Aussicht noch näher gerückt und noch sicherer geworden. Es ist wahr, daß in der historischen Periode, die dem ersten Weltkrieg und der Oktoberrevolution in Rußland folgte, drei imperialistische Staaten - Deutschland, Italien und Japan - versuchten, ihre Vorherrschaft in der Welt zu errichten; dies geschah vor der Gründung der Volksrepublik China und vieler volksdemokratischer Staaten, aber was war das Ergebnis? Erwies sich dieser Versuch der drei imperialistischen Staaten nicht als wahnwitzig und vergeblich? Ist denn nicht das genaue Gegenteil dabei herausgekommen, nämlich daß die Imperialisten, die nach Vorherrschaft trachteten, am Ende selbst niedergeschlagen wurden? Jetzt haben wir eine ganz andere Lage: Die große Volksrepublik China und viele volksdemokratische Staaten sind gegründet worden, der Grad des politischen Bewußtseins der Völker der ganzen Welt ist gestiegen, der Kampf für die nationale Befreiung hat sich in ganz Asien und in Nordafrika schwungvoll entwickelt, die Macht des ganzen imperialistischen Blocks ist gründlich geschwächt worden und, was von größter Bedeutung ist, unser engster Verbündeter, die Sowjetunion, hat seine Kraft gewaltig verstärkt. Ist unter diesen Umständen das Ergebnis nicht schon abzusehen, sollte irgendein imperialistischer Staat versuchen, in die Fußstapfen der deutschen, italienischen und japanischen Aggressoren zu treten? Mit einem Wort, von nun an muß die Welt eine Welt der Völker sein, in der jedes Land von seinem eigenen Volk selbst regiert wird, und darf keinesfalls mehr eine Welt sein, in der der Imperialismus und seine Lakaien nach Belieben schalten und walten können. Ich hoffe, daß das Volk unseres Landes sich eng zusammenschließen wird, daß es sich mit unserem Verbündeten, der Sowjetunion, mit den Volksdemokratien und mit allen Nationen und Völkern der Welt, die mit uns sympathisieren, eng zusammenschließen und weiter vorwärtsschreiten wird zum Sieg im Kampf gegen die Aggression, zum Sieg im Aufbau unseres großen Landes, zum Sieg in der Verteidigung eines dauerhaften Weltfriedens. Genossen, wenn wir daran festhalten, das ist meine Überzeugung, wird der Sieg unser sein.

 

* Eröffnungsansprache von Genossen Mao Tsetung auf der 3. Tagung des 1. Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes.

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