Mao AW Band II

Mao Werke


Mao Tse-tung:

GESPRÄCH MIT EINEM KORRESPONDENTEN DER ZEITUNG HSINHUA JIBAO ÜBER DIE NEUE INTERNATIONALE LAGE

  (1. September 1939)


Diese Version aus: Mao Tse-tung, Ausgewählte Werke Band II, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1968, S.303-310


Frage des Korrespondenten: Welche Bedeutung hat die Unterzeichnung des Nichtangriffspaktes zwischen der Sowjetunion und Deutschland1?

Antwort Mao Tse-tungs: Der sowjetisch-deutsche Nichtangriffspakt ist das Ergebnis der wachsenden Stärke des Sozialismus in der Sowjetunion und der konsequenten Durchführung der Friedenspolitik der Sowjetregierung. Dieser Vertrag durchkreuzte die Intrigen, die von der internationalen reaktionären Bourgeoisie durch Chamberlain und Daladier angezettelt wurden und darauf gerichtet waren, einen Krieg zwischen der Sowjetunion und Deutschland zu provozieren. Er sprengte die Einkreisung der Sowjetunion durch den deutsch-italienisch-japanischen antikommunistischen Block, festigte den Frieden zwischen der Sowjetunion und Deutschland und wurde zur Garantie für die Entwicklung des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion. Im Osten versetzte dieser Vertrag Japan einen Schlag und erwies China eine Hilfe; er stärkte die Position der chinesischen Widerstandskräfte und war ein Schlag gegen die chinesischen Kapitulanten. Das alles schafft eine Grundlage, um den Völkern der ganzen Welt in ihrem Kampf für Befreiung und Freiheit zu helfen. Darin liegt die ganze politische Bedeutung des sowjetisch-deutschen Nichtangriffspaktes.

Frage: Die Menschen haben noch nicht begriffen, daß der Abschluß des sowjetisch-deutschen Nichtangriffspaktes das Ergebnis des Scheiterns der Verhandlungen zwischen England, Frankreich und der Sowjetunion war. Sie nehmen vielmehr an, daß diese Verhandlungen durch die Unterzeichnung des sowjetisch-deutschen Vertrags gesprengt worden wären. Erklären Sie bitte, warum die englisch-französischsowjetischen Verhandlungen erfolglos waren.

Antwort: Die englisch-französisch-sowjetischen Verhandlungen hatten ausschließlich deshalb keinen Erfolg, weil die Regierungen Englands und Frankreichs nicht aufrichtig waren. In den letzten Jahren hat die internationale reaktionäre Bourgeoisie - und vor allem die reaktionäre Bourgeoisie Englands und Frankreichs - gegenüber der Aggression der deutschen, italienischen und japanischen Faschisten stets eine reaktionäre Politik betrieben, und zwar die Politik der "Nichteinmischung". Sie verfolgten diese Politik mit dem Ziel, aggressive Kriege zu dulden und aus diesen Kriegen Vorteile für sich herauszuschlagen. Deshalb lehnten England und Frankreich die wiederholten Vorschläge der Sowjetunion, eine wirkliche Kampffront gegen die Aggression zu organisieren, kategorisch ab, stellten sich auf einen Standpunkt der "Nichteinmischung" und duldeten die Aggression Deutschlands, Italiens und Japans, wobei sie selbst als Beobachter abseits standen. Sie verfolgten das Ziel, die beiden kriegführenden Seiten sich gegenseitig erschöpfen zu lassen, um dann auf den Schauplatz zu treten und sich einzumischen. Im Zuge der Durchführung dieser reaktionären Politik wurde halb China Japan geopfert, während ganz Abessinien, ganz Spanien, ganz Österreich und die ganze Tschechoslowakei Deutschland und Italien zum Opfer gebracht wurden.2 Diesmal wollten England und Frankreich die Sowjetunion opfern. Diese Intrigen offenbarten sich schon ganz deutlich während der jüngsten englischfranzösisch-sowjetischen Verhandlungen. Bei diesen Verhandlungen, die über vier Monate - vom 15. April bis zum 23. August - dauerten, legte die sowjetische Seite größte Geduld an den Tag. England und Frankreich dagegen weigerten sich von Anfang bis Ende, das Prinzip der Gleichheit und der Gegenseitigkeit anzuerkennen. Sie forderten, daß ihre Sicherheit von der Sowjetunion garantiert werde, waren aber selbst nicht bereit, die Sicherheit der Sowjetunion zu garantieren, waren nicht bereit, die Sicherheit der kleinen baltischen Länder zu garantieren, weil sie hier eine Lücke für den Vormarsch deutscher Truppen freilassen wollten; außerdem weigerten sie sich, den sowjetischen Truppen den Durchmarsch durch Polen zu erlauben, damit diese nicht gegen die Aggressoren kämpfen konnten. Das ist die Ursache für das Scheitern der Verhandlungen. Inzwischen erklärte sich Deutschland bereit, den Kampf gegen die Sowjetunion einzustellen und auf den sogenannten Antikominternpakt3 zu verzichten, und erkannte die Unantastbarkeit der sowjetischen Grenzen an; daraufhin wurde der sowjetisch-deutsche Nichtangriffspakt abgeschlossen. Die Politik der "Nichteinmischung", wie sie von der internationalen und vor allem von der englisch-französischen Reaktion betrieben wurde, ist die Politik, "auf dem Berg sitzend dem Kampf der Tiger zuzuschauen", es ist die reinste imperialistische Politik des eigenen Vorteils auf fremde Kosten. Diese Politik wurde mit dem Amtsantritt Chamberlains eingeleitet, erreichte ihren Höhepunkt mit dem Abschluß des Münchener Abkommens im September vorigen Jahres und erlitt schließlich ein völliges Fiasko während der jüngsten englisch-französisch-sowjetischen Verhandlungen. Künftig wird es unweigerlich zum unmittelbaren Konflikt zwischen den beiden großen imperialistischen Blocks - dem englisch-französischen und dem deutsch-italienischen Block - kommen. Auf dem 6. Plenum des auf dem VI. Parteitag gewählten Zentralkomitees der KP Chinas im Oktober 1938 sagte ich: "Der Stein, den sie erhoben haben, fällt auf ihre eigenen Füße - das wird das unvermeidiche Ergebnis der Chamberlainschen Politik sein." Chamberlain begann mit der Absicht, anderen zu schaden, und endete mit dem Ergebnis, daß er sich selbst geschadet hat. Das wird die Gesetzmäßigkeit der Entwicklung einer jeden reaktionären Politik sein.

Frage: Wie wird sich Ihrer Meinung nach die gegenwärtige Lage entwickeln?

Antwort: Die internationale Lage befindet sich augenblicklich bereits in einem neuen Stadium. Der seit langem begonnene zweite imperialistische Krieg - der einen einseitigen Charakter trägt, da infolge der "Nichteinmischungs"politik die eine Seite angreift und die andere tatenlos zuschaut - wird nunmehr in Europa zwangsläufig zu einem allgemeinen Krieg. Der zweite imperialistische Krieg tritt bereits in eine neue Phase.

In Europa steht ein großer imperialistischer Krieg zwischen dem deutsch-italienischen und dem englisch-französischen imperialistischen Block um die Herrschaft über die Kolonialvölker unmittelbar bevor. Um die Völker zu betrügen, um die öffentliche Meinung für sich zu mobilisieren, wird jede der beiden kriegführenden Seiten im Verlauf dieses Krieges mit aller Unverschämtheit behaupten, sie führe einen gerechten, der Gegner aber einen ungerechten Krieg. In Wirklichkeit ist das reinster Betrug, denn die Ziele der beiden Seiten sind imperialistische, beide Seiten kämpfen um die Herrschaft über Kolonien, Halbkolonien und Einflußsphären, und der Krieg wird auf beiden Seiten ein Raubkrieg sein. So geht der Kampf im gegebenen Augenblick um Polen, um die Balkanhalbinsel und um die Mittelmeerküste. Ein solcher Krieg ist durchaus nicht gerecht. In der Welt sind nur Befreiungskriege, die also keinen räuberischen Charakter tragen, gerechte Kriege. Die Kommunisten werden niemals Raubkriege unterstützen. Die Kommunisten werden mutig hervortreten und alle gerechten Kriege, die eben keine Raubkriege, sondern Befreiungskriege sind, unterstützen und an der vordersten Front des Kampfes stehen. Innerhalb der sozialdemokratischen Parteien, die der II. Internationale angehören, geht infolge der Drohungen und Verlockungen Chamberlains und Daladiers eine Spaltung vor sich. Der eine Teil - die reaktionäre Oberschicht dieser Parteien - geht denselben Weg wie zur Zeit des ersten Weltkriegs und bereitet sich darauf vor, den neuen imperialistischen Krieg zu unterstützen. Der andere Teil wird aber gemeinsam mit den Kommunisten eine Volksfront gegen Krieg und Faschismus schaffen. Chamberlain und Daladier ahmen Deutschland und Italien nach, gleiten dabei immer mehr auf den reaktionären Weg ab und benutzen die Kriegsmobilisierung, um die Struktur ihrer Staaten zu faschisieren und ihre Wirtschaft auf den Krieg umzustellen. Kurzum, die beiden großen imperialistischen Blocks rüsten fieberhaft zum Krieg, und die Gefahr eines großen blutigen Gemetzels schwebt über den Köpfen von Millionen Menschen. Das wird zweifellos eine Widerstandsbewegung unter den breiten Volksmassen auslösen. Ob in Deutschland und Italien oder in England und Frankreich, ob in Europa oder in den anderen Erdteilen, die Völker werden, wenn sie nicht zum Kanonenfutter für die Imperialisten werden wollen, sich unbedingt erheben und in den verschiedensten Formen den Kampf gegen den imperialistischen Krieg führen.

Außer den beiden genannten großen Blocks gibt es in der kapitalistischen Welt auch noch einen dritten Block - das ist der Block, der von den USA geführt wird und dem eine ganze Reihe von Staaten Mittel- und Südamerikas angehören. Dieser Block wird sich, von seinen eigenen Interessen ausgehend, vorläufig noch nicht in den Krieg einmischen. Der USA-Imperialismus hat die Absicht, durch Neutralität getarnt, vorläufig noch auf keiner Seite in den Krieg einzugreifen, um späterhin auf den Schauplatz zu treten und die führende Stellung in der kapitalistischen Welt zu erringen. Die Bourgeoisie der USA hat vorläufig noch nicht die Absicht, im eigenen Land die Demokratie und das normale Wirtschaftsleben aufzulösen, und das ist günstig für die Friedensbewegung in der Welt.

Der sowjetisch-deutsche Vertrag hat dem japanischen Imperialismus einen schweren Schlag versetzt, und ihm stehen in der Zukunft noch größere Schwierigkeiten bevor. In der Außenpolitik ist jetzt in Japan der Kampf zwischen zwei Gruppen im Gange. Die Militärmachthaber möchten ein Bündnis mit Deutschland und Italien schließen, um die ungeteilte Herrschaft über China zu erringen, ihre Aggression in Südostasien durchzuführen und England, die USA und Frankreich aus dem Osten zu verdrängen. Ein Teil der Bourgeoisie jedoch zieht es vor, England, den USA und Frankreich Zugeständnisse zu machen, um sich ganz auf die Ausplünderung Chinas zu konzentrieren. Sehr stark sind heute in Japan Tendenzen zu einem Kompromiß mit England. Die englische Reaktion will, daß Japan unter der Bedingung einer gemeinsamen Aufteilung Chinas und im Austausch gegen finanzielle und wirtschaftliche Hilfe zum Kettenhund der englischen Interessen im Osten wird, daß es die nationale Befreiungsbewegung in China unterdrückt und die Sowjetunion bindet. Somit wird Japan auf sein Hauptziel, China zu unterjochen, unter keinen Umständen verzichten. Die Möglichkeit eines breitangelegten militärischen Frontalangriffs Japans gegen China mag vielleicht nicht sehr groß sein, aber Japan wird verstärkt seine politische Offensive führen, um "Chinesen durch Chinesen zu unterdrücken"4, und es wird seine wirtschaftliche Aggression mit aller Macht betreiben, um den "Krieg durch den Krieg zu ernähren"5. In den besetzten Gebieten aber wird es die wütenden "Säuberungsoperationen"6 fortsetzen; überdies wird Japan versuchen, China durch England zur Kapitulation zu zwingen. In einem bestimmten, für Japan günstigen Augenblick wird es ein "östliches München" vorschlagen. Mit gewissen relativ großen Zugeständnissen als Köder wird es China durch Verlockungen und Drohungen einen Kapitulationsvertrag aufzwingen, um auf diese Weise die Unterjochung Chinas zu erreichen. Welche Kabinette auch von den herrschenden Klassen Japans an die Macht gebracht werden sollten - dieses imperialistische Ziel wird so lange unverändert bleiben, bis die Revolution des japanischen Volkes ausbricht.

Neben der kapitalistischen Welt gibt es noch eine andere, eine lichte Welt; das ist die sozialistische Sowjetunion. Der sowjetisch-deutsche Vertrag gibt der Sowjetunion größere Möglichkeiten, der Friedensbewegung in der Welt Hilfe zu leisten und Chinas Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression zu unterstützen.

Das ist meine Einschätzung der internationalen Lage.

Frage: Welche Perspektiven bieten sich in dieser Situation für China?

Antwort: Es gibt für China zwei Perspektiven: die erste - am Widerstandskrieg, am Zusammenschluß und am Fortschritt festhalten; das ist der Weg zu seiner Erneuerung. Die zweite Perspektive - sich auf Kompromisse, auf Spaltung und auf Rückschritt einlassen, das ist der Weg zur Unterjochung Chinas.

In der neuen internationalen Lage und unter der Voraussetzung, daß Japan auf wachsende Schwierigkeiten stößt und China sich entschieden weigert, Kompromisse einzugehen, wird das Stadium des strategischen Rückzugs Chinas abgeschlossen werden und das Stadium des strategischen Gleichgewichts beginnen. Das Stadium des strategischen Gleichgewichts ist das Stadium der Vorbereitung der Gegenoffensive.

Aber das Gleichgewicht an der Front steht in einem umgekehrten Verhältnis zu dem Gleichgewicht hinter den feindlichen Linien. Tritt an der Front das Gleichgewicht ein, dann wird der Kampf hinter den feindlichen Linien heftiger. So werden die großangelegten "Säuberungsoperationen" des Feindes, die in den besetzten Gebieten (vor allem in Nordchina) nach dem Fall von Wuhan begonnen haben, späterhin nicht nur fortgesetzt, sondern noch intensiviert werden. Ferner - da gegenwärtig die Politik des Feindes hauptsächlich auf die politische Offensive gerichtet ist, die das Ziel verfolgt, "Chinesen durch Chinesen zu unterdrücken", und auf die ökonomische Aggression, mit der bezweckt wird, den "Krieg durch den Krieg zu ernähren", und die Politik Englands im Osten auf ein "fernöstliches München" gerichtet ist - wächst außerordentlich die Gefahr der Kapitulation auf einem großen Teil des chinesischen Territoriums und die Gefahr der inneren Spaltung. Was das Kräfteverhältnis anbelangt, so kann sich unser Land noch lange nicht mit dem Feind vergleichen, und wir werden die Kräfte für die Gegenoffensive nur unter der Bedingung vorbereiten können, daß das ganze Land einmütig und hart dafür kämpfen wird.

Folglich bleibt es für unser Land immer noch eine sehr ernste Aufgabe, am Widerstandskrieg festzuhalten, sie darf unter keinen Umständen auf die leichte Achsel genommen werden.

Folglich unterliegt es keinem Zweifel, daß China den gegenwärtigen Augenblick absolut nicht verpassen darf, daß es auf keinen Fall eine falsche Konzeption verfolgen darf; es muß einen festen politischen Standpunkt einnehmen.

Mit anderen Worten: Erstens muß man am Standpunkt des Widerstandskriegs festhalten und gegen jegliches Kompromißlertum kämpfen. Man muß den Wang Djing-wes - den offenen wie den versteckten - entschieden Schläge versetzen. Alle Verlockungen sind kategorisch abzulehnen, gleichgültig, ob sie von Japan oder von England kommen. China darf auf keinen Fall an einem "östlichen München" teilnehmen. Zweitens muß man an dem Standpunkt des Zusammenschlusses festhalten und gegen jegliche Spaltertätigkeit kämpfen. Hier muß man ebenfalls äußerste Wachsamkeit an den Tag legen, unabhängig davon, wer eine solche Tätigkeit ausübt, seien es die japanischen Imperialisten, seien es andere fremde Staaten, seien es die Kapitulanten innerhalb des Landes. Mit aller Strenge ist jede innere Reibung zu unterbinden, die dem Widerstandskrieg schadet.

Drittens muß man an dem Standpunkt des Fortschritts festhalten und gegen jeden Rückschritt kämpfen. Im Interesse des Widerstandskriegs sind alle Ideen, Verordnungen und Maßnahmen sowohl auf militärischem, politischem und finanziell-wirtschaftlichem Gebiet als auch in Parteiangelegenheiten, auf dem Gebiet der Kultur und des Erziehungswesens sowie auf dem Gebiet der Massenbewegungen, die für den Widerstandskrieg von Nachteil sind, zu überprüfen und gründlich zu korrigieren.

Wenn all das getan sein wird, kann China seine Kräfte wirksam für die Gegenoffensive sammeln.

Von nun an muß das ganze Land die "Vorbereitung zum Gegenangriff" als seine Hauptaufgabe im Widerstandskrieg ansehen.

Jetzt gilt es, die frontale Verteidigung unbeirrbar aufrechtzuerhalten und die Kampfoperationen hinter den feindlichen Linien tatkräftig zu unterstützen und gleichzeitig politische, militärische und sonstige Umgestaltungen durchzuführen und gewaltige Kräfte anzusammeln, um dann, wenn die Zeit gekommen ist, die ganze Macht des Landes in einer großen Gegenoffensive einzusetzen und die verlorenen Gebiete zurückzuerobern.

ANMERKUNGEN

1) Der sowjetisch-deutsche Nichtangriffspakt wurde am 23. August 1939 abgeschlossen.

2) Im Oktober 1939 begann Italien die bewaffnete Aggression gegen Abessinien und hatte es im Mai 1936 vollständig besetzt. Im Juli 1936 begannen Deutschland und Italien gemeinsam eine bewaffnete Intervention in Spanien und unterstützten die Meuterei des Faschisten Franco, der sich gegen die Volksfrontregierung Spaniens erhoben hatte. Nach einem langwierigen Krieg gegen die Truppen der deutsch-italienischen Interventen und der Franco-Meuterer erlitt die Volksfrontregierung im März 1939 schließlich eine Niederlage. Im März 1938 besetzten deutsche Truppen Österreich, im Oktober des gleichen Jahres das Sudetengebiet in der Tschechoslowakei und im März 1939 die gesamte Tschechoslowakei. Infolge der Duldung und Ermunterung durch die "Nichteinmischungs"politik der englischen und der französischen Regierung wurde es den deutschen und italienischen Faschisten möglich, diese tollwütigen Aggressionsakte zu unternehmen und dabei Erfolg zu haben.

3) Im November 1936 schlossen Japan und Deutschland den sogenannten Antikominternpakt. Im November 1937 schloß sich Italien diesem Pakt an.

4) "Chinesen durch Chinesen unterdrücken" war eines der heimtückischen Mittel, die der japanische Imperialismus bei seiner Aggression gegen China anwandte. Die japanischen Imperialisten hatten in China von jeher Kräfte aufgezogen, deren sie sich bedienen wollten, um China von innen her zu spalten und ihre aggressiven Ziele zu erreichen. Nach dem Ausbruch des Widerstandskriegs gegen Japan bedienten sich die japanischen Imperialisten nicht nur der offen projapanischen Elemente, der Clique Wang Djing-wes in der Kuomintang, sondern auch der Kräfte der Tschiangkaischek-Clique, um die Kommunistische Partei, welche die entschiedenste Position im Widerstandskrieg einnahm, in Schach zu halten. Seit 1939 stellten sie ihre Angriffe gegen die Truppen Tschiang Kai-scheks ein und ermunterten ihn auf politischem Gebiet zu antikommunistischen Aktionen. So wurde die Politik der "Unterdrückung der Chinesen durch Chinesen" verwirklicht.

5) Die japanischen Imperialisten plünderten die besetzten Gebiete Chinas grausam aus, um auf diese Weise die materiellen Erfordernisse ihres Aggressionskriegs sicherzustellen. Diese Politik nannten die japanischen Militärmachthaber den "Krieg durch den Krieg ernähren".

6) Während des Widerstandskriegs führten die japanischen Aggressoren bei Angriffen gegen unsere befreiten Volksgebiete die höchst barbarische "Politik des dreifachen Total" durch: "total niederbrennen, total niedermetzeln, total ausplündern". Das bezeichneten sie als "Säuberungsoperationen".

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