Armut, Reichtum und der DGB
Eine kleine Faktensammlungvon Reinhold Schramm
11-2014
trend
onlinezeitungArmut, Reichtum und Verteilung in Deutschland
• Die Niedriglohngrenze lag 2012 bei 9,30 Euro/Stunde
• Der Anteil der Niedriglohnempfänger beträgt 24,1 Prozent.
• Die Armutsquote in Deutschland liegt bei 15,2 Prozent.
Im Westen bei 14,0 Prozent, im Osten bei 19,7 Prozent.Das „durchschnittliche“ Nettovermögen beläuft sich auf 83.300 Euro. Bei den reichsten 5 Prozent beträgt es mindestens 323.500 Euro, die ärmsten 5 Prozent haben Schulden von mindestens 1.600 Euro.
Im Jahr 2012 zählten alle alleinlebenden Personen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von über 2.898 Euro als einkommensreich.
Die Reichtumsgrenze für Familien mit zwei Kindern hat sich von 2005 bis 2012 beständig erhöht und in diesem Zeitraum um 937 Euro zugelegt. Im Jahr 2012 galten alle Haushalte mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern als einkommensreich, wenn ihr monatliches Nettoeinkommen mindestens 6.086 Euro betrug. [1]
Der DGB-Vorstand feiert den Mini-Mindestlohn von 8,50 brutto
«Deutschland hat den Mindestlohn – jetzt geht’s weiter»
«Bundestag und Bundesrat haben im Juli 2014 das Tarifautonomiestärkungsgesetz verabschiedet und wichtige Forderungen der Gewerkschaften umgesetzt: Deutschland bekommt ab 2015 einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro [brutto] und Tarifverträge können leichter für allgemeinverbindlich erklärt werden. Warum der Mindestlohn ein Erfolg der Gewerkschaften ist und was jetzt folgen muss: {...}» [2]
Reiche werden immer reicher
Bei den Reichen ist der Einkommensanstieg fünf Mal so hoch wie bei der nicht-reichen Bevölkerung. Im Mittel sind die Reichen und sehr Reichen in Deutschland seit Beginn der 1990er Jahre reicher geworden. „Das Entscheidende ist, dass sich die Reichen von der übrigen Bevölkerung regelrecht absetzen“, schreiben Dorothee Spannagel und Sven Broschinski in ihrer Studie. Zugleich deutet sich eine Polarisierung innerhalb der Gruppe der Reichen und sehr Reichen an: Die sehr Reichen werden deutlich reicher, während selbst das untere Ende des Reichtums [der Reichen] da nicht mithalten kann. (Vgl.) [3]
Quellen:
[1] WSI – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut, Forschung, Hans Böckler Stiftung www.boeckler.de/wsi_50955.htm
[2] DGB, 14.07.2014. Mindestlohn und Neue Ordnung der Arbeit.
Deutschland hat den Mindestlohn – jetzt geht’s weiter
www.dgb.de/themen/++co++9b702bc6-0b3e-11e4-aed9-52540023ef1a[3] WSI Report Nr. 17, September 2014. Reichtum in Deutschland wächst weiter.
Studie von Dorothee Spannagel und Sven Broschinski
www.boeckler.de/pdf/p_wsi_report_17_2014.pdf
Editorischer Hinweis
Artikel erhalten am 16.11.2014 vom Autor