Zur Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie Anschauungsmaterialien und Quellen

Die Bildung der Durchschnittsprofitrate und des kapitalistischen Produktionspreises - die beiden Arten der kapitalistischen Konkurrenz

11/06

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„Was die Konkurrenz, zunächst in einer Sphäre, fertig bringt, ist die Herstellung eines gleichen Marktwerts und Marktpreises aus den verschiednen individuellen Werten der Waren. Die Konkurrenz der Kapitale in den verschiednen Sphären aber bringt erst hervor den Produktionspreis, der die Profitraten zwischen den verschiednen Sphären egalisiert." (MEW, Bd. 25, S. 190)

 

Erläuterung:

1. Die Konkurrenz zwischen den Kapitalen eines Produktionszweiges:

  • gleicher Marktpreis/Marktwert (130);
  • unterschiedliche Kostpreise, Kapital- und Arbeitsaufwendungen
    (A 50 - B 100 - C 120);
  • individuell verschiedene Profitraten (A 160 % - B 30 % - C 12 %).

Lediglich beim Kapital B ist die Profitrate gleich der allgemeinen (Durchschnitts-) Profitrate.

2. Die Konkurrenz zwischen den Produktionszweigen:

  • gleiche Kostpreise (100);
  • verschiedene organische Zusammensetzungen des Kapitals
    (l 80:20 - II 70:30 - III 60:40);
  • ungleiche Werte (c + v + m) (l 120 - II 130 - III 140);
  • gleiche Produktionspreise (130);
  • gleiche Profitrate (30%).

Lediglich in der Anlagesphäre II ist die Masse des realisierten Profits gleich der Masse des produzierten Mehrwerts, ist die Größe des Produktionspreises gleich der Größe des Wertes.

Zu beachten:

Im einzelnen Produktionszweig:

  • Ein gleicher Marktwert, um den die Marktpreise schwanken.
  • Verschieden große individuelle Werte.
  • Verschieden hohe Profitraten der einzelnen Kapitale.
  • Extraprofit für die Kapitale, die Waren zu einem unter dem Marktwert liegenden individuellen Wert produzieren.

In den verschiedenen Produktionszweigen:

  • Eine gleichgroße Durchschnittsprofitrate für alle Kapitale, die ihnen Anteil am Gesamtprofit entsprechend ihrem Anteil am Gesamtkapital sichert.
  • Vom Wert abweichende Produktionspreise, ein gleicher Marktproduktionspreis, um den die Marktpreise schwanken.
  • Extraprofit für die Kapitale, die Waren produzieren, deren individueller Produktionspreis (k + dp) unter dem Marktproduktionspreis liegt.

Im vorstehenden Schema bestünde nur beim Kapital B, sofern es dem Produktionszweig II zugehörte, quantitative Gleichheit von individuellem Wert und Marktwert, individueller Profitrate und Durchschnittsprofitrate, individuellem Profit und Durchschnittsprofit, (Markt-) Produktionspreis und (Markt-) Wert, Mehrwert und Profit.

 

Editorische Anmerkungen

1978/79 erschienen in der DDR zwei Bände mit Anschauungsmaterialien zur "Geschichte der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus", bearbeitet und zusammengestellt von Günter Fabiunke. Unbeschadet der darin enthaltenen Mängel stellen beide Bände ein lehrreiches Hilfsmittel zur selbständigen Aneignung der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie dar.

Günter Fabiunke, Geschichte der politischen Ökonomie des Marxismus-Leninismus, Band 1( 1978), Band 2 (1979), Berlin DDR