Immer wieder thematisierte
Majakowski den "byt", was man mehr schlecht
als recht mit "Alltag" übersetzen könnte. An ihm
arbeitete der Dichter sich ab, an ihm
verzweifelte er. Der Alltag ist es, der unser Leben
gleichsam "automatisiert", d.h. er macht, dass wir die
Dinge um uns herum nicht mehr erkennen,
sondern höchstens routiniert zur Kenntnis
nehmen: den Salzstreuer z.B.. Und das Verfahren der Dichtung
besteht darin, sie erneut wahr zu nehmen.
"Die Kunst kennt verschiedene Arten, die
Dinge dem Wahrnehmungsautomatismus zu
entziehen", z.B. indem sie sie "verfremdet"
darstellt. Dies ist eine der zentralen Thesen der
sogenannten russischen Formalen Schule -
von Schklowski, Brik, Jakobson, Eichenbaum und
Tynjanow, die Fritz Mierau "Morphologen" nennt:
Formlogiker, denn für sie ist "der Inhalt
(die Seele) eines literarischen Werkes gleich der
Summe seiner stilistischen Verfahren". Natürlich ging es
ihnen dabei, wie auch Majakowski, um eine
permanente Aufsprengung des Alltags - nicht
wie Isaac Babel um den "Neuen" Alltag, sondern um seine
Abschaffung. Mir wird dagegen mindestens
einmal im Jahr genau das Gegenteil abverlangt:
beim Abfassen meiner Steuererklärung, d.h. wenn ich für
Tage "in die Quittungen" gehen muß: Das
ist jedesmal der Moment, wo der Staat, "das
kälteste aller kalten Ungeheuer" (Nietzsche), mich an die
Kandarre nimmt - um aus mir einen
Staatsbürger zu machen.
Jede Taxi-Quittung wird zu einem stummen
Vorwurf: Von wo nach wo bin ich da - am
1.11.04 für 14 Euro - bloß gefahren? Hätte ich nicht ebensogut
die BVG nehmen können? Nein, es war schon 1 Uhr nachts
durch. Und außerdem brauche ich doch jede
Menge absetzbare "Ausgaben". Aber wird
das Finanzamt diese auch als solche anerkennen? "Stadtfahrt"
reicht nicht mehr, wie auch
Buchkauf-Quittungen mit der Aufschrift "Sachbuch"
nicht. Aber soll ich etwa nachträglich die Strecke bzw.
den Buchtitel eintragen? Den Staat lassen
meine Unsicherheiten kalt. Und am 12.5.04
die Zeche in Höhe von 42 Euro im Café Slavia in Friedenau: Für
wen habe ich da bloß mitgezahlt und warum
überhaupt? Unter "Bewirtete Personen"
schreibe ich - nach einigem Grübeln: Dr.Peter Berz, unter "Anlaß
der Bewirtung": Gespräch über rasierte
Mösen. Nein, das geht nicht!
Stattdessen schreibe ich:
Informationsgespräch über die russische
Formale Schule. Peter ist Russlandfan - und lebt sogar mit einer
Moskauerin zusammen - was er aber nicht als
"Sonderausgabe" absetzen kann. Im
Gegensatz zu Wladimir Kaminer z.B., der mit einer ganzen
"Russen-WG" im selben Haus wohnt. Deren unalltägliches
Verhalten verarbeitet er gerade
literarisch zu einem Buch über "Russische
Nachbarn". Zuvor hatte er bereits in einem anderen die "Helden
des Alltags" thematisiert. Mit dieser
Erhöhung wollte er den Alltag wenigstens
punktuell transformieren. 1926 gab jedoch Ossip Brik im
Zusammenhang mit dem Erfolg des Romans "Zement" von
Gladkow bereits zu bedenken, dass das
Verknüpfen von "Heroismus und Alltag" einem starken
staatlichen Wunsch nachkommt. Im Falle von Kaminer kam
die Kritik von ganz anderer Seite: Seine
Tante in Kreuzberg verbot ihm, noch einmal was
über sie zu veröffentlichen. Was ich aber sagen wollte:
Die sich über Stunden hinziehenden
Gespräche mit seiner "Russen-WG" im Haus bzw. die
Unkosten, die ihm dabei entstehen, kann er natürlich
steuerlich absetzen, indem er die
Mitbewohner beispielsweise in sein Lieblingslokal
"Canta Maggio" einlädt und bewirtet: 18.10., 140 Euro,
Gespräch über die Zeugen Jehovas, die
einmal zu dritt die Russen-WG in der Gleimstraße
besuchten - und sie nie wieder verließen. Aber sie leben
noch.
Bei mir stellt sich neben solchen oder
ähnlichen Bewirtungsproblemen auch noch
die Frage: Kann/darf man das im Nachhinein so auf die
Quittungen schreiben - und unterschreiben auch noch? Oder
ist mit der "Unterschrift" hier der
eigentliche Wirt, also der Restaurantbesitzer,
gemeint? Ich kann aber doch nicht wegen jeder Quittung
jetzt durch die Stadt düsen - mit einem
Taxi wohlmöglich noch. Und wenn sie mir nicht
anerkannt werden - diese selbst
unterschriebenen Quittungen, dann habe
ich sie alle umsonst ausgefüllt und mich an die jeweiligen in
dem und dem Restaurant geführten
Gespräche zu erinnern versucht, die ich
notfalls sogar alle mit mindestens einem Kolumnentext
hinterfüttern könnte, um so ihre
"Authentizität" noch alltagsrealistischer zu
gestalten. Damit wäre ich mir selbst fast sicher, dass
sie so und nicht anders stattgefunden
haben. Aber gerade dieses "fast" ist ein Faß ohne
Boden: In schwachen Augenblicken zweifel ich sogar an
meinen Kontoauszügen: Spiegeln sie
wirklich meine Einnahmen und Überweisungen
vollständig wider? Wie oft habe ich im Nachhinein
feststellen müssen, dass ich dicke
steuerabzugsfähige Anschaffungen glatt übersehen habe,
aber ebenso auch fette Honorare. So oder so verstößt man
damit gegen jede Steuermoral (es gibt
eine von unten und eine von oben). Die Zweifel
rühren aber vor allem daher, dass ich mir "in den
Quittungen" permanent Verstellung
vorwerfen muß: Wem mache ich da was vor - und was überhaupt?
Wer bin ich? Die Verwandlung zum Staatsbürger in situ.
Eigentlich müßte ich denen doch mein
Leben erklären (können) - und nicht umgekehrt - die
von mir kalkulatorische Rechenschaft fordern. Im
Endeffekt und bei Überschreitung
sämtlicher Abgabetermine läuft es meist auf eine
nüchterne protestantische Bilanz der plausibelsten
Gewinne und Verluste hinaus. Indem ich
jedoch gezwungen bin, dabei das veranschlagte Jahr
noch einmal geistig Revue passieren zu lassen, werd ich
plötzlich ganz nachdenklich - und bei so
mancher hohen Ausgabe (einer Blitzreise z.B.)
geradezu melancholisch. Solche Märsche durch die
Quittungen haben durchaus etwas
Therapeutisches. Fast wird daraus der Abschluß eines
Lebensabschnitts in Form einer Rechnung, die man
moralisch und möglichst wasserdicht
aufgemacht hat - gezwungenermaßen! Dabei wird neuerdings die
Form immer aufwendiger: Manche Steuerklärungen von
künstlerisch Selbständigen sehen schon
fast so aus wie die Jahresabschlußberichte von
"Global Playern". Andererseits mehren sich auch die
Freiberufler, die überhaupt keine
Steuererklärung mehr machen - und sich irgendwie
veranschlagen oder ausrangieren lassen. Diese
Anarchisten, ihrem Selbstverständnis
nach, werfen mir Kapitulation, wenn nicht gar
Kollaboration vor.
Am Flottesten geht es bei mir voran, wenn
die einzelnen Posten so weit geklärt und
sortiert sind, dass sie nur noch zusammenaddiert werden
müssen. Dazu leihe ich mir eine Rechenmaschine, die das
Ergebnis ausdruckt. Und dieser Ausdruck,
der an die Seite mit der per Hand
notierten Summe der entsprechenden Ein- oder Ausgaben (z.B. für
Büromaterial) getackert wird, der bekommt schon allein
durch seinen Inhalt (Zahlen) etwas schwer
Seriöses. Um das zu unterstreichen, wird
der ganze Vorgang abschließend noch in eine Klarsichthülle
gesteckt und dann abgeheftet. Umgekehrt
soll der SPD-Vorständler Hans-Jochen Vogel
jeden "Vorgang" schon quasi vorab in Klarsichtfolien
getütet haben.
Neulich fand ich auch in einer
Jahresetat-Aufstellung der Bundeswehr den
Posten "Klarsichtfolien": Er belief sich auf 480.000 Euro. Diese
Folien kann ich steuerlich absetzen - unter
"Büromaterialien", ein Posten, der bei
mir seltsamerweise immer der kleinste ist.
Ein Freund von mir brauchte einmal dringend "Ausgaben"
für seine Steuererklärung. Meine
ebenfalls selbständig gewesene Mutter war dazu
früher immer zu den Studenten meines Vaters gegangen und
hatte sich einfach eine Summe in Höhe
ihres "Freibetrags" von ihnen quittieren
lassen. Heute hadern aber die Studenten selbst mit ihrem ihnen
längst zu niedrigen Freibetrag. Mein
Freund war dazumal Musiker. Er kaufte sich
erst einmal einen Quittungsblock, um damit den Kauf eines
teuren Instruments zu dokumentieren.
Anschließend fehlte unten drunter bloß
noch ein Firmenstempel. Diesen ließ er sich extra anfertigen.
Beides, den Quittungsblock und den
Firmenstempel, setzte er später von der
Steuer ab. Wodurch dieser ganze fiktive Vorgang sozusagen
alltagsrealistisch abgesegnet wurde. Und tatsächlich hat
nichts so eine (staats)pädagogische
Wirkung wie die Finanzpolitik, wenn und insofern
sie in den mikrosozialen Bereich vordringt - und das tut
sie mehr und mehr. Dazu führte einmal der
inzwischen pensionierte Westberliner
Steuerberater Wolffram - nostalgisch gestimmt - aus: "Man kann
sagen, daß gut 90% der Prozesse, die ich
geführt habe, auch gewonnen wurden. Heute
ist es genau umgekehrt: von zehn Prozessen verliert man neun.
Durch die Änderung der Gesetzgebung
verlaufen die Prozesse derart einseitig,
daß ich schon seit einiger Zeit gar nicht mehr versuche, sie
überhaupt zu führen. Es kostet nur viel Zeit,
Schreibarbeit und Geld - und führt zu
nichts mehr. Es verärgert bloß die Mandanten. Ich hatte
meine Aufgabe immer auch darin gesehen, sie gegen die
Willkür des Staates zu verteidigen und in
Schutz zu nehmen. Heute rate ich Ihnen
eher vom Prozessieren ab....Die unteren Gerichte entscheiden nur
profiskalisch und reichen dann die Entscheidungen weiter
an die höheren Gerichte. Die wiederum
sichern sich dadurch ab, daß sie bestimmte Fälle
gar nicht mehr annehmen oder nicht mehr öffentlich
machen, was damit überhaupt geschieht.
Daß sie bei Gesetzesänderungen einfach
Entscheidungen ohne Begründung fällen
können, ist furchtbar. Z.B. kann der Bundesfinanzhof, das
höchste Steuergericht, Entscheidungen
treffen, ohne die Beteiligten anhören zu
müssen. Und dann haben sie die Streitgrenzen wesentlich erhöht:
weil die früher niedriger lagen, konnte
man viel mehr Fälle bis vor den
Bundesfinanzhof bringen.
Es gibt ja immer Dinge, die man aus
prinzipiellen Erwägungen angreift - weil
man sich sagt 'Das ist ungerecht von den Finanzämtern, wenn das
so und so ausgelegt oder gehandhabt
wird!' Sie haben meinetwegen irgendeine
Praxis und da geht es um Privatanteile bei den
Kraftfahrzeugkosten.
Früher hat man gesagt, die Privatfahrten
kommen vor - in gewissem Umfang. Dann
haben die Prüfer immer mehr Privatnutzungen von Kraftwagen
festgestellt. Dazu gingen sie z.B. während eines
Fußballspiel zum Olympiastadion und haben
sich auf dem Parkplatz dort die KFZ-Kennzeichen
notiert. Dabei haben sie festgestellt, daß viele davon
Firmenfahrzeuge waren, die somit nicht
allein beruflich genutzt wurden. Nach und nach
hat man dann also die Privatanteile immer weiter
hochgeschraubt, so daß nun seit 1996, als
die letzte Entwicklung erfolgte, ein Fahrtenbuch
geführt werden muß, in das jeder Kilometer eingetragen
werden muß, wozu aber niemand Zeit hat.
Da kommt also das absurde Ergebnis zustande, daß
die Kosten von Firmenautos sich überhaupt nicht mehr
steuerlich auswirken, nur durch die
Pauschalsätze, die zugestanden wurden, und
Autos sich also nur noch privat rechnen. Man überlegt
also heute, wie man es machen kann, daß
man die Autos gar nicht mehr betrieblich
anschafft, sondern nur noch mietet oder daß man auf Taxis
ausweicht. Bis da auch wieder ein Riegel
vorgeschoben wird. Das ist also ein ständiger
Kampf, der dazu noch mit unfairen Mitteln geführt wird -
von der Finanzverwaltung her. Bedingt
durch die Notwendigkeiten vielleicht,
aber es macht keinen Spaß mehr. Man zwingt die Leute zu
Nachweisen, die eigentlich nicht in ihrem
Bereich liegen, denn die Finanzverwaltung
müßte eigentlich ihrerseits nachweisen, daß das nicht stimmt,
was dort angegeben wird. Und so war
früher auch die Rechtssprechung."
Wegen dieser zunehmend ungemütlicheren
Finanzrechtssprechung begreifen sich
heute viele junge Steuerberater, vor allem im Osten, wo man den
Beruf zu DDR-Zeiten abgeschafft hatte, eher als
Finanzmanager - und sagen deswegen zu
ihrem Mandanten gerne: "Sie zahlen zu viel Steuern!"
Woraufhin der sie bloß ungläubig anstarrt. "Sie sollten
Ihr Geld anlegen!" Aber wie und wo?
Schließlich raten sie ihm zu einer
Eigentumswohnung, die z.B. gerade in einem Block auf einer
grünen Wiese bei Kassel entsteht. Ihr
Erwerb muß mit einem zusätzlichen Bankkredit
finanziert werden... Und schon ist der Mandant seine
Steuerlast los, aber auch sein kleines
Vermögen. Und wenn sich diese Wohnung als
unvermietbar erweist, dann kriegt er fortan bei jedem Brief von
seiner Bank auch noch Panikattacken. Über
450.000 Leuten in der BRD geht das
inzwischen so.
Obwohl ich eher zu wenig als zu viel
Steuern zahle, riet mir einmal so ein
Steuerberater - in Mitte: "Nehmen sie doch einfach ein paar
Studenten, die für Sie in die Quittungen gehen". Der Mann
wollte hoch hinaus - aber nicht mit mir!
Ich möchte eher immer weniger zum Leben
brauchen, als mehr zu verdienen - während ich in Wahrheit jedoch
immer weniger verdiene und mehr zum Leben
brauche. Das habe ich auch schon meinem
Finanzamt geschrieben. Aber denen geht es ja genauso.
Meine derzeitige "Abgaben-Rückstands-Tilgungsrate" bei
ihnen beläuft sich auf 75 Euro monatlich.
Anläßlich einer Recherche über den ominösen
Blumenladen-Boom in Mitte rief ich vor einiger Zeit mal
beim Auswärtigen Amt in der Französischen
Straße an - und bekam auch einen freundlichen
Unterstaatssekretär an den Apparat. Er nahm sich einige
Tage Zeit, um mir den Jahresetat des AA
für Blumenschmuck heraus zu suchen: Es war
gar nicht so einfach, "denn viele dieser Posten
verstecken sich in Gesamtabrechnungen -
von Bewirtungen auf Empfängen z.B.," erklärte mir
der AA-Mitarbeiter. Schließlich nannte er eine Summe, die
so hoch war, dass ich allein für die
Blumen, die das AA in einem Jahr verbraucht,
fast 1000 Jahre lang die o.e. Tilgungsrate zahlen müßte.
Da ich das allein nicht schaffe, muß ich
mir die Summe mit vielen anderen
Steuerzahlern - noch zu unseren Lebzeiten - teilen. "Der
Minister und seine nächsten Mitarbeiter
bekommen täglich frische Schnittblumen auf
ihre Schreibtische," verriet mir der AA-Mitarbeiter noch,
der selber nebenbeibemerkt Topfpflanzen
bevorzugt. Wie mochte das erst im
Umweltministerium sein? Ich kam mir plötzlich ganz mutlos vor.
So geht es mir nicht selten, wenn die
Finanzpolitik ins Spiel kommt.
Einmal habe ich aus
lauter Verzweiflung sogar eine Mitarbeit an einer Ausstellung in
der NGBK (zum Thema Arbeit) aufgekündigt, weil deren
Finanzierung durch Lottogelder eine
derart ausgeklügelte Rechnungslegung verlangte, sowie
auch eine Ausschreibung noch der kleinsten Anschaffung
bzw. Handreichung
(Dienstleistung), dass ich bald kaum noch einen "Spielraum" sah.
Nicht zufällig sah man in der Kreuzberger
NGBK dann auch den Weggang ihres
Oberbuchhalters als den größten Verlust an - er arbeitet jetzt
für die Konkurrenz in Mitte: die
"Kunstwerke".
Es ist immer noch vom Alltag die Rede, der
jede Kunst und Bewegung schluckt. D.h. am
Anfang - bei den ersten Steuererklärungen - handelt es
sich dabei noch um zwei völlige verschiedene Personen:
Der Steuerzahler und der Mensch
sozusagen. Aber dann - mit der letzten Steuererklärung -
sind beide identisch geworden - versöhnt: Und das ist
dann das Ende! Bei meiner ersten
Steuererklärung, Anfang der Achtzigerjahre, als der
Partisanentheoretiker und FDP-Politiker Schroers die
Künstlersozialversicherung gründete (in Wilhelmshaven -
an Stelle des imperialistischen
Marinestandorts dort), bin ich noch ausfallend
geworden: gegenüber einem Sachbearbeiter beim Finanzamt,
weil der die Kunst partout nicht von der
Gewerbesteuer befreien wollte. Er gab den
Fall dann an einen Kollegen ab, der das bereinigte: zu holen gab
es so oder so nichts - bei mir, der ich
damals auf dem Land wohnte, wo man schon
mangels Kaufreizen viel bescheidener lebt.
Zurück zu den
Quittungen: Ich geniere mich jedesmal, überhaupt eine zu
verlangen, denn richtig ist das nicht.
Wenn mich jemand fragt, ob ich es mit oder ohne
Quittung haben will, sag ich meistens - schon aus
Höflichkeit: ohne. Aber so geht es auch
nicht - auf Dauer, ebensowenig mit meinen 1997
ausgehandelten Abgabe-Rückstands-Tilgungsraten, wie ich
gehofft hatte, denn gerade schrieb mir
das Finanzamt in einem Drohbrief: "Sollten Sie
meiner Aufforderung [die aufgelaufenen Steuerschulden in
Höhe von 17.512,76 Euro zzgl. 46,38 Euro
Vollstreckungskosten bis zum 10.11.05 zu
bezahlen] nicht nachkommen, sehe ich mich gezwungen, wegen Ihres
steuerlich unzuverlässigen Verhaltens, das die
Wirtschaftsordnung erheblich stört..."
Ich schrieb daraufhin zurück: "'Erheblich' finde
Helmut Höge.