Millionen Flüchtlinge halten es nicht mehr aus in Syrien und anderen
Ländern. Millionen Menschen erreichen Deutschland, die Gesellschaft
ist gefordert wie schon lange nicht mehr. Gemeinden, Kreise und
Länder schaffen in aller Eile Erstaufnahmelager und stellen Wohnraum
zur Verfügung. Eine Welle der Hilfsbereitschaft geht angesichts der
akut schlechten Lage der Flüchtlinge und der gefährlichen Situation
in deren Heimatländern durch die Bevölkerung. Helferkreise Gründen
sich an allen Aufnahmestellen und betreuen die Flüchtlinge um die
Komunalverwaltungen zu unterstützen. Die überwältigende Mehrheit der
Menschen läßt sich durch Hetze des braunen Bürokraten und
Politikermob`s nicht beirren und ist solidarisch mit den
Flüchtlingen.
Trotzdem ist alles anders wie es war. Die Menschen fragen sich wie es
kommen kann das Millionen Menschen gezwungen sind ihre Heimat zu
verlassen und auf gefährlichsten Wegen eine halbwegs sichere Zuflucht
zu suchen.
Die
Rechtskonservativen haben darauf keine Antwort denn es ist natürlich
ihr neoliberales Wirtschaftssystem, die von ihnen befürworteten
Kriege und die von ihnen unterstützten Regime, die Ursache dieser
Völkerwanderung sind.
Doch auch im „Linken" Lager werden meist weder die Richtigen Fragen
gestellt, noch haben Sie Interesse an einer ehrlichen Antwort. Für
die designierten Führer der Fraktion Die Linke im Bundestag,
Wagenknecht und Bartsch, sind „ die USA" Schuld. Sie schlagen sich
wahnwichtelnd auf die Seite des Putin Regimes und dessen Verbündeten
Assad. Die USA habe die IS und andere Terrorgruppen unterstützt, die
schon viel älteren Terrorgruppen Hisbolla und PKK zum Beispiel
spielen für sie keine Rolle. Auch das kapitalistische
Wirtschaftssystem würde nach deren Ansicht schon funktionieren.
Weitere „Linke", solche die eher antideutsch einzuordnen sind,
vertreten die absurde Verschwöhrungstheorie das „Deutschland" schuld
sei, weil es die Menschen aus Syrien weglocke und das Regime dort
destabilisieren wolle. Außerdem wolle "Die Deutsche Industrie" dort
die Fachkräfte weglocken und den Standort Deutschland damit stärken
und Syrien schwächen. Allerdings kennt man in solchen Kreisen auch
die Arbeitswelt nur vom Hörensagen und so machen Sie sich schon gar
keine Gedanken, welche Fachkräfte das sein könnten, zumal Syrien
solche für Deutschland geeignete gar nicht vorzuweisen hat.
Für
nicht wenige Andere ist das Assad Regime „schuld" doch obwohl dieses
als langjährige Diktatur hohe Verantwortung trägt, ist dies zu
oberflächlich betrachtet.Auch die Türkei ist nur einer der Spieler in
einem schlechten Spiel, das Niemand gewinnen kann.
Das
tiefe und eigentliche Problem ist das kapitalistische
Wirtschaftssystem. Dieses System das aus Teilen wie dem Profit, der
Lohnarbeit, den Preisen ,den Banken und Währungen unter anderem
besteht, ist einfach krisenhaft und mündet immer im Defizit. Ein
Defizit das durch Verschuldung der Staaten, Banken und Privatleute
zeitweilig überdeckt wird. Das „Vermögen" wird durch Schuldscheine so
lange ausgeweitet bis die Manipulation nicht mehr weiter getrieben
werden kann, bis die Rückzahlungen irgendwann ausbleiben und sich
Papierwerte als wertlos erweisen. Dieser Punkt ist der Abgrund und
sobald er in Sichtweite kommt, sind massive Ausbeutung und
Unterdrückung, Kriege, Rassismus, Faschismus und sonstige „Lösungen"
der einzige Ausweg, wenn man das kapitalistische Wirtschaftssystem
retten will. Syrien war ein schwaches Glied in der Kette der
Kapitalistischen Länder. Israel hatte im „6 Tage Krieg mit den Golan
Höhen einen wichtigen Teil des Landes besetzt. Die Assad setzten auf
starkes Militär um diese Gebiete wieder in Besitz nehmen zu können
und es kam zu keinem Friedensvertrag mit Israel.
Nebenkriegsschauplätze entwickelten sich im Libanon wo man zeitweilig
einmarschierte und unter anderem die „Hisbolla" unterstützt. Die
Türkei war lange der Verbündete Israels und so unterstützte das Assad
Regime auch immer und bis heute verdeckt die PKK mit ihrem Krieg in
der Türkei.
Starkes Militär nach außen und die Diktatur nach innen kosteten viel
Geld und brauchte Leute, die in der Produktion fehlten. So war das
Assad Regime in Syrien immer abhängig von seinen Verbündeten,
Gadhafi, der Sowjetunion, Iran und Rußland. Zum Ende hin reichte das
Budget immer weniger so das die Bevölkerung und Teile der Armee und
des Regimes rebellierten. Immer mehr Söldnermilizen breiteten sich
aus und wurden zur Last für die Bevölkerung, die nun schließlich
Massenhaft aus diesem Inferno flieht
Die
Krise des Wirtschaftssystems ist also Verursacherin der politischen
Krise in vielen Ländern und Verursacherin der großen
Massenfluchtbewegungen die immer weiter zunehmen werden, wenn wir
dieses krisenhafte Wirtschaftssystem nicht ersetzen. Darum dürfen wir
den oberflächlichen „Erklärungen" der Politiker nicht Vertrauen denn
ihnen geht es nur darum weiter Profit mit ihrer "Politik" zu machen.
Es
braucht die garantierte und bedingungslose Grundversorgung aller
Menschen auch der Flüchtlinge, übergangsweise auch das garantierte
und bedingungslose Einkommen. Dies macht den Profit, die Lohnarbeit,
Banken und Währungen überflüssig den die benötigten Güter können
unter Regie der Verbraucher leicht und im Überfluß hergestellt und
verteilt werden. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft der
Bevölkerung mit den Flüchtlingen ist ein guter Ansatzpunkt für
Diskussionen über die Notwendigkeit und Möglichkeit, den Kapitalismus
zu ersetzen.
Editorische
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