Betrieb & Gewerkschaft
Über 900 S-BahnerInnen für eine erste Gesamtbetriebsversammlung

Pressemitteilung vom 10. Juli 2012 des Aktionsauschuß 100 % S-Bahn

07-2012

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
verehrte Abgeordnetinnen und Abgeordneten,
verehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter,

über 900 Mitarbeiter/innen der S-Bahn Berlin GmbH, d.h. mehr als 25% der
Wahlberechtigten, sprechen sich, gemäß §44 Betriebsverfassungsgesetz, für die
sofortige Herbeiführung einer Betriebsversammlung während ihrer Arbeitszeit aus!

Alle Beschäftigten der Berliner S-Bahn sollen daran teilnehmen können und somit die Möglichkeit erhalten, über die Auswirkungen der drohenden Ausschreibung und in deren Folge über die Zerschlagung der  Berliner S-Bahn nicht nur informiert zu werden, sondern auch aktiv über unseren Widerstand gegen diese Politik der Bundesregierung, des Berliner Senats und des DB Konzerns zu diskutieren und
Kampfmaßnahmen dagegen zu organisieren!

Der Ausverkauf unsere Arbeitsplätze soll damit verhindert werden, wenn nötig auch durch einen gewerkschaftlich organisierten Streik! Um für 100% S-Bahn und somit auch für das Funktionieren eines öffentlichen Nahverkehrs für uns und unsere Fahrgäste zu kämpfen!

Thema der Betriebsversammlung:
Auswirkungen einer Ausschreibung und Zerschlagung der S-Bahn für uns Beschäftigte und unseren Familien!

Mit den Unterschriften und deren Übergabe an den Betriebsrat der S-Bahn Berlin GmbH, setzen
sich die S-Bahner/innen für die Umsetzung folgender Forderungen ein:

  • Für 100% S-Bahn und den Einsatz von allen gewerkschaftlichen Mitteln der EVG und der GDL
    gegen eine Ausschreibung unserer Arbeitsplätze!
  • Für 100% S-Bahn mit allen Infrastruktur-, Service-, Wartungs-, Vertriebs- und
    Instandhaltungsbereichen, sowie dem Fahrbetrieb als Teil der S-Bahn Berlin GmbH!
  • Für 100% S-Bahn und die volle Wiederherstellung der Berliner S-Bahn durch das Sofortprogramm
    von S-Bahn Betriebsrat, Gewerkschaften und Aktionsausschuss!

Den S-Bahner/innen und Mitwirkenden im „Aktionsausschuss 100% S-Bahn“ ist bewusst, dass am
Tage der Betriebsversammlung Folgen für den S-Bahnverkehr in Berlin / Brandenburg entstehen.
Die S-Bahn Berlin GmbH, aber auch der „Aktionsausschuss 100% S-Bahn“, wird die Öffentlichkeit
und Fahrgäste der S-Bahn über die zu erwartenden Einschränkungen informieren.

Der Betriebsrat und die Gewerkschaften werden mit den über 900 Unterschriften der Belegschaft
verpflichtet, diese Betriebsversammlung vorzubereiten und ihre Durchführung zu garantieren.

Erläuterungen

Am 13.11.2011 ist aus der Betriebsversammlung bei der S-Bahn Berlin GmbH die Gründung eines Aktionsausschusses der Belegschaft hervorgegangen. Mit dem Votum der S-Bahn
Beschäftigten hat der “Aktionsausschuss 100% S-Bahn” am 15.11.2011 erstmals getagt. An
ihm nehmen Mitglieder beider Gewerkschaften (EVG und GDL), sowie nicht organisierte
Beschäftigte der Berliner S-Bahn teil. Es handelt sich um Kollegen/innen aus
verschiedenen Bereichen der Berliner S-Bahn.

Der Aktionsausschuss der Belegschaft hat seine Arbeit mit der Zielsetzung aufgenommen, gemeinsam mit allen Beschäftigten der Berliner S-Bahn, die Ausschreibung und Zerschlagung der  Berliner S-Bahn mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern, da:

  • unsere Arbeitsplätze als Beschäftigte der S-Bahn Berlin GmbH bedroht sind,
  • unsere Tarifverträge durch eine Ausschreibung in Frage gestellt werden und
  •  für die Bürger/innen in Berlin und Brandenburg ein einst funktionierendes und hoch

modernes Nahverkehrssystem zerschlagen werden soll.

Der Betriebsrat und die Gewerkschaften bei der Berliner S-Bahn wurden in den Aktivitäten des
Aktionsausschusses ständig eingebunden, um als Belegschaft unmittelbar, geschlossen und sichtbar
auf jede politische und unternehmerische Entscheidungen zur Zukunft der S-Bahn und die
Zukunft der S-Bahner/innen zu reagieren.

Der “Aktionsausschuss 100% S-Bahn” der S-Bahn Beschäftigten fordert die Umsetzung des Sofortprogramms für die volle Wiederherstellung der Berliner S-Bahn:

  •  Festeinstellung von weiteren 100 Kollegen in den Werken, 100 Lokführer, 500  Betriebseisenbahner (Fahrdienstleiter, Bahnsteigaufsichten, Rangierer …) und 500 Servicemitarbeitern
  • ausgegliederte Teile der S-Bahn müssen in die S-Bahn zurückgeführt werden
  • erträgliche Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiterder S-Bahn
  • Wiedereinführung der vorausschauende Instandhaltung
  • Wiederherstellung und Einsatz aller Fahrzeuge der BR 485.
  • Wiederbesetzung aller Bahnhöfe mit Aufsichten der S-Bahn Berlin GmbH.
  • Änderung der Abhängigkeiten der S-Bahn von anderen DB-Töchtern, insbesondere von der DB Netz (Stichworte: Signal- und Weichenstörungen)

Die Ausschreibung der Berliner S-Bahn bedeutet die Zerschlagung eines seit seiner
 Gründung funktionierenden Nahverkehrssystems aus einer Hand. Die politisch gewollte Ausschreibung bedeutet für uns Beschäftigte der S-Bahn GmbH die Ausschreibung unserer Arbeitsplätze. Verbundenen damit die weitere Absenkung unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen.

  • Gegen die Beschlüsse der Belegschaft,
  • Gegen die Beschlüsse der DGB-Gewerkschaften Berlins,
  • Gegen die Beschlüsse der sozialdemokratischen Partei, hat der Senat seine Teilausschreibung der Berliner S-Bahn beschlossen!

Das können und werden wir als Beschäftigte und Gewerkschafter/innen der Berliner S-Bahn nicht hinnehmen!

Für weitere Informationen und Nachfragen, steht der “Aktionsausschuss 100% S-Bahn” allen Interessenten gerne zur Verfügung.

[ Jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr ]
findet eine Mahnwache auf dem S-Bahnhof Ostkreuz – Bahnsteig D – Gegen die Ausschreibung
und Zerschlagung der Berliner S-Bahn, Für den Erhalt unserer Arbeitsplätze – statt.

[ Jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr ]
trifft sich der für alle Kolleginnen und Kollegen offene “Aktionsausschuss 100% S-Bahn” im
Obergeschoss des DB Casino “Mediterrano” Berlin Ostbahnhof.

Informationen:
Aktionsausschuss.blogspot.com
Kontakt E-Mail:
Aktionsausschuss@googlemail.com
Kontakttelefon:
Peter Polke – 0173 6061805
Uwe Krug – 0179 9204293
 

Aktionsausschuss 100% S-Bahn Berlin, den 10.Juli 2012


 

Editorische Hinweise

Den Text erhielten wir vom Aktionsausschuss.