Unter dem Motto
Zusammen gehört uns die Zukunft – Gegen
Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat“
rufen wir auf zum klassenkämpferischen Block
am 1. Mai auf der DGB-Demonstration 2019. Mit
dem Block wollen wir innerhalb der
Demonstration eine antikapitalistische
Position zum Ausdruck bringen. Statt
Sozialpartnerschaft und
Stellvertreter*innen-Politik setzen wir auf
die Selbstorganisierung der Lohnabhängigen.
Es geht uns nicht nur um den Kampf für
einzelne Fortschritte wie bessere
Arbeitsbedingungen oder bezahlbare Mieten,
sondern um eine grundsätzliche Kritik an der
profitorientierten Wirtschaftsweise.
Die kapitalistische Verwertungslogik
durchzieht alle Bereiche der Gesellschaft.
Auch mit Wohnungen wird Profit gemacht. Die
meisten Lohnabhängigen sind Mieter*innen und
darauf angewiesen, bezahlbare Wohnungen zu
finden. In Berlin haben sich die Mieten in
den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt.
Unser Einkommen geht zu einem immer höheren
Anteil für die Miete drauf. In Berlin gibt es
zahlreiche Kämpfe von Mieter*innen gegen die
Immobilienkonzerne, die ihre Rendite mit
Mietsteigerungen erzielen. Ein Beispiel ist
die Deutsche Wohnen, deren Häuser zum größten
Teil früher städtisch waren. Die Kampagne
„Deutsche Wohnen enteignen“ hat zum Ziel die
Wohnungen wieder in öffentliches Eigentum zu
überführen.
Viele Kämpfe
finden in Berlin im Gesundheitswesen statt.
Seit Mai 2018 führen die Mitarbeiter*innen
der Charité Physiotherapie- und
Präventionszentrum GmbH (CPPZ) einen
Arbeitskampf. Die CPPZ ist eine
100-prozentige-Tochter der Charité in die im
Jahr 2009 sämtliche therapeutischen
Leistungen an der Charité (Physiotherapie,
Ergotherapie und medizinische Bäder)
ausgegliedert wurden. In dem Betrieb arbeiten
etwa. 65 Beschäftigte unter den Konditionen
des Tarifvertrags der Charité (TVöD) und etwa
110 Beschäftigte ohne Tarifvertrag. Die
Beschäftigten ohne Tarifvertrag verdienen bis
zu 30 Prozent weniger als ihre Kolleg*innen
mit Charité-Vertrag. Die Beschäftigten
kämpfen für eine Angleichung an den TVöD. Im
Gesundheitswesen arbeiten mit einem Anteil
von 75 Prozent nach wie vor überwiegend
Frauen*. Sorgearbeiten wie Pflege, Betreuung
von Kindern und Hausarbeit wird überwiegend
von Frauen* geleistet, die dafür schlecht
oder gar nicht entlohnt werden.
Besonders
von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen
sind Migrant*innen, die zum Beispiel in der
Pflege, in Haushalten oder in der
Landwirtschaft arbeiten. Die miesen
Arbeitsbedingungen sind durch unbezahlte
Überstunden, niedrige Löhne, keine
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und keinen
Kündigungsschutz gekennzeichnet. In Berlin
haben sich mit dem Oficina Precaria oder den
Critical Workers verschiedene Organisierungen
von Migrant*innen gebildet, um Solidarität
aufzubauen und die Arbeitsbedingungen zu
verbessern.
In den
letzten Monaten gab es auch Proteste gegen
das geplante Outsourcing des Reinigungsteam
im Wombat’s City Hostel in Berlin. Die
Auslagerung betrifft hauptsächlich Frauen*
zwischen 50 und 60 Jahren, die teils schon
seit 10 Jahren im Hostel arbeiten. Das
Berliner Hostel ist das einzige Haus der
Kette, in dem gegen den erbitterten
Widerstand des Managements ein Betriebsrat
gewählt wurde.
Für Profite werden Menschen ausgepresst, die
Umwelt zerstört und in Kriegen für Rohstoffe
und Märkte wird über Leichen gegangen. Ein
Profiteur der weltweiten Kriege ist der
größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall,
der zum Beispiel Munition an Saudi-Arabien
liefert, welches seit 2015 Krieg gegen den
Jemen führt, bei dem Zehntausende Menschen
starben.
Die
Verwertungsinteressen des Kapitals,
patriarchale und rassistische Verhältnisse
stehen einem schönen Leben für uns alle im
Weg. Wir gehen am 1. Mai auf die Straße, um
deutlich zu machen, dass wir die herrschenden
Zustände nicht hinnehmen und alle
Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse
bekämpfen. Dazu müssen wir uns vernetzen und
einen feministischen und antirassistischen
Klassenkampf stärken. Wir wollen eine
solidarische Gesellschaft jenseits von
Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat!
Klassenkämpferischer Block |
DGB-Demonstration | 1. Mai 2019 | 9:30 Uhr |
Hackescher Markt
Demonstration „Unsere Häuser – Unser Kiez –
gegen die Stadt der Reichen“ | 30. April | 17
Uhr | Leopoldplatz
Revolutionäre-1.-Mai-Demo | 18 Uhr
|Wismarplatz
Quelle:
http://klassenkampfblock.blogsport.de/
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