HAMBURG SIEHT ROT!
HERAUS ZUM REVOLUTIONÄREN 1. MAI!
Die Lage der lohnabhängig Beschäftigten in der Bundesrepublik
Deutschland verschlechtert sich zunehmend. Wer noch eine
Erwerbsarbeit hat, muss befürchten, sie zu verlieren, oder mit
deutlichen Lohneinbußen zurechtkommen. Viele gehen aus Furcht
vor der Kündigung sogar krank in ihren Betrieb. Zahlreiche
Belegschaften sind durch ungerechte Lohnpolitik und
Arbeitsbedingungen gespalten. Viele leben und arbeiten
vereinzelt und ohne soziale Beziehung zu ihren Mitmenschen. In
den Chefetagen der Unternehmen wird nach dem Prinzip „teile und
herrsche“ versucht, entlang der innerbetrieblichen
Arbeitsteilung die ArbeiterInnen in „Stammbelegschaft“,
LeiharbeiterInnen und Aushilfen oder nach Herkunft und
Geschlecht auseinander zu spalten. Auf die Verschlechterungen
der Arbeitsverhältnisse der einen folgt früher oder später die
Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse der anderen.
Hamburg ist eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands, dennoch
wächst die Armut hier stetig. 2014 hat sie mit einem Anstieg von
2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr Rekordniveau erreicht.
Aktuell liegen 16,9 Prozent der HamburgerInnen unter der
Armutsgrenze. Gleichzeitig verzeichnet die „Perle des Nordens“
bundesweit die höchste Millionärsdichte. Die Kluft zwischen Arm
und Reich wird in dieser Stadt also beständig größer. Auch wenn
das Gegenteil behauptet wird: Armut ist kein Zufall, und
Erwerbslosigkeit kein Problem individuellen Versagens. Vielmehr
ist beides Ergebnis der kapitalistischen Produktionsweise und
widersprechender Interessen von KapitalistInnen und
ArbeiterInnen. Die Armut kann auch immer weniger durch geschönte
Statistiken des Arbeitsamtes vertuscht werden. Wir sehen es
jeden Tag auf der Straße, wie eine wachsende Zahl RentnerInnen
Pfandflaschen sammeln muss, um über die Runden zu kommen, und
Obdachlose am Straßenrand liegen. Dieses System schafft
unglaublichen Reichtum, aber es profitiert nur eine kleine Elite
davon.
Für ihre Profit zerstören die KapitalistInnen die natürlichen
Lebensgrundlagen, wie etwa durch die Vertiefung der Elbe, das
Kernprojekt der hanseatischen Kaufleute. Gleichzeitig lassen die
Wirtschaftsbosse massenhaft Tiere töten und quälen, wie z.B. bei
Vion Food Hamburg in Bad Bramstedt oder im Tierversuchslabor LPT
im Süden Hamburgs. Für etwas mehr Gewinn verseuchen sie sogar
unsere Nahrung mit Chemikalien und Hormonen.
Während die Löhne nie niedrig genug, können die Mieten nicht
hoch genug sein. Durch sogenannte Aufwertung der Stadtteile und
Mietpreisexplosionen werden immer mehr von uns aus ihren
Wohnvierteln verdrängt, um Platz für die Besserverdienenden zu
schaffen. Prestigeprojekte und Wellness-Oasen für die Reichen
und Schönen, wie die Elbphilharmonie und die Hafencity, sind im
Kapitalismus wichtiger als die Bedürfnisse und Interessen der
Mehrheit der Bevölkerung. Die Stadt wird nach der Profitlogik
entwickelt. Statt sozialem Wohnungsbau gibt es immer mehr
Bürokomplexe.
Aus der aktuellen Wirtschaftskrise sind die VerursacherInnen
gestärkt hervorgegangen. Sie bürden die Lasten der Krise den
Werktätigen auf. Wer kein Geld hat, erhält keine ausreichende
medizinische Versorgung und kann nicht am kulturellen Leben
teilnehmen. Eine Jugendarbeitslosigkeit von über 50 Prozent in
Spanien oder der Absturz Griechenlands zu einem Entwicklungsland
sind Folgen der herrschenden Wirtschaftsweise, die auf
Konkurrenz als alles regelnden Mechanismus setzt. Durch ihr
Streben nach noch mehr Profit und Einflusssphären
destabilisieren die imperialistischen Metropolen ganze Regionen
oder stürzen sie – wie derzeit die Ukraine – in einen
Bürgerkrieg. Das alles haben dann die Werktätigen, die
Erwerbslosen, die RentnerInnen, die StudentInnen und die
SchülerInnen auszubaden.
Immer mehr Menschen werden aus Kriegs- und Krisenregionen zur
Flucht gezwungen. In der Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben
nehmen sie eine für manche tödliche Odyssee auf sich, nachdem
ihre Existenzgrundlagen in ihren Heimatländern durch die
Raubzüge der imperialistischen Staaten zerstört wurden. In der
BRD angekommen, werden die Flüchtlinge in Lager gesperrt und als
Sündenböcke für gesellschaftliche Probleme instrumentalisiert.
Aber wir wollen und werden uns nicht mit ihnen um die Krümel
streiten, während die KapitalistInnen sich ein Leben in Saus und
Braus gönnen.
Wir haben verstanden, dass nicht irgendwelche negativen
Auswüchse oder Pannen des Systems Gewalt, Not und Elend
produzieren – das System selber ist das Problem.
Es gilt also, unseren Kampf gegen den Kapitalismus und dessen
Profiteure zu organisieren. Der Kampf beginnt nicht am 1. Mai
und endet auch nicht mit ihm. Machen wir aber an diesem Tag
deutlich, was wir von diesem mörderischen System halten.
Ausbeutung, Armut und Krieg haben System!
Nieder mit der kapitalistischen Barbarei!
Demo | 1. Mai |
18 Uhr | Altona || Klassenfest | 2.Mai | 16 Uhr | U-Sternschanze
Quelle:
http://unten-gegen-oben.bplaced.net/