Anarchismus im 21. Jahrhundert - Anarchie organisieren.
Kongress zu Ostern in Berlin - 10.-13. April


Ankündigungstext

04/09

trend
onlinezeitung

Vom 10.-13. April veranstalten die Anarchistische Föderation gemeinsam mit weiteren Personen einen anarchistischen Kongress, der sich mit dem aktuellen Stand der politischen Philosophie des Anarchismus und den Strukturen der anarchistischen Bewegung befassen wird. Zum Kongress werden Fachleute und AktivistInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum erwartet.

Im deutschsprachigen Raum gibt es derzeit keine regelmäßigen Kongresse zum Anarchismus. Das ist umso bedauerlicher, als dass es etwamit den libertären Tagen gelang, ein großes Interesse auf sich zuziehen. Zum 1987 in Frankfurt erstmals in der Nachkriegszeitstattfindenden bundesweiten Veranstaltung kamen 1.500 BesucherInnen. Die Nachfolgeveranstaltung hatte 1993 3.000 TeilnehmerInnen. Die letzten libertären Tage fanden 2001 in Düsseldorf als eher lokale Veranstaltung statt. Nennenswerte Treffen sind seither noch die Anarchistischen Sommercamps mit bis zu 400 CampingfreundInnen, die unregelmäßig in Deutschland und seit einigen Jahren jährlich in Niederösterreich und der Schweiz stattfinden. Mit den Anarchietagen in Wintherthur gibt es in der Schweiz seit vier Jahren eine jährliche Veranstaltung, die ebenfalls einige hundert BesucherInnen anzieht. Die Motivation für den anarchistischen Kongress 2009 in Berlin schöpft sich deshalb auch aus dem Vorhaben, diese Lücke im Kalender größerer anarchistischer Veranstaltungen zu schließen.

Anarchismus im 21. Jahrhundert

Der Anarchismus hat seiner Entwicklung ab dem 18. Jahrhundertregional eine zentrale Rolle gespielt. Bei der Märzrevolution in Deutschland und der Pariser Kommune des 19. Jahrhunderts spielten anarchistische Ideen mit, in Bayern, Mexico, Spanien und der Ukrainegelang es im 20. Jahrhundert, kurze Phasen anarchistischer Organisierung in der Gesellschaft zu etablieren. Der Anarchismus brachte eine erhebliche Menge theoretischer Arbeiten, neuer Strömungen und breit rezipierter Aktionen hervor. Dazu hat der Anarchismuswichtige Impulse für Kunst und Kultur gegeben. Der anarchistische Kongress will der Frage nachgehen, welche Rolle der Anarchismus heute spielt, ob er bestehende Herrschaftsverhältnisse thematisiert und Analysen und Lösungen dafür anbietet. Die neuen Ansätze sollen untersucht und die Wechselwirkung zu neuen Impulse und Erkenntnisse der  Forschung nachgezeichnet werden. Der weitere Weg des Anarchismus und vieles andere, das ihn berührt, wird auf dem anarchistischen Kongresserörtert.
Anarchie organisieren

Die Geschichte des Anarchismus hat eine Fülle unterschiedlicher Strukturen hervorgebracht, darunter unterschiedliche Interpretationen des anarchistischen Modells der Föderation, die Organisation in Gewerkschaften und Parteien bis hin zur konsequenten Organisierung in temporären autonomen Zonen, kleinen Projekten und autonomen Affinity-Groups. Auf dem anarchistischen Kongress werden Vorteile undRisiken dieser Formen thematisiert. Zusätzlich bietet der Kongress die Möglichkeit, die Erfahrungen und Arbeitsweisen einzelner anarchistischer Zusammenhänge, Projekte, Gruppen und Föderationen kennenzulernen, sich darüber auszutauschen und Verbindungen zu knüpfen.
Der anarchistische Kongress findet vom 10.- 13. April 2009, zu Ostern, in Berlin statt. Räume und Schlafplätze werden organisiert und die genauen Orte kurzfristig bekannt gegeben. Neben vorbereiteten Beiträgen und Workshops wird parallel ein Open Space durchgeführt. Es wird kein Eintrittspreis für die Teilnahme erhoben.

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir von den VeranstalterInnen.

Kontakt unter
NOSPAM_Akongress09@gmx.de oder über die WEB-Site
http://www.akongress.org