Am Montag den 3. Februar
2014 hat die Unternehmensleitung den Wirtschaftsausschuss
eine geplante Teilstillegung des Bochumer Standortes mitgeteilt.
Sie wollen hierzu mit dem Betriebsrat schnelle Verhandlungen
über einen Sozialplan und Interessensausgleich führen.
Dazu erklären wir folgendes:
Der angekündigte Wegfall von
220 Arbeitsplätzen ist ein deutliches Zeichen, dass von der
geplanten Schließung des Bochumer Opelwerkes auch weitere
Menschen und Ihre Familien betroffen sind. Mit einem abgebauten
Arbeitsplatz im Opelwerk, folgen 10 und mehr Arbeitsplätze bei
Zulieferern und in anderen Bereichen. Allein für die Produktion
der Autositze für den Opelbereich gibt es weitere 100
Zulieferer, die Teile herstellen und anliefern. (Verstreut über
ganz Deutschland und zum Teil im Ausland)
So sind auch Spediteure und
andere Dienstleister zusätzlich betroffen. Die Vernichtung von
Industriearbeitsplätzen bei Opel hat die Zerschlagung von
Zulieferketten zur Folge. Das hat katastrophale Auswirkungen auf
die Region und darüber hinaus. In Bochum kommt noch die geplante
Arbeitsplatzvernichtung bei Outokumpo hinzu. Es kann absolut
nicht unser Interesse sein, dass die Region Bochum zum neuen
Detroit wird. Leere Fabriken, verfallene Häuser, bankrotte
Kommune - das kann nicht unsere Perspektive sein.
Als Beschäftigte bei Johnson
Controls, wie auch bei Opel, haben wir eine gemeinsame
Verantwortung für die Zukunft der ganzen Region und für die
Zukunft unserer Jugend. Der Betriebsrat ist daher
gesprächsbereit, aber er wird keine Verhandlungen zum Zweck
einer reinen Abwicklung führen. Die Angebote der
Unternehmensleitung über Arbeitsplätze im 350 KM entfernten
Saarlouis sind kein wirkliches Angebot!
Johnson Controls gehört zu den
100 größten Konzernen der Welt. Das Bochumer Werk gibt es seit
fast einem viertel Jahrhundert. Und in dieser Zeit wurden
Millionen von Gewinnen auf dem Rücken der Mitarbeiter
erwirtschaftet. Wer Geld rausgezogen hat muss auch wieder Geld
investieren.
Natürlich muss man sich über Abfindungen Gedanken machen, aber
dem Betriebsrat geht es in erster Linie um den Erhalt aller
Arbeitsplätze. Für diesen Kampf werden wir uns gemeinsam mit der
Belegschaft einsetzen. Wir finden uns auch nicht mit der
Schließung des Opelwerkes ab und erklären uns solidarisch mit
dem Kampf der Opelaner.
Der Betriebsrat wird zusammen
mit der Belegschaft die notwendigen Forderungen beraten. Das
könnte zum Beispiel eine Absenkung der betrieblichen Arbeitszeit
bei vollem Lohnausgleich sein. Die Forderung nach
Ersatzarbeitsplätzen gehört genau so dazu.
Betriebsrat
Johnson Controls Objekt Bochum GmbH & Co. Kg
Hüttenstr. 40
44795 Bochum
Telefon: 0234/9440-330
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