PPZ (Guppe 61) wurde vor
allem durch seine staatskritischen Gedichte und
seinen Schelmenroman "Die Glücklichen" (Berlin 1979)
bekannt, der in mehreren Auflagen
erschien. Im APO-Berlin hatte er in den 1960er Jahren
eine Druckerei mit Verlag betrieben, in der unter
anderem die
"Zwergschulergänzungshefte" erschienen, kleine
anarchistische und rätekommunistische
Theorieschriften, sowie mehrere Zeitschriften.
Nach einer Schießerei mit hinter ihm her ballernden
verfolgenden Polizisten in
Düsseldorf, bei der es Verletzungen auf beiden Seiten gab,
wurde der dem "Blues" nahestehende PPZ zu zunächst
vier Jahren Jahren Haft verurteilt.
Er ging in Revision und erhielt mit "Gesinnungszuschlag" nun
15 Jahre (vgl. "Am Beispiel Peter Paul Zahl"), von
denen er 10 absitzen mußte, zuletzt
als Freigänger. Sein wachsender literarischer
Bekanntheitsgrad half bei der Kampagne für seine
Haftentlassung. |
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Nach seiner Freilassung ging er ins Ausland,
u.a. Nicaragua, und wurde von der
US-Invasion auf Grenada vertrieben, wo er sich ursprünglich
niederlassen wollte. Auf Jamaica fand er endlich seine
Ruhe, eine neue Heimat und eine neue
Liebe.
Im September 2002 befand es der deutsche Staat für nötig, ihm
die deutsche Staatsbürgerschaft zu
entziehen. Für einen Anarchisten nicht sonderlich
schlimm - allerdings mit gravierenden Konsequenzen für
den Rechtsstatus, v.a. für seine Familie.
Pepe wehrte sich erfolgreich dagegen und gewann
nach zähen Auseinandersetzungen das Verfahren 2006 mit
dem Ergebnis der legalen doppelten
Staatsbürgerschaft.
PPZ beteiligte sich an vielen politischen Publikationen und
Aktionen. Er schrieb auch Theaterstücke (u.a.
"Georg Elser", Rotbuch Vlg. 1982), Krimis
und Kinderbücher, von denen letztere v.a. in Jamaica recht
erfolgreich waren. Reich wurde er damit
nicht. Auf seiner letzten Lesereise anläßlich
eines medizinischen Aufenthaltes im Sommer 2010 in Berlin
erzählte er, daß er in Jamaika von
Verlegerseite ziemlich über den Tisch gezogen worden
sei.
Seinen anarchistischen Überzeugungen blieb Pepe bis zuletzt
treu. Mit Empathie las er seine alten und
neuen kämpferischen Gedichte und er
glaubte weiterhin an eine gesellschaftliche Möglichkeit für Alle
frei, in Frieden und in Würde zu leben.
Er arbeitete auch an einem neuen
umfangreichen Schelmenroman und anderen neuen Büchern, um die
sich aber zuletzt die Verlage anscheinend
nicht mehr sonderlich rissen.
Hasta la BastA siempre, Pepe!
Editorische Anmerkungen
Wir erhielten den Artikel durch "Libertarian
Press Agency - Berlin" <lpa@free.de>
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