2. Linke Buchtage Berlin
15.6.2002
SO8
14.00 - 15.30 Uhr Schwarze Risse
Gisela Elsners "Die Zähmung"
Lesung Jörg Sundermeier

Aus Anlass des zehnten Todestages von Gisela Elsner, die sich 1992 das Leben nahm, veröffentlichte der Verbrecher Verlag nun erneut Gisela Elsners Roman "Die Zähmung", einen Klassiker der realistischen Literatur. „Die Zähmung des Schriftstellers Alfred Giggenbacher durch seine Ehefrau, die Filmemacherin Bettina Begemann, galt 1984, als diese ‚Chronik einer Ehe’ in Westdeutschland erschien, als Satire des Geschlechterrollentauschs. Achtzehn Jahre später ist von der ‚galligen Komik’, die der Verlag seinerzeit versprach, nichts, aber auch gar nichts mehr übrig. Vielmehr erinnert Gisela Elsner in der Radikalität ihrer Ablehnung der Errungenschaften von 1968 an Houellebecqs Beschreibungen des postmodernen Beziehungselends“ (aus dem Nachwort von Tjark Kunstreich). Katharina Rutschky schrieb in der Frankfurter Rundschau: "Ist Gisela Elsner mit ihrer ungebändigten Lust an der Groteske und ihrem Insistieren auf einem apsychologischen Konstruktivismus nicht eine ältere Schwester von Elfriede Jelinek, die mit dieser Methode und teilweise vergleichbaren Inhalten bis heute erfolgreich ist? Merkwürdig auch, dass die Feministinnen sie ignorierten und jedenfalls bis heute nicht wiederentdeckt haben..." Jörg Sundermeier stellt den Roman und die Autorin vor.

Das Buch:

Gisela Elsner
Die Zähmung
ISBN: 3-935843-09-7
288 Seiten, 15 €
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