Am 2. Mai 2002 wäre Gisela Elsner 65 Jahre
alt geworden. Sie wird es nicht, da sie sich am 13. Mai vor zehn Jahren in
München das Leben nahm. Aus Anlass des zehnten Todestages veröffentlicht
der Verbrecher Verlag nun erneut Gisela Elsners Roman „Die Zähmung“, einen
Klassiker der realistischen Literatur.
„Die Zähmung des Schriftstellers Alfred
Giggenbacher durch seine Ehefrau, die Filmemacherin Bettina Begemann, galt
1984, als diese „Chronik einer Ehe“ in Westdeutschland erschien, als
Satire des Geschlechterrollentauschs. Achtzehn Jahre später ist von der
„galligen Komik“, die der Verlag seinerzeit versprach, nichts, aber auch
gar nichts mehr übrig. Vielmehr erinnert Gisela Elsner in der Radikalität
ihrer Ablehnung der Errungenschaften von 1968 an Houellebecqs
Beschreibungen des postmodernen Beziehungselends.“ (aus dem Nachwort von
Tjark Kunstreich)
Gisela Elsner wurde 1937 in Nürnberg geboren, 1992 nahm sie sich das
Leben. Für ihr Werk erhielt sie etliche internationale Auszeichnungen,
darunter den Prix Formentor für ihren ersten Roman „Die Riesenzwerge“. Sie
veröffentlichte acht Romane (u.a. „Abseits“, „Der Nachwuchs“, „Das
Berührungsverbot“, „Der Punktsieg“, „Das Windei“), Erzählungen, Aufsätze,
Hörspiele und das Opernlibretto „Friedenssaison“. Mitgliedschaft in PEN
und DKP.