1. Linke Buchtage Berlin
14.6.2002
F3
20.00 Uhr Lesung & Diskussion
Uwe Rada: Berliner Barbaren

...Die Osterweiterung der Europäischen Union steht vor der Tür, bis zur polnischen Grenze sind es keine achtzig Kilometer. Doch in Berlin blickt man noch immer in Richtung Westen. Dabei kann man es überall hören: Polnisch und Russisch gehören längst zum Alltagston. Die Osteuropäisierung der deutschen Hauptstadt ist in vollem Gange. Aber anstatt die Chancen einer Grenzstadt zum Osten zu begreifen, zieht man in Berlin lieber neue Grenzen. Polnische Bauarbeiter und Putzfrauen gelten als Vorhut einer neuen Migrantenflut, der Alexanderplatz wird als "Vorposten der Mongolei" beschimpft. Schon ist von der Häßlichkeit des Ostens die Rede und von der "Zivilisation", die es gegen den Ansturm der "neuen Barbaren" zu verteidigen gelte. Aus der Fronstadt Berlin ist die Frontier Town geworden. Doch wer, fragt Uwe Rada in diesem Buch, ist hier eigentlich barbarisch? Die, die Versprechen des Westens beim Wort nehmen? Oder die, die im Osten nichts als einen Angriff auf ihre "zivilen" Errungenschaften verstehen. Fragen, die angesichts eines wieder in die Diskussion gekommenen "Kampfes der Kulturen" aktueller sind denn je.

"Heutige Berliner Zukunftsindizien wird man nicht mehr nur innerhalb der zur alten Größe zurückvereinigten Stadt sammeln, sondern, wie in diesem Buch gezeigt, auch auf dem Bahnhof von Kostrzyn, auf dem Chinesenmarkt in Budapest, am Routentableau des Busdepots von Przemysl oder bei den erschöpften Wachpatrouillen in den Wäldern rund um Medyka an der polnisch-ukrainischen Grenze" (Aus dem Nachwort von Wolfgang Kil)

Der Text stammt von: http://www.uwe-rada.de/publikationen/barbaren.html

Homepage des Autors: http://www.uwe-rada.de
Homepage zum Buch: http://www.berliner-barbaren.de/barbaren.html
 

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