Rückblick: Rostock
Antifa lebensgefährlich verletzt

Am 19. September fand in Rostock eine NPD-Demonstration mit etwa 2.000 Rechten statt.

Ursprünglich hatte die NPD geplant, ihren Wahlkampfabschluß vor dem Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen abzuhalten (dort wurde 1992 das Flüchtlingsheim angegriffen und angezündet). Da jedoch ein breites Bündnis dorthin mit einer Demonstration und einem Friedensfest mobilisierte, mußten die Faschos nach Dierkow ausweichen.

Desweiteren waren noch etwa 1.500 bis 2.000 autonome Antifas in der Stadt. Nur wenige gelangten bis nach Dierkow. Eine spontane Demo mit etwa 1.000 Leuten wurde, auf dem Weg dorthin, von den Bullen eingekesselt. Währenddessen wurde ein Infozelt von Nazis angegriffen. Diese konnten schließlich in die Flucht geschlagen werden. Dabei wurde der Antifa Holger von einem Nazi gezielt mit dem Auto angefahren und lebensgefährlich verletzt. Die letzte Meldung (25.9.) war, daß er noch mit schweren Kopfverletzungen im künstlichen Koma liegt.

Von einigen Medien wurde dieser Mordversuch gleich als 'normaler Autounfall' gemeldet. Die große bürgerliche Demonstration nach Lichtenhagen und das Friedensfest wurden als "Erfolg gegen die Nazis" gewertet. Von den angeblich 10.000 BürgerInnen aus Rostock war am späten Nachmittag auf dem Fest in Lichtenhagen nichts mehr zu sehen.

Auf einer Demonstration anläßlich des Mordversuchs an Holger kamen in Berlin nur etwa 100 Antifas zusammen, in Celle waren es etwas mehr.