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  KOMMUNISTISCHE STREITPUNKTE - Zirkularblätter - Extra zum Krieg - 16.10.1999 - Onlineversion

Den Propaganda-Vorhang zerreißen: 

Wer verfolgt welche Interessen auf dem Balkan? 

Flugblatt der DKP Hamburg vom 28. April 1999 
   
 Den 1.Weltkrieg hat die damalige Propaganda der deutschen Sozialdemokratie den Menschen als „gerechten Krieg für die Befreiung Europas von der zaristischen Selbstherrschaft" verkauft.
Vor „Kriegsausbruch" hatte der Kommunist Lenin anhand der damaligen wirtschaftlichen Entwicklung der kapitalistischen Staaten aufgezeigt, daß die Kriegsgefahr vom erstarkenden deutschen Imperialismus ausging, der bei der kolonialen Aufteilung der Welt unter den kapitalistischen Ländern zu spät gekommen war.
Diese Prognose Lenins hat sich längst als historische Tatsache erwiesen.

Im 2. Weltkrieg verband sich das gleiche Interesse des deutschen Imperialismus an einer Neuaufteilung der Rohstoffquellen und Absatzmärkte mit dem Interesse sämtlicher imperialistischer Staaten, das Ergebnis der Oktoberrevolution in Rußland rückgängig zu machen.
Die Vorkriegspolitik der Westmächte war darauf ausgerichtet, die aggressiven Eroberungsgelüste des deutschen Faschismus durchaus zu stärken, sofern sie sich allein nach Osten, gegen die Sowjetunion richteten.
Auch in diesem Krieg wurden die wahren Kriegsziele auf allen Seiten hinter einem Propaganda-Vorhang versteckt.
Der deutsche Propagandavorhang - Schutz der deutschen Minderheiten in der Tschechoslowakei, in Polen usw., angefacht mit inszenierten Flüchtlingsströmen und Massakern, die den Ländern, die man überfallen wollte, in die Schuhe geschoben wurden, dann die Befreiung von der jüdisch-bolschewistischen Bedrohung - dieser Propaganda-Vorhang wurde mit der Niederlage des deutschen Faschismus zerrissen.
Der nachträgliche Propaganda-Vorhang der Westmächte - ihnen sei es um die Befreiung der Welt vom Faschismus, um die Beendigung des Holocaust gegangen und nicht um ihre eigenen imperialistischen Interessen - dieser Propaganda-Vorhang der Sieger wirkt bis heute fort - etwa wenn ein deutscher Minister das Grauen von Auschwitz instrumentalisiert um die Bombardierung von Jugoslawien zu rechtfertigen und scheinheilig fragt, wieviel Leid wohl hätte verhindert werden können, wenn der Westen Hitler früher in den Arm gefallen wäre.

Was verbirgt sich hinter dem heutigen Propaganda-Vorhang aus Flüchtlings-Elend, aus Dämonisierung des Widersachers, aus dem angeblichen Schutz der Menschenrechte durch die Exponenten des kapitalistischen Gesell-schaftssystems, das doch selbst der entscheidende Hinderungsgrund für ein selbstbestimmtes menschenwürdiges Leben für alle Menschen in allen Ländern rund um den Globus ist?

Von welchen Interessen ist das deutsche und europäische Vorgehen auf dem Balkan bestimmt und von welchen Interessen das ameri-kanische?
 
Um diese Fragen nach einem einleitenden Vortrag zu diskutieren, laden wir ein zur Veranstaltung

Wer treibt und wer wird getrieben im NATO-Krieg gegen Jugoslawien?

am Montag, dem 10. Mai 1999 um 19.30 Uhr im Magda-Thürey-Zentrum, Lindenallee 72

DKP Deutsche Kommunistische Partei - Bezirk Hamburg

verantw.: DKP Hamburg, Kommission Marxistische Theorie und Bildungsarbeit, Lindenallee 72, 20259 Hamburg

 
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