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Nr.16 onlineversion

Mercedes-Benz:

"Unabhaengiger" stuetzt Rechtsaussen-Blatt

Ein "Unabhaengiges" Betriebsratsmitglied von Mercedes Benz ist zum Hintermann der braunen Presse aufgestiegen. Seit Oktober 1994 ist Ulrich Ruth laut Handelsregister Kommanditist der "Junge Freiheit Verlag GmbH & Co". Mit einer Einlage von 10000 Mark engagiert sich der Untertuerkheimer Betriebsrat, der ueber eine "Alternativ-unabhaengige Liste fuer Angestellte" (AfA) in die Arbeitnehmervertretung kam. Die "Junge Freiheit" wird vom nordrhein-westfaelischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft.

Sein privates Engagement gehe die Beschaeftigten nichts an, meint Ruth: "Fuer einen Betriebsrat ist das total unwichtig, ob der irgendwo im Handelsregister steht." Gestanden hat Ruth auch schon in den Reihen der NPD und der "Deutschen Liga fuer Volk und Heimat". In einem Brief an die "Stuttgarter Zeitung" 1992 hielt er eine Koalition mit den rechtsextremen "Republikanern" fuer angebracht, weil deren Aussagen "zum Asylthema ganz aehnlich" seien.

Fuer die "Republikaner" im Landtag sitzt bereits ein ehemaliger Kollege von Ruth, der 43jaehrige Ulrich Deutschle. Als "Fachreferent im Geschaeftsbereich Nutzfahrzeuge der Mercedes-Benz AG" ist der Diplomvolkswirt von seinem Arbeitgeber zur Zeit freigestellt. Seinem Metier ist der Abgeordnete dennoch treu geblieben: Er leitet den Verkehrsausschuss.

Aus Metall 1/96

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