Mao Werke


Mao Tse-tung:

DER STRATEGISCHE KURS FÜR DAS ZWEITE JAHR DES BEFREIUNGSKRIEGS*

 

* Eine von Genossen Mao Tse-tung abgefaßte parteiinterne Direktive des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas. Damals befanden sich Genosse Mao Tse-tung und das Zentralkomitee in Dschuguandschai im Kreis Djiahsiän in Nordschensi. Die Direktive legte die Hauptaufgabe für das zweite Jahr des Befreiungskriegs fest. Diese Aufgabe war: den Krieg mit unseren Feldtruppen in die Kuomintang-Gebiete zu tragen und von Operationen auf den inneren Linien zu Operationen auf den äußeren Linien, d. h. von der Etappe der strategischen Defensive zur Etappe der strategischen Offensive überzugehen. In Übereinstimmung mit dem strategischen Plan, der von Genossen Mao Tse-tung aufgestellt worden war, ging die Volksbefreiungsarmee von Juli bis September 1947 zu einer das ganze Land umfassenden Offensive über. Am 30. Juni forcierte die Schansi-Hopeh-Schantung-Honan Feldarmee im Raum von Südwestschantung den Gelben Fluß, überquerte Anfang August die Lunghai-Eisenbahnlinie und rückte ins Dabiä-Gebirge vor. Die Taiyüä-Armee der Schansi-Hopeh-Schantung-Honan-Feldarmee forcierte gegen Ende August von Südschansi aus den Gelben Fluß und rückte in Westhonan ein. Anfang September marschierte die Ostchina-Feldarmee in Südwestschantung ein, nachdem sie einen in der Schwerpunktrichtung geführten Angriff des Feindes zerschlagen hatte. Im selben Monat eröffnete die Schantung-Armee der Ostchina-Feldarmee eine Offensivoperation gegen den Feind im Djiaodung-Gebiet. Die Nordwest-Feldarmee ging Ende August zur Gegenoffensive über. Die Schansi-Tschahar-Hopeh-Feldarmee leitete Anfang September ihre Offensivoperation gegen den Feind längs der nördlichen Strecke der Peiping-Hankou-Eisenbahnlinie ein. Gleich nach ihrer Sommeroffensive, die den ganzen Nordosten umfaßte, entfesselte die Nordost-Feldarmee vom September an eine großangelegte Herbstoffensive im Raum von Tschangtschun-Kirin-Siping und im Abschnitt Djinhsi-Yihsiän längs der Peiping-Liaoning-Eisenbahn. Die Angriffsoperationen in allen diesen Frontabschnitten ergaben eine Generaloffensive der Volksbefreiungsarmee. Diese Offensive von gigantischem Ausmaß führte zu einem Wendepunkt im Befreiungskrieg und bedeutete eine grundlegende Änderung in der Kriegslage. Siehe "Die gegenwärtige Lage und unsere Aufgaben", vorliegender Band, S. 161 ff.

1. Im ersten Kriegsjahr (vom vergangenen Juli bis Juni dieses Jahres) vernichteten wir 971/2 Brigaden der regulären Truppen des Feindes, d. h. 780 000 Mann, sowie 340 000 Mann der Marionettentruppen, der Sicherheitstruppen und der anderen buntscheckigen Truppen - insgesamt 1120000 Mann. Das war ein großartiger Sieg. Dieser Sieg versetzte dem Feind einen schweren Schlag, löste einen äußerst tiefgehenden Defätismus im ganzen feindlichen Lager aus, rief im ganzen Volk Begeisterung hervor und legte die Grundlage zur vollständigen Vernichtung der feindlichen Truppen durch unsere Armee und zur Erringung des endgültigen Sieges.

2. Im ersten Kriegsjahr entfesselte der Feind eine großangelegte Offensive gegen die befreiten Gebiete, bei der er 218 seiner 248 regulären Brigaden, d. h. mehr als 1600000 Mann, sowie an die 1000000 Mann der Sonderwaffengattungen (Flotte, Luftwaffe, Artillerie, Pionier- und Panzertruppen), der Marionettentruppen, der Verkehrsschutzpolizei und der Sicherheitstruppen einsetzte. Unsere Armee schlug mit Recht den strategischen Kurs der Operationen auf den inneren Linien ein und behielt die ganze Zeit hindurch und an allen Orten die Initiative, indem sie sich nicht scheute, Verluste von über 300000 Mann an Toten und Verwundeten und die feindliche Besetzung großer Gebiete hinzunehmen. Daher gelang es uns, 1120000 Mann der feindlichen Truppen zu vernichten und die Streitkräfte des Feindes zu zersplittern, wobei unsere Truppen sich stählten und zahlenmäßig stärkten sowie strategische Gegenoffensiven im Nordosten, in Jehol, Osthopeh, Südschansi und Nordhonan unternahmen und ausgedehnte Gebiete zurückeroberten bzw. neu befreiten.1

3. Im zweiten Kriegsjahr besteht die Hauptaufgabe unserer Armee darin, eine das ganze Land umfassende Gegenoffensive zu entfalten, d. h. sich mit den Feldtruppen zu den äußeren Linien durchzukämpfen, den Krieg in die Kuomintang-Gebiete zu tragen, eine große Zahl der feindlichen Kräfte auf den äußeren Linien zu vernichten und die konterrevolutionäre Strategie der Kuomintang völlig zu zertrümmern, die darauf angelegt ist, den Krieg weiterhin in die befreiten Gebiete zu tragen, noch mehr unsere Menschenreserven und Materialhilfsquellen zu zerstören oder zu erschöpfen und uns dadurch das Durchhalten unmöglich zu machen. Im zweiten Kriegsjahr besteht eine Teilaufgabe unserer Armee darin, mit einem Teil unserer Feldtruppen und einer großen Anzahl der örtlichen Truppen die Operationen auf den inneren Linien fortzusetzen, den Feind dort zu vernichten und das verlorene Territorium zurückzuerobern.

4. Unsere Armee wird natürlich bei der Durchführung des Kurses, den Krieg auf den äußeren Linien zu führen und in die Kuomintang-Gebiete zu tragen, auf viele Schwierigkeiten stoßen. Denn man braucht Zeit, um neue Stützpunktgebiete in den Kuomintang-Gebieten zu errichten, und wir können erst dann feste Stützpunktgebiete errichten, wenn wir durch Operationen mit mehrmaligen Hin- und Herbewegungen eine große Anzahl der feindlichen Truppen vernichtet, die Massen aufgerüttelt, den Boden aufgeteilt, unsere politische Macht und Volksstreitkräfte aufgebaut haben. Bis dahin wird es noch eine Menge Schwierigkeiten geben. Aber diese Schwierigkeiten können und müssen überwunden werden. Denn der Feind wird gezwungen sein, seine Streitkräfte noch mehr zu zersplittern, und ausgedehnte Gebiete werden unseren Truppen als Schlachtfelder für bewegliche Operationen zur Verfügung stehen, so daß wir einen Bewegungskrieg führen können; den breiten Volksmassen in diesen Gebieten ist die Kuomintang zutiefst verhaßt, und sie unterstützen unsere Armee; obwohl ein Teil der feindlichen Truppen immer noch verhältnismäßig hohe Kampfkraft besitzt, ist im großen und ganzen die Moral der feindlichen Armee viel niedriger und ihre Kampfkraft viel geringer als vor einem Jahr.

5. Der Schlüssel zum Sieg im Kampf in den Kuomintang-Gebieten liegt darin, daß wir es erstens verstehen, günstige Gelegenheiten für den Kampf zu ergreifen, mutig und entschlossen sind und möglichst viele Schlachten gewinnen; daß wir zweitens die Politik zur Gewinnung der Massen konsequent durchführen, damit die breiten Massen Vorteile haben und sich auf die Seite unserer Armee schlagen. Wenn diese zwei Punkte erfüllt sind, können wir des Sieges sicher sein.

6. Bis Ende August dieses Jahres teilten sich die feindlichen Streitkräfte, einschließlich jener, die vernichtet worden sind oder vernichtende Schläge erhalten haben, wie folgt auf: 157 Brigaden an der Südfront, 70 an der Nordfront und 21 im Hinterland der Kuomintang, im ganzen Land also nach wie vor 248 Brigaden mit einer tatsächlichen Stärke von etwa 1500000 Mann. Die Sonderwaffengattungen, die Marionettentruppen, die Verkehrsschutzpolizei und die Sicherheitstruppen zählten ungefähr 1200000 Mann; das nicht kämpfende Personal der militärischen Dienststellen im feindlichen Hinterland belief sich auf etwa eine Million. Insgesamt machten die feindlichen Streitkräfte ungefähr 3700000 Mann aus. Von den Truppen an der Südfront gehörten 117 Brigaden zur Gruppe Gu Dschu-tungs, 7 zur Gruppe Tscheng Tjiäns und zu anderen Gruppen, 33 zur Gruppe Hu Dsung-nans. Von den 117 Brigaden der Gruppe Gu Dschu-tungs wurden 63 vernichtet oder haben vernichtende Schläge erhalten. Von diesen wurden einige noch nicht aufgefüllt; andere, obwohl sie ergänzt wurden, besitzen wenig Soldaten und eine geringe Kampfkraft; und die restlichen Brigaden sind zwar in bezug auf ihren Mannschaftsbestand und ihre Bewaffnung verhältnismäßig gut ergänzt worden, und ihre Kampfkraft ist auch bis zu einem gewissen Grad wiederhergestellt, aber sie ist immer noch viel schwächer als vorher. Es gibt nur 54 Brigaden, die noch nicht vernichtet wurden oder keine vernichtenden Schläge erhalten haben. Von sämtlichen Truppen Gu Dschu-tungs verrichten 82 bis 85 Brigaden Garnisondienst und können nur für örtliche Manöver benutzt werden, und nur 32 bis 35 Brigaden taugen für strategische Manöver. Die 7 Brigaden aus der Gruppe Tscheng Tjiäns und aus anderen Gruppen können in der Hauptsache nur für Garnisondienst gebraucht werden, und eine davon hat schon einen vernichtenden Schlag erhalten. Von den 33 Brigaden der Gruppe Hu Dsung-nans (einschließlich der östlich von Landschou, südlich von Ningsia und Yülin und westlich von Linfen und Loyang operierenden) wurden 12 vernichtet oder erhielten vernichtende Schläge, nur 7 können für strategische Manöver eingesetzt werden, der Rest steht im Garnisondienst. An der Nordfront hat der Feind insgesamt 70 Brigaden. Von diesen besitzt die Nordost-Gruppe 26 Brigaden, von denen 16 vernichtet wurden oder vernichtende Schläge erhalten haben; Sun Liän-dschungs Gruppe hat 19 Brigaden, von denen 8 vernichtet wurden oder vernichtende Schläge erhalten haben; von den 10 Brigaden Fu Dsuo-yis haben 2 vernichtende Schläge erhalten; und von den 15 Brigaden Yän Hsi-schans wurden 9 vernichtet oder haben vernichtende Schläge erhalten. Alle diese feindlichen Truppen stehen jetzt im großen und ganzen in der Defensive und nur ein kleiner Teil ist zu beweglichen Operationen fähig. Im Hinterland der Kuomintang gibt es nur 21 Brigaden, die Garnisondienst verrichten. Von diesen befinden sich 8 Brigaden in Sinkiang und Westkansu, 7 in Szetschuan und Sikang, 2 in Yünnan, 2 in Kuangtung (d. h. die 69. Division, die vernichtet worden ist) und z in Taiwan. In den sechs Provinzen Hunan, Kuangsi, Kueitschou, Fukien, Tschekiang und Kiangsi gibt es überhaupt keine regulären Truppen. Die Kuomintang plant, mit Hilfe der USA, in diesem Jahr eine Million Mann zu rekrutieren, um die Front aufzufüllen, und eine Anzahl von neuen Brigaden und Ergänzungsregimentern auszubilden. Wenn aber unsere Armee durchschnittlich 8 feindliche Brigaden im Monat vernichten kann, wie sie es im ersten Kriegsjahr getan hat, und so im zweiten Jahr weitere 96 bis 100 Brigaden aufreibt (im Juli und August wurden schon 161/2 Brigaden vernichtet), dann wird die feindliche Armee weiter beträchtlich geschwächt, dann werden ihre für strategische Manöver einsatzfähigen Streitkräfte auf ein Minimum reduziert werden; sie wird dann in allen Teilen des Landes in die Defensive gedrängt werden und überall unseren Schlägen ausgesetzt sein. Obwohl die Kuomintang plant, eine Million Mann zu rekrutieren, neue Brigaden und Ergänzungsregimenter auszubilden, hilft das alles nichts. Da ihre einzige Methode der Rekrutierung Zwangsaushebung und Soldatenkauf sind, wird das Ziel, eine Million Mann zu mobilisieren, nicht leicht zu erreichen sein, und es werden auch viele desertieren. Überdies wird unsere Armee in Befolgung des Kurses auf Operationen auf den äußeren Linien imstande sein, die Menschenreserven und Materialhilfsquellen des Feindes einzuschränken.

7. Die Operationsprinzipien unserer Armee sind nach wie vor die gleichen wie die früher festgelegten: Zuerst den zersplitterten und isolierten Feind angreifen (dazu gehören großangelegte Vernichtungsoperationen, bei denen der Schlag gegen mehrere Brigaden auf einmal geführt wird, wie z. B. die Schlacht bei Laiwu2 im Februar und die Schlacht in Südwestschantung3 im Juli dieses Jahres), dann den konzentrierten und starken Feind. Zuerst mittelgroße und kleine Städte sowie ausgedehnte ländliche Gebiete einnehmen, dann die Großstädte. Das Hauptziel ist, die lebende Kraft des Feindes zu vernichten, nicht Territorium zu halten oder einzunehmen ; die Behauptung oder Einnahme von Territorium ist das Ergebnis der Vernichtung der lebenden Kraft des Feindes, und häufig kann ein Gebiet erst endgültig gehalten oder eingenommen werden, nachdem es mehrere Male den Besitzer gewechselt hat. Für jeden Kampf muß eine absolut überlegene Streitmacht zusammengezogen werden, die feindlichen Kräfte müssen lückenlos umzingelt werden, man muß sich bemühen, sie völlig zu vernichten und niemand aus dem Netz entschlüpfen zu lassen. Unter besonderen Umständen wird die Methode angewandt, den Feind vernichtend zu schlagen, das heißt, wir führen unter Konzentration aller unserer Kräfte einen Frontalangriff und gleichzeitig auch einen Angriff auf eine oder beide Flanken, mit dem Ziel, den einen Teil seiner Truppen zu vernichten und den anderen Teil in die Flucht zu schlagen, so daß unsere Armee ihre Verbände rasch zur Zerschlagung anderer gegnerischer Kräfte einsetzen kann. Man muß einerseits darauf achten, daß keine Schlacht ohne Vorbereitung geschlagen wird, und man darf sich auf keine Schlacht einlassen, ohne daß der Erfolg verbürgt ist; wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um für jede Schlacht Vorbereitungen zu treffen und uns bei dem gegebenen Verhältnis zwischen unseren Bedingungen und denen des Feindes den Sieg zu sichern. Andererseits müssen wir unseren ausgezeichneten Kampfstil voll entfalten, d. h. mutig kämpfen, keine Opfer scheuen, keine Erschöpfung fürchten und unablässig Kämpfe führen (in einem kurzen Zeitraum ein Gefecht nach dem anderen austragen). Es ist danach zu trachten, den Feind in bewegliche Kampfhandlungen zu verwickeln. Zugleich muß man aber größtes Gewicht auf das Beherrschen der Taktik des Angriffs auf befestigte Stellungen legen und den Aufbau der Artillerie und der Pioniertruppen intensivieren, um im großen Maßstab feindliche Stützpunkte und Städte zu erobern. Alle nur schwach verteidigten Stützpunkte und Städte sind dem Feind entschlossen zu entreißen. Alle Stützpunkte und Städte, die vom Feind nur mit Kräften mittlerer Stärke verteidigt werden und wo die Bedingungen ihre Einnahme erlauben, sind im geeigneten Augenblick zu erobern. Man muß aber im jetzigen Augenblick auf die Einnahme der Stützpunkte und Städte verzichten, die mit starken Kräften verteidigt werden. Alle Waffen, die wir dem Feind entreißen, und ein Großteil der Gefangenen (80 bis 90 % der Soldaten und eine kleine Anzahl der unteren Offiziere) dienen der Ergänzung unserer eigenen Bestände. Die Ergänzungen sind hauptsächlich beim Feind und aus den Kuomintang-Gebieten und nur zum Teil aus den alten befreiten Gebieten zu holen; das gilt besonders für die Truppen an der Südfront. In allen neuen und alten befreiten Gebieten müssen wir entschlossen die Bodenreform durchführen (dies ist die grundlegendste Voraussetzung dafür, daß wir einen langdauernden Krieg durchhalten und den Sieg im ganzen Land erringen), die Produktion entwickeln, ein strenges Sparsamkeitsregime durchführen und den Aufbau der Rüstungsindustrie verstärken - alles für den Sieg an der Front. Nur so ist es möglich, einen langen Krieg durchzuhalten und im ganzen Land den Sieg zu erringen. Wenn wir tatsächlich so handeln, dann können wir bestimmt in diesem langdauernden Krieg ausharren und den Sieg im ganzen Land davontragen.

8. Das ist das Fazit des Kampfes im verflossenen Jahr und der Kurs für den künftigen Kampf. Die führenden Genossen in allen Gebieten werden aufgefordert, den Inhalt der obigen Ausführungen an alle Armeekader von Regimentsebene aufwärts sowie an alle örtlichen Funktionäre von der Ebene des Bezirksparteikomitees und des Bezirkskommissariats aufwärts weiterzugeben, damit jeder seine eigene Aufgabe verstehen und sie entschlossen und ohne die geringste Schwankung ausführen kann.

ANMERKUNGEN

1. Diese strategischen Gegenoffensiven im Nordosten, in Jehol und Osthopeh waren die Sommeroffensive der Volksbefreiungsarmee des Nordostens im Jahre 1947. Ab 13. Mai ging die Volksbefreiungsarmee in den besagten Frontabschnitten gleichzeitig in die Offensive, und bis zum 1. Juli vernichtete sie über 80000 Mann der feindlichen Truppen und eroberte mehr als 40 Kreisstädte zurück. Auf diese Weise wurde der Plan des Feindes, die befreiten Gebiete in Nordostchina zu zerstückeln, vollkommen zunichte gemacht. Der Feind wurde gezwungen, seine Truppen in die zwei engen Korridore der Chinesischen Tschangtschun-Eisenbahn und der Peiping-LiaoningEisenbahn zusammenzupressen, und mußte zur Taktik der "Verteidigung der Schlüsselpunkte" Zuflucht nehmen. Das änderte die ganze Lage in Nordostchina. Mit der hier erwähnten strategischen Gegenoffensive in Südschansi und Nordhonan sind die Angriffsoperationen in Nordhonan und an den Flanken der Eisenbahn Datung-Pudschou in Südschansi gemeint, die die Volksbefreiungsarmee von Schansi-Hopeh-Schantung-Honan im März, April und Mai 1947 entfaltet hatte. Unsere Armee in Nordhonan startete ihren Angriff am 31. März. Nachdem sie in rascher Folge Yändjin, Yangwu, Puyang und Fengtjiu erstürmt hatte, schwenkte sie nach Norden ab, um die Erfolge auszubauen. Bis zum z8. Mai eroberte sie Tjihsiän, Hsünhsiän, Huahsiän und Tangyin und vernichtete über 41000 Mann der feindlichen Truppen. Unsere Truppen in Südschansi begannen am 4. April mit ihren Angriffsoperationen. Bis zum 4. Mai nahmen sie nacheinander 22 Kreisstädte ein, einschließlich Tjüwu, Hsindjiang und Yungdji, sowie zwei wichtige Übergangsstellen am Gelben FIuß, Yümenkou und Fenglingdu, und vernichteten mehr als 18000 Mann der feindlichen Truppen.

2. Die Schlacht bei Laiwu war eine Operation des Bewegungskriegs, die von der Befreiungsarmee Ostchinas im Gebiet Laiwu (südöstlich von Tsinan) in der Provinz Schantung durchgeführt wurde. Ende Januar 1947 eröffneten die Kuomintang-Truppen vom Süden und vom Norden her eine Offensive gegen die Schantunger befreiten Gebiete. Vom Süden rückten acht reorganisierte Kuomintang-Divisionen in drei Kolonnen den Flüssen Yi und Schu entlang nach Norden gegen Linyi vor, während in Koordinierung mit ihnen drei Kuomintang-Korps der Li-Hsiän-dschouGruppe im Norden von Mingschui, Dsitschuan und Boschan nach Süden gegen Laiwu und Hsintai vorrückten. Sie versuchten gemeinsam, die Hauptkräfte der Volksbefreiungsarmee Ostchinas in einer Entscheidungsschlacht im Bergland von Yi-Meng zu engagieren. Unsere Armee benutzte einen Teil der Truppen, um den Feind, der vom Süden vorstieß, aufzuhalten; ihre Hauptkräfte marschierten aber nach Norden gegen Laiwu, um die Li-Hsiän-dschou-Gruppe zu vernichten. Alle feindlichen Truppen, über 60 000 Mann, wurden in einer Schlacht, die am 20. Februar begann und am Nachmittag des 23. Februar endete, vernichtet. Li Hsiändschou, stellvertretender Befehlshaber der 2. Befriedungszone des Befriedungs-Oberkommandos der Kuomintang von Hsüdschou, wurde gefangengenommen, und 13 Städte wurden zurückerobert.

3. Diese Schlacht in Südwestschantung wurde im Juli 1947 von der Volksbefreiungsarmee von Schansi-Hopeh-Schantung-Honan in der Gegend von Hodsö, Yüntscheng, Djüyä, Dingtao, Djinhsiang und Tsaohsiän im Südwesten der Provinz Schantung ausgefochten. Bei dieser Operation wurden nacheinander 4 Divisionskommandos und 911 Brigaden der Kuomintang, insgesamt mehr als 56 000 Mann, vernichtet.

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