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KOSOVO Antikriegsseite


Selbstbestimmung fuer Kosova - kein "Schlesien ist unser"

From: L.WILLMS@LINK-F.rhein-main.de   (Lueko Willms) Date: 5 May 99 07:06:00 +0100

Nach einigen unappetitlichen Zusammenstößen mit serbischen Nationalisten bei der gestrigen Mahnwache gegen den Krieg in Frankfurt/ Main, möchte ich klarmachen, daß der Kampf gegen die US-Aggression (mit NATO-Hilfstruppen) gegen Jugoslawien nicht der Kampf für ein serbisch dominiertes Kosovo sein kann.

Es geht nicht um eine "gute" und eine "schlechte" Fremdherrschaft über Kosovo, und chauvinistische Vorurteile gegen Albaner können noch weniger die Basis eines Kampfs gegen die imperialistische Aggression sein.

Es gilt hingegen, die Hauptlüge der Aggressoren zu entlarven, nämlich, daß die Orgie der Zerstörung in Jugoslawien zugunsten der Menschen des Kosovo geschehe. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt.

Die US-Regierung war im Gegenteil durch das Anwachsen des Kampfs der Kosovo-Albaner alarmiert und fürchtete eine Destabilisierung der gesamten Region durch diesen Kampf, genauso wie eine Ermutigung des Kampfes anderer unterdrückter Nationalitäten in anderen Teilen der Welt, bis hin zu den Quebecois in Nordamerika selbst.

Deswegen wollten sie diesen Kampf unter dem Bleideckel einer fremden militärischen Besatzung (durch NATO-Streitkräfte unter US- Kommando) ersticken. Man bedenke: die Entwaffnung der UÇK ist zentraler Bestandteil aller sogenannter Friedenspläne.

Die Bombardements haben einerseits die Kosovaren moralisch entwaffnent und zu Zuschauern ihres eigenen Schicksals gemacht; es ist der größte Schlag gegen die Selbstbestimmung, weil damit den Menschen am Boden klargemacht wird, daß sie selber keine Rolle mehr bei der Gestaltung ihres Schicksals spielen, sondern nur diese furchtbaren Vernichtungsapparate einige Tausend Meter über dem Boden.

Andererseits bereiten die Bombardements die nötige Deckung für die faschistischen Banden der Arkans und Scheschels, die die Vertreibungen durchführen, und außerdem deren politische Rückendeckung, weil sie darauf verweisen können, daß es die (wie auch immer ausgesiebte) Delegation der Kosova-Albaner war, die mit ihrer Unterschrift unter das Diktat von Rambuillet den USA den politischen Freibrief für die Aggression gegeben hatten.

Fordern wir dagegen:

Schluß mit den NATO-Bombardements von Jugoslawien!
Selbstbestimmung für Kosova!
Macht das Tor auf für alle Flüchtlinge!
Abzug aller deutschen, US- und fremden NATO-Truppen aus dem Balkan!

"Die Interessen der Nation lassen sich nicht anders formulieren als unter dem Gesichtspunkt der herrschenden Klasse oder der Klasse, die die Herrschaft anstrebt."
Leo Trotzki (27. Januar 1932)

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