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KOSOVO Antikriegsseite


In Bonn notiert.
Scharping und die Fotos
Agentur-Bilder zeigen UCK-Leute

Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat ihm bisher unbekannte Fotos angeblicher Kriegsverbrechen serbischer Polizeikraefte im Kosovo veroeffentlicht. Scharping sagte vor Journalisten, die Fotos, die verstuemmelte Leichen in der Ortschafts Rogova zeigten, habe ein deutscher Oberstleutnant gemacht, der als OSZE-Beobachter in der Region eingesetzt gewesen sei. Die Bilder seien bereits am 29. Januar gemacht worden, aber erst vor einer Woche uebergeben worden.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte Bilder der Szerierie bereits zum damaligen Zeitpunkt veroeffentlicht. Die Aufnahmen zeigen Leichen von Maennern in einem Hof sowie uniformierte Bewaffnete im Hintergrund.

Einige der Getoeteten tragen Abzeichen der albanischen Untergrundarmee UCK, manche Patronengurte. Auf dem Boden liegen automatische Waffen. Nach Informationen von Reuters handelt es sich bei den Getoeteten um 24 UCK- Rebellen, die von serbischen Kraeften unter ungeklaerten Umstaenden getoetet wurden, nachdem ein serbischer Offizier getoetet worden war.

Nach den Worten von Scharping handele es sich um Aufnahmen von einem Massaker, die belegten, dass serbische Kraefte bereits vor dem Scheitern der Friedensverhandlungen von Rambouillet geplante Vertreibungen durchgefuehrt haetten. Die Maenner seien nach ihrem Tod mit Baseball schlaegern verstuemmelt worden.

Auf Nachfrage sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, Scharping habe wohl nicht gewusst, dass Bilder derselben Szenerie bereits von Reuters veroeffentlicht worden waren. Der Oberstleutnant der OSZE Mission war nach den Worten von Scharping Anfang April nach Deutschland zurueckgekehrt. Die Bilder wuerden derzeit ausgewertet.

Der Oberstleutnant befinde sich auch wegen der schrecklichen Erlebnisse, die auf seinen Bildern dokumentiert seien, in Behandlung, sagte Scharping. (rtr)

Quelle: WAZ / 28.4.99

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