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KOSOVO Antikriegsseite


Freitag, 16. April 1999, 10:18 Uhr

PDS besetzte Potsdamer Kreiswehrersatzamt

Protestaktion gegen den Krieg im Kosovo

Potsdam (AP) Aus Protest gegen den Krieg im Kosovo hat die PDS am Freitag das Kreiswehrersatzamt in Potsdam vorübergehend besetzt. Parteimitglieder hängten Transparente mit Antikriegsparolen aus den Fenstern, etwa 60 Demonstranten blockierten den Eingang des Gebäudes. An dem Protest beteiligten sich neben dem Bundesvorsitzenden Lothar Bisky auch Wahlkampfmanager Andre Brie und die Bundestagsabgeordnete Angela Marquardt sowie PDS-Landeschefin Anita Tack. Bisky forderte ein sofortiges Ende des Krieges in Jugoslawien. Durch den Nato-Einsatz werde das Elend im Kosovo nur vergrößert.

Die Nato töte und zerstöre die Umwelt und erreiche dabei nichts, sagte der Parteichef: «Wir wollen, daß dieser wahnsinnige Krieg beendet wird.» Eine Fortsetzung der Angriffe mache «alles nur noch schlimmer». Mit der Aktion in Potsdam solle ein Zeichen gesetzt werden, betonte Brie. Wehrpflichtige würden mit dem Einsatz in der Krisenregion gezwungen, gegen das Grundgesetz zu verstoßen. Es könne nicht hingenommen werden, daß «von deutschem Boden wieder ein Krieg ausgeht».

Nach etwa einer halben Stunde zogen Feldjäger die ausgehängten Transparente ein, die Besetzer wurden des Hauses verwiesen. Nach insgesamt rund einer Stunde beendeten die Demonstranten die Protestaktion schließlich friedlich. Bisky wies Vorwürfe zurück, die PDS profitiere mit ihrer Haltung vom Kosovo-Krieg. Es sei jedoch richtig, daß besonders junge Leute sich von der PDS wegen ihrer Anti-Kriegspolitik angezogen fühlten: «Wer gegen den Krieg ist, ist bei uns an der richtigen Adresse.» Er habe keine moralischen Bedenken, sich angesichts der DDR-Vergangenheit heute als Pazifist zu zeigen.

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