butback.gif (224 Byte)

KOSOVO Antikriegsseite


Ein Flugi aus der Berliner City v. 15.4.99

Schluß mit dem Frieden!

Wie wir alle seit 1914 wissen, ist Krieg im Grunde eine tolle Sache, bei der es kräftig rund geht und die Fetzen fliegen. Nicht grundlos sind die Deutschen bei so einem packenden und atemberaubenden Ereignis wie einem Angriffskrieg stets vome mit dabei. Frieden hingegen ist, wie wir auch alle wissen, eine dumpfe und schwere Zeit, in der alle arbeitslos sind und dunkle Ränder unter den Augen haben. Wenn da nur bei so einem feschen Krieg nachher nicht die vielen rundrum verstreuten Leichen wären, von denen wie so oft keiner weiß, wo sie hingehören und die nachher wieder mal keiner aufräumen will. Jaja, hinterher will's wieder mal keiner gewesen sein. Den Trick kennt man ja nun schon. Aber egal. Wie schon gesagt: der Krieg selber ist ja an sich gut und schön und prinzipiell erstmal, nach über 50 Jahren tristem und stumpfem Leerlauf, eine durchaus nette und willkommene Abwechslung vom alltäglichen Einerlei. Nur eins wird leider meist vergessen und achtlos links liegen gelassen: der Krieg ist keine einseitige Sache. Er muß doch beidseitig geführt werden, sonst ist er doch für die Katz! Soldatenuniformen und sonstige Kleidung haben doch letztlich gar keinen rechten Sinn, wenn sie nicht schmutzig gemacht werden dürfen und nicht schicke Blutflecke reingemacht werden dürfen. Immer bloß Krieg gegen die anderen machen, ohne eigene Opfer zu beklagen, ist eine recht schweißtreibende und müßige Angelegenheit ohne jeden Pfiff. Wohingegen doch jeder weiß, daß Krieg erst so richtig pfundig wird, wenn auch auf selten der angreifenden Kriegsparteien Leute draufgehen! Der zweite Weltkrieg, wenn wir uns erinnern, war am Schluß doch deswegen so spaßig und rundum erfolgreich, weil die Deutschen am Ende verloren haben. Also, mal ehrlich: wäre es nicht spitze, wenn wir diesen tollen Erfolg wiederholen könnten? Also, liebe Leute: Nicht nur immerfort austeilen, man muß auch kräftig einstecken können! Nicht mehr länger zögern und zaudern! Jetzt muß endlich auch auf deutscher Seite gestorben werden. Daß immer nur die Deutschen Kriege gegen die anderen führen ist fad und ungerecht. Das muß anders werden. Wir wollen, daß endlich auch die anderen Krieg gegen uns rühren, sonst macht es ja gar keinen richtigen Spaß. Und um Spaß geht es doch schließlich. Immer nur Bomben auf Belgrad ist öde und langweilig, wo wir Deutsche doch auch häßliche Städte haben, die endlich ausradiert werden müßten: Hoyerswerda, Eisenhüttenstadt, Passau.usw. (um nur einige wenige zu nennen). Schaffen wir also zwei, drei, viele Belgrads in Deutschland, damit der ganze lasche und laue Kriegskram endlich schneller, bunter und lauter wird und aus all dem lustlosen und sich träge hinziehenden Geballere auf Brücken ein richtig tosender Krieg wird, in dem es richtig dufte zur Sache geht! Aber das sind nur Anregungen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Krieg ist eigentlich immer klasse, aber eine richtig mordsmäßige Gaudi wird's halt nur, wenn die Deutschen auch eine auf die Mütze kriegen. Und was ist schon ein Krieg ohne haufenweise tote Zivilisten? Eben: Suppe ohne Salz. Also, aufgeht's: Für eine sofortige Ausweitung des Krieges auf deutsches Territorium, damit wir Deutsche auch was davon haben! Es darf nicht sein, daß die ungehobelten Slobodans da unten täglich frisch bebombt werden, während unsereins andauernd leer ausgeht und in die Röhre guckt. So haben wir nicht gewettet! Auch wir Deutsche haben ein historisches Recht darauf, zerbombt zu werden! Lohnenswerte Ziele gibt es schließlich zuhaut Der Hubschrauber in Tegel war doch schonmal ein guter Anfang. Kein Fußbreit den Pazifisten!

V.i.S.d.P.: bomb yourself, c/o Blum. Hochkirchstr.13, 10829 Berlin.

nach oben