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Aktionswoche NULLTARIF

Zum l. Mai 198 stehen erneut unverschämte Preiserhöhungen für BVG und S-Bahn an. Es handelt sich um die vierte Preiserhöhung seit 1996, die Preise haben sich damit seit l991 verdoppelt. Die Steigerung der Wirtschaftlichkeit des öffentlichen Personennahverkehrs ist vielmehr ein Vorwand als ein Grund: Fahrgäste sollen den Sparhaushalt der großen Koalition mitfinanzieren. Diesce kürtzt nämlich die Zuschüsse an die BVG jährlich um ca. 50 Mio. DM, wo diesce Gelder hinfließen ist ja bekannt. Allein z.B. für 1,25 km Straße am Teltowkanal sind über 70 Mio. DM verplant. Der Verzicht auf diesen "Schildbürgerstreich" würde die Rücknahme der Kürzungen an den BVG - Zuschüssen für anderthalb Jahre decken. Der Anspruch an die BVG rentabel zu arbeiten, ist letztendlich nicht erfüllbar. Der Kostendeckungsgrad liegt unter 50%. d.h. für eine Einzelfahrt müßte über 8 DM bezahlt werden um die tatsächlichen Kosten zu decken. Diese auf Wirtschaftlichkeit abzielende Politik läuft letztendlich auf die Privatisierung der BVG hinaus. Dies hätte weitere Massenentlassungen, drastische Preiserhöhungen und eine weitere Reduzierung des Services zur Folge.

Der Senat von Berlin wertet die Kosten des öffentlichen Nahverkehrs als Defizit, als Problem, während in den Straßenbau Millionen für Autobesitzerlnnen investiert werden. Die Regierenden setzen sich für Interessen der Auto- und Ölindustrie ein und nehmen dafür in Kauf, sozial schwache Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken. Bereits seit längeren sind bestimmte Personengruppen von der Beförderung durch die BVG und S-Bahn ausgeschlossen; Obdachlose, Asylbewerberlnnen, Kriegsflüchtling u.a. Überhöhte Fahrpreise zwingen sozial Benachteiligte "schwarz zu fahren" und das wird kriminalisieren. "Anders aussehende" Menschen werden viel häufiger kontrolliert und wenn es zu einem Vermerk dieser "Straftat" in ihrer Akte kommt, ist dies ein Grund, ihnen die Aufenthaltsgenehmigung zu verweigern. Obdachlose, Bettlerlnnen, Junkies. "anders" aussehende Menschen werden durch private Sicherheitsdienste aus den S- und U-Bahnhöfen vertrieben, häufig kommt es zu Übergriffen. Gleichzeitig überlegt die BVG und die S-Bahn die Fahrpreise nochmals zu erhöhen und 1.-Klasse Abteile einzuführen

Es reicht!!! Wir fordern Nulltarif für alle! Um der BVG und dem Senat zu zeigen was wir von ihrer Verkehrspolitik halten, laden wir Euch ein;

Beteiligt Euch an der Aktionswoche Nulltarif. Zwei Wochen vor den Beratungen über Fahrpreiserhöhungen werden Gruppen verschiedene Aktionen in und über den Öffentlichen Nahverkehr veranstalten. Gruppen, die noch Lust haben sich daran zu beteiligen, sind eingeladen am 6.1.1998 um 18 Uhr zu einem Koordinierungstreffen in den Stadtteilladen Zielona-Gora su kommen. Wehren wir uns gemeinsam gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.

Die Grüne Liga ruft am 24.Januar zur Demonstration für "bezahlbare Fahrpreise für alle" auf,

wir meinen, demonstriert mit uns im sozial revolutionären Block für den Nulltarif.

Fels Sozial AG


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