Liebe und Wut in Chiapas

Es ist fürchterlich, wenn du so einen sehlecht informierten, schlecht durchgedachten und rücksichtslosen Artikel wie "Solidarity Work With Blinders" ("Solidaritätsarbeit mit Blenden" ?? d. Übersetzer) in den respektierten und normalerweise vertrauenswerten Seiten der Interim. Jeroens eigene persönliche Enttäuschung mit den Prozessen, die er im Amor y Rabia Lager in Santa Rosa gefunden hat, wird von ihm als schädliche politische Kritik dargestellt, wo es eigentlich wenig mehr ale eine Kritik der persönlichen Stile einer ist, die er dort kennengelernt hat. Seine persönliche Abneigung gegen einige erscheint viel schärfer als irgendwelche politische Kritik, die er haben mag. Im letzten Absatz gibt er das zu, von seinem nutzlosen Argument gegen einen solchen Schluß mal abgesehen.

Wir haben kein Interesse daran, Amor y Rabia und sein Projekt hier zu verteidigen. Das können sie selber machen. Trotzdem interessiert's uns als Solidaritätsaktivisten in den Bergen des Südostens, die politischen Ideen in Frage zu stellen, auf denen der Artikel sich basiert, und die Schäden, die er vielleicht, in europäischen Kreisen verursachen könnte, zu begrenzen.

Chiapas braucht keine Hereinführung typischer europäischen Besessenheit von Prozessen. In Europa haben wir politische und radikaldemokratische Prozesse entwickelt in besetzten Häusern, in Kollektiven und in verschiedenen Karnpagnen. Wir haben diese Prozesse in den Seiten zahlreicher Zeitschriften theoretisiert, in den Schulen und Kämpfen eines Kontinents. Wir haben einen langen Weg hinter uns. Aber wir haben diese Ideen nicht im revolutionaren Kontext entwickelt, sondern nur in seiner Abstraktion.

Chiapas ist ein Kriegsgebiet mit 60 000 Soldaten des Staates in diesen Bergen. Menschen werden jeden Tag umgebracht. Deswegen entwickelt sich anders der Prozess der Realisierung eines kühnen Projektes wie jenes in Santa Rosa. Jeroens Ideen sind ohne Zweifel gültig und sogar richtig im engen Sinne, aber hier entwickeln sich die Dinge organischerweise oder eigenartig, weil der Raum neu ist. Manche Sachen scheinen fortgeschrittener, andere weniger so, aber der Schein ist nicht alles.

Jeroen verbringt einige Wochen billigen Urlaubs in der Armut anderer Menschen und zieht sich dann zurück mit einer giftigen Attacke auf die Arbeit andrer Leute.

Er sagt, "Kontakt mit den Einheimischen war ganz wundervoll" (aus dern Englischen (rücküersetzt. d. Übersetzer) (in Santa Rosa), gibts jedoch keinen Hinweis darauf, daß er ihre Gedanken über das Projekt erforscht hat. Seine Enttäuschung mit dem Projekt teilt die Gemeinschaft nicht, sie haben um ihre Fortsetzung geboten. Wie bei den meisen Projekten hier, gibt es was zu kritisieren, aber die Totalität Jeroens Ablehnung ist absurd. Im Post Scriptum geht er noch weiter, bis auf Tratsch basierten Anklage herabsinkend. Er behauptet, Ana habe Kontakt zu Gustave erneuet aufgenommen, eine falsche und versteckte Andeutung und bösen Rufmord, was nur den Autor und die Interim in schlechter Licht erscheinen laßt.

Das Ernste ist aber das beim Namen Nennen von Individuen die (möglicherweise) geheim arbeiten im Konfliktgebiet. Manche von uns können uns zum Luxus des Hinschauens zurückziehen, wenn die Scheiße fliegt. Die, die im Artikel genannt wurden, können an diesen Luxus nicht teilnehmen, da sie aus der Region kommen.

Stell Dir mal vor, einer von uns geht nach Belfast und findet die Sache nicht nach unserem Geschmack, wir antworten, in dem wir die Namen derer veröffentlichen, die uns enttäuscht haben, mitsamt. Kritik, in einer Zeitschrift, die zumindest von der Geheimpolizei gelesen wird. Es würde keinen Grund geben, weder den Autor noch die Zeitschrift für Freunde der Bewegung zu halten. Naivität ist keine Rechtfertigung. Wie Marcos sagt ... wir haben solche Dummköpfe schon gekannt.

Freunde con Mark Connolly.


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