Neues aus der Nacht

Zu den Verhaftungen in Friedrichshain

Ein Senator dreht durch:
Die Ernennung von General Schönbohm zum Innensenator Berlins setzte ein unübersehbares Zeichen für den Umgang mit politischen und sozialen Problemen dieser Stadt. Nur in den Kategorien von Tod und Vernichtung zudenken, verwechselt die Komplexität sozialer Problem politischen Schlachtfeld Berlin soll in eine saubergefegte Hauptstadt umgewandelt werden in der sich Bonzen und PolitikerInnenwohl fühlen und ungestört darstellen können
HausbesetzerInnen, AntifaschistInnen, Flüchtlinge, militante Tier- und UmweltschützerInnen, Lesben, SozialhilfeempfängerInnen, Arbeitslose etc. die nicht bereit sind, sich mit ihrer Situation als naturgegebenen Schicksal abzufinden und entschlossenen Widerstand gegen die Politik der Herrschenden leisten, bilden ein Störpotential für die aktionäre Umgestaltung der gesellshaftlichen Verhätnissse in dieser Stadt. Inrofern ist es logisch, wenn nach dem Motto verfahren wird: Wer sich wehrt, kriegt auf das Maul. Gezielte Bullenangriffe auf die revolutionäre 1.Mai-Demonstaration und die Menschenjagd am gleichen Abend in Kreuzberg müssen als mißlungenen Versuch des Staatsapparates gewertet wenn, die Linke Szene einzuschüchtern und zu zerschlagen.

Die Bullen - und der Kiez
Der Bezirk Friedrichshain dient als Experimentierfeld polizeistaatlicher Strategien mit dem Ziel, den linken Widerstand zu brechen Alles, was nach Szene aussieht oder von den Bullen dafür gehalten wird, wird ohne Vorwarnung und konkreten Anlaß schikaniert und terrorisiert. Ausweiskontrollen, willkürliche Festnahmen, absurde Auslegungen der Straßenverkehrsordnung sind an der Tagesordnung und gehören zur Alltagserfahrung politisch engagierter Menschen.
Die permanente Drohung mit der Räumung weiterer besetzter permanente Häuser soll die Bewegung weiterer Wohlverhalten und Kuschen veranlassen

Das Prinzip
Die historische Erfahrung zeigt daß selbstbestimmte Freiräume nur durch aktiven Widerstand und nicht durch Nutzungsverträge von Senats Gnaden oder Gerichtsprozesse erreicht werden können.
Die Repression richtet sich gezielt gegen Leute denen unterstellt wird daß die in dem System der kapitalistischen Ausbeutung und Unterdrückung nicht integrierbar sind und sich nicht das Recht nehmen lassen für selbstbestimmten und herrschaftsfreie Verhältnisse zu kämpfen
Ein aktueller Fall polizeistaatlicher Willkür in Friedrichshain stellt die Verhaftung von Gunnar, Eva und Justus in der Nacht vom 4. zum 5. Mai 1997 dar. Die drei wurden beschuldigt einen Bagger er in Brand gesezt und Scheiben bei der WBF (Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain) eingeschmissen zu haben. Obwohl kein zeitlicher oder räumlicher Zusammenhang zur angeblichen Tat bestand, fuhren sie ein. Der Staatsschutz benötigte drei Wochen bis er zugeben mußte, daß sein Konstrukt nicht aufrecht zu erhalten war. Um einer völligen Niederlage zu entgehen reduzierte sich die Staatsanwaltschaft den Tatvorwurf auf einen angeblichen Verstoß gegen das Waffengesetz
Nach dem Haftprüfungstermin am 28. Mai wurden Eva und Justus auf der Grundlage von schikanösen Meldeauflagen vorläufig entlassen Gunnar muß weiter im Knast bleiben. Bei ihm werden drei verschiedene Verfahren aus den letzten Jahren, die allesamt absurde Tatvorwurf enthalten (darüber eine Festnahme auf der Anti-Siemens-Demo im Februar diesen Jahres), zusammengezogen zu einer heftigen Knastandrohungl
All drei Leute erhalten fragwürdige Beschuludigungen mit überzogenen Strafandrohungen weil sie der linksradikalen Szene angehören und nicht weil ihnen der Staatsschutzunsinn nachgewiesen werden kann. Die Kriminalisierung von politischen Menschen ist willkürlich und kann jede und jeden treffen deshalb it es besonders wichtig, , daß die Repression gegen Gunnar, Eva und Justus nicht ab polizeistaallicher Normalzustand hingenommen, sondern ab Versuch Disziplinierung und Einschüchterung her gesamten linken Szene begriffen wird . Es sollte durch kraftvolle Aktionen deutlich gemacht werden, daß trotz politischer Meinungsverschiedenheiten und persönlicher her Animositäten ein staatlichen terroristischer Angriff auf Antifaschistinnen ab übergriff und Provokation auf das gesamte linksradikale Spektrum empfunden wird eine Androhung von Repression wird nur dann zurückgekämpft werden wenn wir unsere berechtigte Wut und Empörung auch zum Ausdruck bringen.
Die häufig geäußerten Ansichten "Die sind nur eingefahren, weil sie doof sind." oder "Wer mit Dreadlocks rumläuft, ist selber schuld" sind wenig hilfreich um eine notwendige Solidarität zu entwickeln Intensität der Bullenangriffe ist au h davon abhängig, wie stark und glaubwürdig unser Widerstand dagegen d. Gunnar droht jetzt Knast einzig und allein aufgrund von Lügenversionen der Bullen die Botschaft ist klar Wer auf Demos offensiv auftritt und sich von den Bullen nicht alles gefallen läßt, muß damit rechnen daß eine soziale Existenz durch gezielte Denunziationen der Bullen bei Vermieter, Arbeitgeber, Eltern etc. gemacht wird.
Der Justiz und den Bullen darf nicht geglaubt werden Gunnar aufgrund einer politischen Identität und Praxis in den Knast zu schicken Wir fordern Euch alle auf, die Repression gegen Gunnar Eva und Justus öffentlich zu machen und Ideen und Aktionen zu entwickeln wie dieser neuerliche Repressionsversuch abgewehrt werden kann.

SOFORTIGE FREILASSUNG VON GUNNAR!

POWER DURCH DE MAUER, BIS SIE BRICHT!

Am 31.7.1997 beginnt um 9 Uhr der Prozeß gegen Gunnar Eva Eva und Justus. Gunnar ist u.a. wg. der Anti-Siemens Demo
Angeklagt & die drei wg. angeblichen Waffenbesitzes

Kommt zahlreich ins Kriminal Tango


KAMPF DEM BULLENTERROR


Amtsgreicht Moebit, Turmstraße 91 Stock III Raum 671 Gunnar freut sich über Post:
Gunnar Krüger, Buch-Nr.: 2109/97-7, Alt-Moabit 12a, 10559 Berlin

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