Gen- uad Biotechnologie in Deutschland

Widerstand gegen die 'Gene der Hoffnung'

Mit diesem Artikel wollen wir euch eine kur:e Einführung in die Problematik der Gen- und Biotechnologie geben. In den nächsten Monaten werden wir euch in einer Reihe von Artikeln die gefährlichen Dimensionen des Angriffs und Eingriffs in die Natur und die Humanmedizin durch große Teile der wissenschaft und Konzerne detaillierter darstellen. Dabei werden wir ein besonderes Augenmerk auf die daraus entstehenden ethischen und philosophischen Fragen werfen, u.a. mit welchen Heilsversprechungen die Biologie und Medizin verweht, die Zustimmung der Bevölkerungßir ihre Projekte zu ergattern und welches Menschenbild in den Kopfen der Politiker und Bevölkerungsplaner rumgeistert.

l. Auf den europäischen Lebensmittelmarld rollt eine Welle geatechnisch manipulierter Lebensmittel zu. Der Vermittlungsausschuß des Zunächst waren es vor allem militante EU bat im Januar '97 die 'Novel food'-Verord- nung verabschiedet, die sehr weitgehend en Interessen der Gen-Industrie entgegenkommt. mußten ins Exil gehen. Die Anti%enarbeit wurde Superm akten extra gekennzeichnet werden, die überzogen, es war ein "anschlags-relevantes Dazu ein Beispiel: die vom US-Konzern Durch diese Kriminalisierung wurde der muß nur dann gekamzeichnet werden, wenn die den 90er Jahren haben sowohl verschie-dene liegt. Wenn das Gen-Sojaöl jedoch z.B. zu Magarine verarbeitet worden ist, entßiUt die dem anarchistischen Spektrum die theoretische Europaparlament der Grünen, Hiltrud Breyer hat in einer ersten Kritik daraufhingewiesen, das damit 90% aller getmnanipulierten Lebaemittel Freilandversuche im letzten Jahr beteiligt. bezeichnete diese Novelfood-Verordnung denn versuche zur Erprobung gentechnisch europäischen VerbraucherInnen. Doch dagegen formiert sich Widerstand. etc. durchgeführt. Diese Erprobung ist für die Bisher besonders in Deutschland, aber auch in Zulassung zur Vermarktung des genmani- vor ein paar Wochen ein Volksbegehren gegen die erhalten. In Deutschland laufen in diesem Jahr muß das Parlament über ein endgültiges Verbot Freilandversuche richtet sich der praktische Als Jacobs-Suchard in diesem Frühjahr in der zerstört, pro Feld enstand dabei ein Sachschaden Verbots mit dem Gensoja Lecithin mischte, ging wieder 7-9 Freilandversuche laut Zeitungs- von Schokolade (u.a. die mit der Milka-Kuh vorne drauf) drastisch zurück. Anfang Juni'97 einfach die genmanipulierten Pflanzen zertreten genehmigte die EU-Kommission die Vermarktung oder abgehackt. Andere Felder wie in Schönfeld von genrrmupuliertem Rapsöl. Der verantwortliche Gen-Konzern 'Plant Genetic Systems' (eine Tochterfirma von Hoechst und 7 Schering) bat "freiwillig" die Kennzeichnung des Genraps fur die BäuerInnen zugesichert. In Deutschland ist der Widerstand gegen die Gen- und Biotechnologie schon mehr als 10 Jahre alt. europäischen Parlaments und des Ministerrats der Frauengruppen, die den Widerstand formiertca. 1987 wurden mehrere Frauen vedAht und einige Mitglieder der 'Roten Zellen' und der 'Roten Zorn Danach müssen nur die Lebensmittel in den mit einer starken staatlichen Repression unmittelbar genfechaisch verändert worden sind. Thema" in den Augen der Bundesan-waltschaft. Monsaato gentechnsich manipulierte Sojabohne Widerstand für einige Jahre geschwächt. Doch in Sojabohne als Sojabohne verpackt im Supermarkt Bürgerinitiativen, wie Behindertengruppen, Frauengruppen, Ökobauern und Genosslanen aus Kenrueichnungspflicht! Die Abgeordnete im und praktische Kritik wieder verstädct. Die Autonomen haben dazu bisher wenig zu sagen, waren allerdings an der Zerstörung einiger nicht gekennzeichnet werden müssen. Greenpeace Derzeit werden weltweit über 1500 Freiland- auch als "Mogelpackung" zur Beruhigung der manipulierten Getreides, Reis, Tabak, Baumwolle Konzerne vorgeschrieben, bevor sie eine Osterreich und der Schweiz. In Osterreich wurde pulierten Getreides etc. von den Behörden Gentechnologie erfolgreich abgeschlossen, nun wieder mehr als 60 Freilandversuche. Gegen diese der Gcnforschung und apologie entscheiden. Widerstand. 1996 wurden allein 14 Felder Schweiz seine Hausmarke 'Toblerone' trotz von 150000 DM. In diesem Frühjahr sind schon der Umsatz in der Schweiz und in Süddeutschland meldungen zerstört worden. Dabei wurden ganz bei Berlin wurden vorübergehend besetzt und die Aussat konnte nur unter Polizeischutz durchgeführt werden, ein paar Wochen späterwurden dann die Gen-Pflanzen dem Erdboden gleichgemacht. Bisher ist keiner von der Polizei dabei verhaftet worden. Der Geschäftsführer des "Bundesverbandes Deutscher Pflanzenüchter" Joachim Winter beklagte laut dem "Spiegel" (46/96), "daß der Widerstand gegen die Gentechnik nirgends so stark sei wie in Deutschland. Die Bundesrepublik, laenentiert Winter, sei eine Insel der Zerstörungswut". "Autonome Genome" entwurzelten im Mai 1996 gemnanipulierten Raps, Anarchistlnnen rufen zu Feldbesetzungen auf. In der Nabe von Frankfiot haben im letzten Jahr Mitglieder von Bürger-initiativea, BäuerInnen und Lmke zusammen solange ein mehreres Hektar großes Feld besetzt, bis die Firma 'AgrEVo' den Feldversuch abbrach. In Osterrcich sind Anßmg Juni '97 alle Freilandversuche für 5 Jahre von der Regierung wegen der geringen Akzeptanz in der Bevölkerung verboten worden.

2. In der Pflanzenbiologie erproben die Agrar-und Chaniekoruerne derzeit die Gemn;mipu-lation an weltweit angetmrten Gnmdnduungs-mitteln wie: Reis, Mais, Soja, Tomate, Kartoffeln, aber auch Baumwolle, Tabak, Radicchio, Zuckerrüben uad Raps. Das Ziel der Konzerne ist, mithilfe der Gennnnipulation die Manze gegen ein bestinmfes Pestizid bzw. Herbizid resisteat zu machen. Dieses Pestizid ist z.B. "Basta" oder "Rounck" und wird von den Chemiekonzernen Hoechst, Bayer, Monsanto, Calgene, Novartis u.a. prahziert. Die Konzerne woUen sich damit sowohl den Markt Rr genmanipuliertes Saatgut wie den Rr Pflanzenschutz-gifte weltweit sichern. Die Folge in der Landwirtschaft und Rr die Bäuerinnen sind vedmererd. Wenn sie fiir den Markt produzieren wollen, mussen sie in Zukunft das Gensaatgut jedes Jahr neu kaufen und dazu das entsprecheade Pflanzengift. Entgegen der Propaganda der Chemieimhstrie sinkt bisher allerdings nicht der Giftemsatz. Der erste große Praxistest von genmanipulierter Baumwolle der Firma Monsanto in den USA scheiterte kläglich. Die Insekicnlarvea ignoriertea das geatechnische Giß der Baumwolle und die Farmer mußte auf meberen tausend Hdctar Boden wesentlich mehr Pestizide spritzen als sonst üblich. Die Gefahr besteht aber auch in der Gen-Übertagung auf bcoachbarte oder artverwandete Pflanzen. Die Folgen für die Landwirtschaft sind eine noch stärkere Verseuchung des Bodens und ein drastischer Rückgang der Artenvielfalt, der Biodiversität

3. Im Trikoat wird durch die Globalisierung und die Einführung und Monopolisierung des Saatsgutes durch die Gen-Industrie die Subsistenzwirtschaft noch weiter zurückgedrängt. Ebenso gravierend ist der Ausverkauf der Genressourccn an die Gen- und Saatgutkonzerne. Costa-Rica hat schon vor ein paar Jahren sämtliche Genressourcen des Urwalds an ein US-Konzern Rr ein paar Million $ verkauft. Dieser besitzt daßr jetzt die Eigartumsrechte. Weltweit wird an verschiahmn Orten (so z.B. im Araazonas-Urwald) derzeit die Gadcahdogisierung der Pflanzenbiologie durchg die in Rom, am Sitz der FAO im "Board for Plant Ressource" gesamnelt wird. Dies soll angeblich die PflanzeavieKdt retten. Tatsächlich aber ist absehbar, daB die Gen-Industrie mittels weltweiter Patentierung aller natürlichen Pßanzcn und Tiere ihr "Eigentums-recht" und damit monopolistische Verfugungsrecht in ein paar Jahren durchsetzen wird - wenn sich nicht noch mehr Widerstatd regt. Zum Beispiel bat "Umted Brands" (küher hieß der Konzern "United Fruit" und war u.a. für den Putsch 1954 in Gu Omnala verantwortlich) schon 3/4 aller Bananensamen in seinem Privat-Genarchiv monopolisiert!

4. Die beabsichtigte Patentierung der weltweiten Manzenarten durch die Gen-hehstrie würde den Bauern im Trikoat (dies sind überwi Frauen) jegliches Verfiigungsrecht über das einheimische Saatgut und die Pßanzenvielfalt entziehen. Der biologische Reichtum der Erde ware in den Händen einiger weniger Chemie- und Saatgutmultis monopolisiert. Damit wäre eine Durchkapitalisierung oder Inwertsetzung der biologischen VieKdt erreicht und die Abhängigkeit der Völker des Trikonts in der Frage der Ernihnug total. Gegen diese neue Macht der Saatgutkceuene regt sich vor allem unter den Bäuerinnen in Indien massiver Widerstand. Bereits 1993 demanstrierten in der südindischen Stadt Karrntka über 500.000 BäuerInnen gegen die Patentierung genetisch manipulierter Pßanzcn. Die Patentierungsbestrebungen laufen aber auch schon für genmanipulierte Säugetiere, wie der so-genanten Xrebsmaus'. Diese wurde an der Harvard University mit ßnanzieller Unterstützung des Chemiemultis 'Du Pont' entwickelt und 19SS in den USA patentiert. Es folgte eine langjährige Auseinandersetzung vor dem europäischen Patentamt in München, die ihren Höhepunkt 1995/96 erreichte. Verschiedene Tierschutzorganisationen und 'Greenpeace' demonstrierten vor dem Patentamt und eine öffentliche Anhöhrung mußte aufgrund massiver Prosteste abgebrochen werden. Hauptstreitpunkt ist die eigentumsrechtlich geschutzte "Erfindung" der Genmanipulationsmethode des Säugetieres, inclusive seiner Nachkommen - der Maus waren Krebsgene implantiert worden, um an der Entwicklung von Antikrebsgenen zu forschen.

In aller Stille hatte schon vorher ein Kölner Professor ein umßßendes Urheberrecht Rr eine bestimmte Methode der Genmanipulation für alle "transgene nichtrnenschliche Säugetiere" (und ihre Nachkommen!) erhalten. Dem Kölner Professor war es gelungen, bestimmte Gene bei einem Säugetier auszutauschen, mit dem Ziel der Produktion von menschlichen Antikörpern. Mit der Klonierung von höheren Säugetieren, wie dem Genschaf Dolly aus Schottland ist eine neue Stufe der Manipulation der Säugetiere erreicht worden, die besonders in Australien in der dortigen Tierzüchtung schon weit fortgeschritten ist. Die Patauge der Genfirmen sind nicht mehr zählbar. Mittlerweile katalogisieren international operierende Firmen und Forschergruppen die Genstruktur des Blutes indianische Urein-wohnerhmen in Mittel- und Lateinamerika und in Südostasien, mit dem Ziel diese menschlichen Gene zu privatisieren. Der Berliner Schering-konzern hat beim europäischen Pateat."um mehere Anträge auf die Patentierung menschlicher Gene gestellt, die Krebs hervorrufen sollen. Christof Then, Leiter der (eher konservativen) Initiative "Kein Patent auf Leben" kritisierte die Entscheidung des Deutschen Pafeatamts in bezug auf die Patentierung der Genmaus: "Die Einbeziehung aller Säugetiere in ein Patent erinnert an die Zeit, als mit einem Federstrich auf einer Landkarte ganze Völker und Kontinente zwischen Potentaten (Herrschern) der Kolonialzeit aufgeteilt wurden". Genau darum gehts: Die Kolonialisierung der Pflanzen- und Tierwelt und letztendlich auch der Menschen durch das internationale Kapital.

5. Bisher ist die Gen-Industrie hauptsächlich auf dem Pharmasektor wirtschafUich erfolgreich. Mit gemnanipulierten Insulin-Präparaten verdient der Chaniekonzern %ioechst' Millionen. In den USA brachten Gentechnik-Pharmaprodukte 1995 einen Umsatz von 12-13 Milliarden $, das sind aber nur 5% des ges;unten Pharmaumsatzes! In der Regel ersetzen diese Genprodukte bisher konventionell erzeugte Pharmapräparate. In Deutschland ist die Forschung in den 90er Jahren massiv staatlich gefördert worden, allein 1996 mit 1 Milliarde DM. Der Erfolg bleibt aber bisher weitesgehend aus, auch in den USA machen nur 1% der Gentechnologiefirmen derzeit Gewinne. Vor überzogenen Erwartungen warnen auch die Mediziner. Auf dem nationalen Krebskongreß 1995 in Berlin emde ausführlich die Gentherapie zur Bekämpfung des Krebs diskutiert. Alle bisher-igen klinischen Versuche seien enttäuschend verlaufen. In den USA laufen die meisten Mensdenversuche an Krebspatientea, die auch noch keinen durchschlagenden Erfolg erbracht haben.

6. Besonders umstritten sind die Eingriffe und Versuche an Menschen. Seit Jahren wird im Europaparlament um eine europäische "Bioethik-Konvention" gestritten. Dank einßußreicher Lobby-Politik der Gen-Industrie ist ein Enh~mf vor ein paar Monaten endgültig verabschiedet worden, der den Interessen der Genmedizin weit entgegenkommt. Propagandistisch hat sich auf internationaler Ebene besonders die UNESCO Rir die Genforschung an Menschen eingesetzt. Ein Sprecher der UNESCO, Jean Daußet, schrieb in einer UNESCO-Schrift 1994: "Wir müssen die heute stattfindende Revolution mit Gelassenheit betrachten. Es ist eine Revolution, die in den Dienst der Menschheit zu stellen ist und das von allen erhoßte lange glückliche Leben ohne Beeinträchtigung durch Krankheit bescheren soll. Ich lade Sie ein, diesen Traum mit mir zu teilen. Den Traum von den Genen der Hoffnung." Sein Kollege D. Cohen schreibt in dem Buch "Die Gene der Hoffnung": "Es wird eine Art Eugenik sein, gewiß, aber eine Eugenik, die bewahren will, nicht eleminieren, eine humanitäre nicht eine totalitäre Eugenik." Hier wird das Programm uad eigentliche Ziel der Genforschung in aRer Klarheit formuliert. Im wesentlichen geht es in der Bioethik-Konven-tion um 4 Eingriffsbereiche, die bisher gesetzlich nicht geregelt sind:

Mit der Bioethik-Konvention wird der human-genetischen Kontrolle der europäischen Bevölkerung Tür und Tor geöffnet. Die UNESCO diskutiert schon eine "kollektive Prävention" aufgrund von Genomanalysen. Vorbild ist die humangentische Kontrolle der Bevölkerung Zyperns, wo Ehepaare ein "Vorehelichkeits-zertifikat" vorlegen müssen, um die Geburt schwerbehinderter Kinder zu verhindern. Es dürfte einleuchtend sein, weshalb gerade in Deutschland angesicht dieser Horrorvisionen viele Beh gruppen, Atternativ-Mediziner-Innen, Frauengruppen und Linke starken Widerstand ankündigen. Die 'Gene der Hoffnung' fiihren direkt in Huxly's "Brave Ncw World": Im Namen des Fortschritts wird ein von Wissen-schafUern modulierbarer Menscheatyp kreiert, der leistungsoriartiert, angepaßt, steuerbar und 'nützlich' Rr die GesellschaR ist. Mit den geplanten Genamanalysen wächst die Gefahr, daß allmächtige Experten und Technokraten eines Tages über "wertes" und "unwertes" Leben entscheiden. Das erinnert sehr stark an die nazistische Vergangenheit, als im Zuge der Euthanasie aufgrund der rassistischen Eugenik mehere zehrtausead Menschen umgebracht wurden. Das autonome VerRgungsrecht über den eigenen Körper und das eigene Kind soll an vom Staat eingesetzte Experten abgetreten weden. So wurde in England 1996 über ein Gesetz gestritten, daß die Organ-Erdaahme bei Behinderten, auch ohne deren Zustimmung, erlauben soll. Aufgrund massiver Proteste wurde es erst einmal zurückgezogen. Aus diesan Gesetz schimmert eindeutig die elimiaatorische Eugenik durch, behinderte Menschen sind im Sinne des britischen Gesetz-eatwurfes "unwertes" Leben, bedürfen also keines besorgen Schutzes.

7. In der Henanmedizin und ia der Biologie feiert die Genetik immer neue, zweifelhafte Erfolge. Auf der Jagd nach den Ursachen so völlig verschiedener Krankheiten wie Krebs, Herzgeßißverenguag oder Alkoholismus werden die Gene als Hauptverantwortliche für die Krankheiten entdeckt. Jede Woche melden die Zeitungen ein neues Gen, das fiir den Krebs xy oder die Depression xy oder gar für Homosexualität verantwortlich sein soll. Soziale bzw. gesellschadtliche Entwicklungen, Umwelt-verschmutzung, Armut etc. oder psychoso-matische Ursachen treten als Krankheitsursache in den Hintergrund. In der Biologie werden diese neuen Erkenntnisse der Medizin ideologisch untermauert durch die Wiederentdeckung sozial-darwiaistischen Denkens, nach dem die Gene als Erbinformationsträger das Schicksal der Individuen bestimmen und sich die beste, überlebens-ßihigste Genstruktur durchsetzt. Gepaart mit rassistischen, eugenischen Denkmustern müssen demzufolge kranke, nicht verwertbare Genstruk-turen ausgetauscht werden bzw haben kern Recht auf Leben. Das Ziel der Medizin ist dabei, das Leben der 'füchtigsten' zu verlängern, den Tod zu besiegen. Eine Vision, die uns Normalsterbliehe erschaudern läßt, kommt es doch den wahnwitzigen Bestrebungen vieler Wisscaschaft-ler und Politiker entgegen, mithilfe von Genbanken, Organtransplantationen etc. den perfekten, von allen Krankheiten befreiten Menschen zu züchten.

8. Mit dem weltweiten Wettlauf um die Totalsequenzierung des menschlichen Gens durch das Projekt HUGO (Human Genom-analem) oflnet sich für die Genctiker und Schulmediziner das "Gral der Medizin". Prinzipiell ist schon jetzt auch der Mensch klonierbar. Mit dem Projekt HUGO versprechen sich die Humanmediziner und Eugeniker die Schaffung des idealen, standadisierten Normalmenschen. Experten entscheiden dana, wer und was gesund oder krank ist. Der Normalmensch ist (wie soUte es auch anders sein!) männlich und weiß...... Mittels Gentherapie und OrgarWansplanfationen wollen die Medizinexperten und die mit ihnen verbundene Gesundheitsindustrie den Tod besiegen. Das wird natürlich kostspielig sein und nur für eine kleine Auswahl reicher Menschen, den "Tüchtigsten" eben, überhaupt möglich sem.

9. Mit der Klonieruag des Menschen werden zentrale Elemente des Menschenbildes der amtlichen Zivilisation grundlegend verändert: Seine Einzigartigkeit, seine Fortpflanzungs-Fähigkeit, die Nichtprogrmnmierbarkeit seiner Nachkommen ist durch Reagenzglasbeluchtung, Keimbahntherapie und besonders die Klonierung in Frage gestellt. Generell würde damit der Mensch in der Metropole die Abhängigkeit von der Natur, von der natürlichen Evolution uberwinden. Und zugleich wäre es die vollständige .,Vereinruhmung des Lebens durch die Macht" (M.Foucault). Individualität, Autonomie und Selbstbestimmung stünden dann den Interessen der Mächtigen nach Steuerbarkeit, vollständiger Unterwerfung, und Planbarkeit des Rr sie verwertbaren Menschen-potentials gegenüber.

10. Im Sommer 1996 fand in Heidelberg ein internationaler Kongreß über Biotechnologie statt, Wo die Befürworter der Genforschung zu Wort kamen und auch der EuthansiebeRrworter Singer zuerst sich mehr als 1500 behinderte Menschen, um gegen e von Genindustrie zu danonstrieren. Sie forderten ein sofortiges Verbot aller weiteren Genforschung und die Einstellung aller Gen-Versuche an Mensc en, Tieren und Pflanzen! Grundsätzlich müßten wir angesichts der scheinbar unaufhaltsamen Entwicklung, von wenigen den ihnen zuarbeitenden Universitäten und von machtgeilen Politikern betrieben wird, unter uns sehr deutlich und klar sagen, welchen o etri wir sag welchen Fortschritt wir überhaupt noch wollen und welche Rolle darin die scheinbar so neutrale Wissenschaft spielen soll! Max und Moritz

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