Unruhe an den Universitäten

Eine Umfrage an den deutschen Hochschulen

Von Hilke Schlaeger und Heinz Josef Herbort

Aus: Die Zeit (Feuilleton) v. 10.11.1967, S. 17f

TH Stuttgart

Eine Kritische Universität hält ein AStA-Sprecher "bei uns für ein Ding der Unmöglichkeit"; als Gründe nennt er die durch den festgefügten Studienplan bedingte Zeitnot. Stellungnahmen des AStA zu Griechenland und Berlin fanden wenig Beifall von rechts, nach einem Mißtrauensvotum trat der AStA Mitte Juli zurück. 15 SDS-Mitglieder sammelten für den Vietcong, sorgten für eine Notstand-Informationswoche; in den Vollversammlungen jedoch sind sie der "Buhmann". Zur Fakultät haben die Fachschaftsleiter in Stuttgart bei "studentischen Belangen" Zugang, im Kleinen Senat hat ein, im Großen Senat haben zwei Studentenvertreter Sitz und Stimme. Eine Urabstimmung von 57 Prozent der Studenten erbrachte: 83 Prozent der Wähler waren für die Einrichtung eines Studentenparlamentes.